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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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gefunden hatte, nachdem sie aus dem Kerker der Conciergerie auf einem Karren herausgeschafft worden war. Noch immer roch die Stadt nach Blut und Tod. Das Gefängnis La Chatelet lag in der Nähe, wie sie wusste.
    Eilig ritten sie zur Brücke, die über die Seine führte, da nun von allen Kirchtürmen die Glocken die Sperrstunde verkündeten. Jack bog in ein verwirrendes Labyrinth von Gassen ein, die vom Fluss wegführten, und sie hielt Schritt hinter ihm, als es immer dunkler wurde. Vor einem hohen Haus hielt er an und blickte an der Fassade hinauf. Die Fenster waren mit Balken verschlossen, das Haus wirkte unbewohnt. Er ritt nahe an die Tür heran und pochte in einer eigentümlichen Abfolge mehrmals mit den Knöchelnan. Dann wartete er. Es sieht aus, als ob er zählen würde, dachte Arabella. Dann wiederholte er das Klopfen. Das machte er dreimal, worauf die Tür einen Spalt breit geöffnet wurde.
    Jack drehte sich zu Arabella um und bedeutete ihr abzusitzen und einzutreten. Sie nestelte an ihrer Reisetasche, und er zischte: »Lass das! « Als sie heruntersprang, geriet sie ins Taumeln. Sie hatte so viele Stunden im Sattel verbracht, dass ihre Füße sie nicht mehr trugen, doch sie fing sich rasch und drängte sich durch den Türspalt, nicht ohne einen Blick über die Schulter zu werfen, Jack und die Pferde waren verschwunden.
    Eine Frau, groß und hager, deren weißes Haar ein Tuch bedeckte, beäugte sie mit einem Argwohn, den Arabella als der Gewohnheit entspringend und nicht persönlich einstufte. »Wer sind Sie?«
    »Jacks Frau.« Arabella drückte die Hände gegen ihr Kreuz, um die Steifheit zu lindern. Direktheit erschien ihr am besten.
    Daraufhin nickte die Frau nur und deutete auf den hinteren Teil des Ganges. Arabella kam der Aufforderung nach und betrat eine große, gedrängt volle Küche – größtenteils Männer und nur wenige Frauen, die mit Töpfen und Pfannen hantierten. Eine rollte Teig auf dem langen, mit Mehl bestäubten Tisch aus. »Wer ist das, Therese?«
    »Jack ist wieder da«, verkündete die Frau. »Das ist seine Frau.«
    Keine Ausrufe, keine Fragen, nur ruhige Blicke und verständnisinniges Nicken. »Komm ans Feuer, Jacks Frau«, forderte ein älterer Mann sie auf und deutete auf einen Hocker. »Der Ritt war wohl sehr lange?«
    »Zwei Tage«, sagte sie und setzte sich. »Von Calais her.« Eine wahre Spitzenleistung an Ausdauer, die von allen mitbeifälligem Nicken gewürdigt wurde. Jemand drückte ihr einen Becher Wein in die Hand, und sie trank dankbar.
    Als irgendwo hinter ihr eine Tür geöffnet wurde, spürte sie Jack eintreten, ohne ihn zu sehen. Sie nahm an, dass er die Pferde eingestellt hatte. Nun drehte sie den Kopf und sah, dass er ihr Gepäck auf den Boden fallen ließ, dann war er ihrem Blick entzogen, da er von allen umdrängt wurde. Man bedrängte ihn mit halblauten Fragen, die so rasch kamen, dass er Mühe hatte, sie zu beantworten.
    Bei der Erwähnung Charlottes trat plötzlich Totenstille ein. Arabella blickte ins Feuer, ließ sich vom Wein erwärmen und fragte sich, wie gut diese Menschen Jacks Schwester gekannt hatten. Es war anzunehmen, dass nicht alle von Adel waren, doch der Kampf für eine gemeinsame Sache schien sie zusammengeschweißt zu haben. Wie viele mochten dabei umgekommen sein? Da sie sich ein wenig als Eindringling fühlte, blieb sie auf ihrem Schemel am Feuer und wartete, dass Jack sie einbezog.
    Schließlich kam er zu ihr und legte ihr in einer besitzergreifenden Geste seine Hand auf den Kopf. »Arabella, würdest du erklären, was uns hierher führte?«
    Sie berichtete nun die Geschichte, die sie von Claude Flamand gehört hatte. Jacks Hand blieb auf ihrem Kopf liegen. Sie sprach ruhig und gelassen, wobei sie die Freude darüber verbergen musste, dass Jack vor seinen Freunden ihre Rolle anerkannte und sie zur Partnerin erklärte.
    »Wir haben nichts gehört, Jack. Auch im günstigsten Fall dringen nur wenig Nachrichten aus dem Kerker, aber kein Wort von Charlotte.« Therese kam zu ihm und legte ihre Hand auf Jacks Schulter. »Das Massaker von La Force war so ... umfassend.«
    »Ich weiß«, sagte er rau. Seine Hand fiel von Arabellas Kopf, er griff nach einem Pokal, den er aus der Karaffe aufdem Tisch nachfüllte. »Wir wissen, dass Charlotte in das Gemetzel geriet. Wenn sie wie durch ein Wunder überlebte, konnte das niemand von uns wissen, Freunde.«
    Zu ihrer eigenen Verwunderung unterbrach Arabella ihn energisch. »Klagen haben jetzt keinen Sinn. Wenn

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