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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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anderen«, rief George gekränkt aus. »Vergiss nicht, dass wir uns kennen, seitdem wir rotznasige Schuljungen waren.«
    Es folgte ein Augenblick gespannter Stille, dann lachte Jack auf. »Nein, George, das habe ich nicht vergessen.« Er schenkte George nach, und sein Blick war jetzt belustigt, seine Miene wieder gut gelaunt. In seinem üblichen leichten Ton fuhr er fort: »In ein paar Tagen wirst du meine Frau kennen lernen, dann kannst du dir selbst ein Urteil bilden.«
    »Verzeih, ich wollte die Dame nicht herabsetzen. Es war eine grobe Unhöflichkeit.«
    Jack nahm die Entschuldgung mit einem Nicken zur Kenntnis. »Und jetzt berichte, was sich in meiner Abwesenheit getan hat.«
    George war der Themawechsel willkommen. »Sehr wenig. Du weißt ja, wie es im Sommer in London so ist. Die Leute kommen nur zurück. Die Nachrichten aus Frankreich werden mit jeder neuen Flut von Emigranten schlechter.« Er sah, wie Jacks Miene sich verfinsterte. Den Grund konnte er sich denken, da er wusste, dass Jacks Schwester mit einem französischen Aristokraten verheiratet war. Ein wenig zögernd fragte er: »Hast du Nachricht von Charlotte?«
    Jack hatte die Einkerkerung und den Tod seiner Schwester in La Force verschwiegen. Neugieriges Mitgefühl wäre seinem Verlangen nach Vergeltung an dem Mann, der ihr Schicksal verschuldet hatte, in die Quere gekommen. Jetzt aber war sein Rachefeldzug vollendet, viel befriedigender,als er ihn sich in seinen kühnsten Träumen vorgestellt hätte. Er trug nun Laceys Titel und war in den alleinigen Genuss von Laceys Vermögen gelangt, um allem die Krone aufzusetzen, genoss er auch noch Laceys Schwester. Wie sich das auf lange Sicht entwickeln würde, wusste er nicht, im Moment war er es zufrieden abzuwarten. Georges Frage aber weckte wieder den bitteren Geschmack des Abscheus, von dem er geglaubt hatte, die Krönung seiner Rache hätte ihn für immer getilgt.
    »Ich glaube, dass sie verloren ist«, sagte er wie in Gedanken, aber dennoch in einem Ton, der zu verstehen gab, dass hier das Thema endete. »Ach, da ist ja Fox. Entschuldige mich, George.« Er verbeugte sich und schlenderte durch den Raum, um Charles James Fox zu begrüßen, der den Hauptraum durch einen der Nebensalons betreten hatte.
    George machte nicht den Versuch, ihm zu folgen. Wie so oft hatte sein Freund ihn ohne Erklärung ausgeschlossen. Wenn aber Charlotte tatsächlich in diesem blutigen Gemetzel umgekommen war, brauchte George keine Erklärung. Er wusste, wie nahe Jack seiner Schwester gestanden hatte, ebenso wie er wusste, dass sein Freund sein Herz nie auf der Zunge getragen hatte.
    Hohlwangig und rotäugig stierte Fox nach sechzehn Stunden am Spieltisch verschwommenen Blickes durch den Raum. Der aufdringliche Purpurton seiner Perücke war nicht angetan, seine Erscheinung zu verschönern. Plötzlich erfasste sein Blick den Mann, der auf ihn zuging. »Jack, mein Lieber.« Er winkte zur Begrüßung. »Du bist wieder da.«
    »Wie du siehst.« Jack verbeugte sich schwungvoll. »Und du siehst hundeelend aus, Charles. Wie viel hast du letzte Nacht verloren?«
    »Über zehntausend«, sagte Fox vage. »So genau weiß ich es nicht mehr.« Er blinzelte. »Teufel nochmal, es ist ja schonhell.« Er winkte einen Kellner zu sich und nahm ein Glas Wein vom Tablett.
    »Es ist Nachmittag«, erklärte Jack. »Wo ist heute der Prince of Wales? Ich war so lange fort, dass ich jeden Kontakt verlor.«
    »Er begab sich nach Braunschweig, um sich die Prinzessin anzusehen«, sagte Fox und leerte sein Glas. »Sieht aus, als würde es zur Hochzeit kommen.« Seine blutunterlaufenen Augen blickten plötzlich scharf. »Was hat es mit deiner angeblichen Heirat auf sich? Unlängst hörte ich, wie jemand davon sprach. Unsinn, natürlich.«
    Jack verzog gequält das Gesicht. »Warum nimmt jeder an, es müsse Unsinn sein, wenn man hört, ich hätte geheiratet. Stehe ich im Ruf, eingefleischter Junggeselle zu sein?«
    Fox starrte ihn an. »Das ist nicht wahr, Jack. Sag, dass es nicht wahr ist.«
    Jack verbeugte sich. »Es stimmt aber. Jeder Mann muss sich einmal häuslich einrichten.«
    »Du ... und häuslich?«, höhnte Fox. »Wer ist sie?«
    Seine Augen wurden schmal, als er den Namen hörte, doch er sagte nur: »Dunstons Schwester also? Nun, ich wünsche dir Glück. Ich muss Ihrer Gnaden meine Aufwartung machen.«
    »In einer Woche etwa«, sagte Jack. »Ich beabsichtige, meine Frau vorzustellen, wenn ich es für richtig halte.« Wieder verbeugte er sich und

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