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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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legte. Sie konnte nicht umhin,diese bittere Überlegung anzustellen, doch ihr fiel sofort schuldbewusst ein, dass ihm diese Klausel wahrscheinlich nicht bekannt gewesen war, da sie nie zuvor Anwendung gefunden hatte. Und es wäre für Frederick sehr untypisch gewesen, sich mit den rechtlichen Details seines Erbes zu befassen, nachdem er es angetreten hatte.
    Die Laceys hatten das Earltum von Dunston dreihundert Jahre lang innegehabt. Der erste Lacey hatte zu den Gefolgsleuten des normannischen Eroberers gehört. Der Titel war vom Knight zum Baronet und weiter zum Viscount und Earl erhöht worden. Name und Titel waren uralt, und Frederick hatte sie mit großem Stolz getragen. So wie ihr Vater. Nun würde der Earl von Dunston nicht mehr von der Familie Lacey gestellt werden. Der Titel war für die Familie ihres Vaters verloren. Sie hatte davon nichts gewusst und nahm an, dass auch Frederick ahnungslos gewesen war. Sie hatte angenommen, der Titel würde an irgendeinen obskuren entfernten Verwandten fallen, doch immerhin an einen Lacey. Es wäre ein leerer Titel, ohne Vermögen im Hintergrund, aber immer noch klangvoll.
    »Ist das der Grund, weshalb Sie die Ehe anstreben?«, fragte sie den Herzog abrupt.
    Er zog eine Braue hoch. »Meine Liebe, ich führe bereits den Herzogtitel. Wozu sollte ich den eines Earl brauchen?«
    »Das war meine Frage«, sagte sie. »Warum wollen Sie den Titel?«
    »Ich will ihn nicht«, stritt er ab. »Aber das Gesetz will es so.« Und im Grunde stimmte es. Es ging nicht darum, dass er sich den Titel wünschte, als vielmehr darum, dass Frederick Lacey ihn verloren hatte. Es war der Triumph seiner Rache über das Grab hinaus.
    »Arabella, falls du deine Absicht änderst ... wenn diese Klausel irgendeinen Einfluss ... «, setzte Sir Mark an.
    Sie hob die Hand und milderte die Geste mit einem spöttischen Lächeln. »Nein, Sir Mark. Ich wüsste nicht, was das ausmachen sollte. Wen immer ich heirate, der wird den Titel erben. Mir scheint, dass ich dem Lacey-Vermögen in dieselben Hände folge.«
    »Arabella, das ist deiner nicht würdig«, protestierte David.
    Sie drehte sich ernst zu ihm um. »Nein, David, das ist nur pragmatisch. Ich gehe eine Vernunftehe ein. Etwas anderes habe ich nie behauptet.« Sie sah wieder Jack an, der alles scheinbar unbeteiligt beobachtete. Sie wusste es besser. Trotz seines Leugnens war dies der wahre Grund seiner Werbung. Wieder fragte sie sich: Warum? Was hat Frederick getan, um so grausame Feindschaft in ihm zu entfachen?
    Sie würde es mit der Zeit herausfinden. Der Entschluss weckte eine böse Vorahnung, die sie schaudern ließ, und den Gedanken, dass sie es lieber gar nicht herausfinden wollte.

9
    Am Freitagmorgen schlug das Wetter um, die himmlischen Schleusen öffneten sich. Blitze zuckten über den blauschwarzen Himmel, Donnerschläge jagten einander. Die kleine normannische Kirche war trotz der Altarkerzen und der Leuchten, die Mary Kyle unter den bunten Glasfenstern angezündet hatte, kalt und finster. Die Lilien und Rosen, die Meg in Arabellas Blumengarten gepflückt und in der Kirche verteilt hatte, verströmten ihren Duft, konnten aber gegen die feuchte Muffigkeit des alten modrigen Gemäuers nichts ausrichten. An einem warmen Tag, wenn die Sonne auf die bunten Fenster fiel, die Türen offen waren und Licht und frische Luft einließen, konnte es in der Kirche recht angenehmsein, an einem kalten nassen Spätsommermorgen aber war sie ein trostloser Ort.
    Arabella stand im Schutz der überdachten Friedhofspforte und betrachtete finster den mit Pfützen durchsetzten Pfad zur Kirchentür. Sie trug ein leichtes Kleid aus geblümtem Musselin, von dem Meg behauptet hatte, es käme als einziges aus Arabellas Garderobe als Brautkleid in Frage, dazu für den nassen Boden höchst ungeeignete Satinslipper.
    Jack war schon zur Kirche vorausgegangen. Die Hochzeitsgesellschaft war klein. Nur das Personal, Peter Bailey, Mary Kyle und Lady Barratt. Arabella hatte sich standhaft geweigert, Einladungen an die Gutsnachbarn zu verschicken, nur um nicht auch Lord und Lady Alsop einladen zu müssen.
    Sir Mark, Meg und Arabella drängten sich unter dem Türbogen und warteten, dass der Regen nachließ. »Ich glaube nicht, dass es aufhört«, resignierte Arabella schließlich. »Wir müssen im Laufschritt zur Kirche.«
    »Du wirst total durchweicht sein«, sagte Meg. »Ach, warte, da ist der Herzog.«
    Jack trat mit einem großen Regenschirm aus der Kirche. Er ging den Schirm in

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