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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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zusehen.« Sie wandte sich mit wissendem Lächeln an den Prinzen. »Sicher wird Lady Jersey Ihnen Glück bringen, Sir.«
    Der Prinz reagierte verärgert. Allein die Andeutung, er benötige Glück bei einem Geschicklichkeitsspiel, traf seinen Stolz, zumal bei einem Gegner wie dem Herzog, dessen Routine als unübertroffen galt. Sosehr er die Gesellschaft seiner Geliebten abseits des Spieltisches schätzte, konnte er gern darauf verzichten, dass sie ihm beim Spiel zusah. Wie Arabella vermutet hatte, kam er gar nicht auf die Idee, die sich nur selten bietende Gelegenheit einer Partie mit St. Jules auszuschlagen.
    »Glück, Madam? Beim Piquet kommt es auf Geschicklichkeit an. Ich brauche kein Glück.« Er lachte schallend und hakte sich bei Jack unter. »Kommen Sie, Jack, ich nehme die Herausforderung an.« Seine Geliebte bedachte er zum Abschied mit einer Verbeugung. »Verzeihung, Madam. Die Karten rufen.«
    Lady Jersey sah ihm nach, als er seine Leibesfülle aus dem Salon schob. Ihre Augen waren kalt und hart, das schmale Lächeln starr. Einen peinlichen Augenblick lang war sie die einzige Frau in einer Gruppe verblüffter Franzosen. Sie drehte sich zu Arabella um, die sich wieder an den Kamin zur Prinzessin begeben hatte. Caroline, die sich sichtlich wohl fühlte, trank plaudernd und lachend Tee.
    Ihr Lächeln wurde jedoch unsicher, als Lady Jersey sich dem Kamin näherte. Im Moment hatte Lady Jersey es aber nicht auf die Prinzessin abgesehen.
    Mit boshaftem Lächeln sagte sie zu Arabella: »Ich muss gehen, Madam. Eine Kartenpartie mit Lady Worth erwartet mich.« Sie klappte ihren Fächer auf. »Hoffentlich werden sich ihre Verluste in Grenzen halten. Meines Wissens verlässt sie sich größtenteils auf ihre ... «, nachgezeichnete Brauen hoben sich zu einem spöttischen Fragezeichen, »... ihre Freunde ... ihre ganz besonderen Freunde ... die ihr aus ihren Notlagen helfen. Worth ist, wie ich glaube, nicht so entgegenkommend wie ... « Sie schwenkte ihren Fächer vage in Richtung Tür. »Vielleicht hat er weniger Grund, es zu sein. Guten Tag, Euer Hoheit.« Sie knickste leicht vor der Prinzessin, bedachte die anderen mit einem Nicken und segelte hinaus.
    Arabella, die sich ihren Unmut nicht anmerken ließ, schenkte Tee nach und fragte die Prinzessin, ob sie ihre Orchideen sehen wollte.
     
    Jack verlor rasch und geschickt einen Rubber Piquet an den Prince of Wales, nicht ohne dafür zu sorgen, dass das Weinglas seines Gegners nie leer wurde. Er legte seine letzten Karten ab, bezahlte seine Schulden und wünschte dem Prinzen, der sich an Leutseligkeit förmlich überbot, einen schönen guten Abend. Dann ging er hinauf zu seiner Frau.
    Arabella kleidete sich für den Abend um, und Becky, die letzte Hand an die Frisur legte, befestigte vorsichtig ein Perlenstirnband im Haar. Jack wartete, bis das Mädchen fertig war, ehe er sagte: »Wen möchtest du heute Abend blenden, meine Liebe?«
    Arabella war gereizt, da ihr Lady Jerseys Anspielungen zu schaffen machten. Jacks Geliebte mit scheinbarem Gleichmut zu tolerieren war schon schwer genug, so dass sie nicht gewillt war, Beleidigungen von der Königin aller Geliebten hinzunehmen. »Ich dachte, du wolltest zu Hause speisenund dann ins Theater gehen«, sagte sie scharf. »Wenn du natürlich etwas Besseres zu tun hast, werden George oder Fox mich sicher begleiten.«
    »Gewiss würden sie das«, gab er ihr freundlich Recht und lehnte sich, die Arme verschränkend, an den Türrahmen. »Welches Stück wird gegeben?«
    » School for Scandal .« Ungeachtet Beckys Protestquieken, als eine aufgedrehte Locke vom Papierhaarwickel sprang, drehte sie sich auf dem Hocker vor dem Frisiertisch um. »Es soll eine Parodie auf die Devonshire-House-Gesellschaft sein. Die Duchess of Devonshire dient als Vorbild für Lady Teazle. Während meiner ersten Saison sah ich das Stück nicht.« Sie drehte sich wieder zum Spiegel um und setzte trocken hinzu: »Damals galt ich wohl noch als zu naiv.«
    »Die satirische Charakterisierung der Personen hat an Wirkung inzwischen sicher verloren«, bemerkte Jack, der sie noch immer aus schmalen Augen beobachtete. »Schließlich ist das Stück an die zwanzig Jahre alt.«
    »Aus einer anderen Zeit«, sagte sie und näherte ihr Gesicht dem Spiegel, um sich prüfend zu betrachten. »Soll ich Rouge auftragen?« Lady Worths fein bemaltes Gesicht stand ihr vor Augen.
    »Nicht wenn das Wohlgefallen deines Gatten für dich zählt«, erwiderte er.
    »Hm.« Arabella

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