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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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tragen.«
    »Beides wäre eine geradezu frevelhafte Vergeudung natürlicher Trümpfe«, sagte er. »Ich würde es dir nicht erlauben, selbst wenn du es wolltest.«
    Arabellas Finger verharrten auf den Knöpfen ihres Negligees. Plötzlich war sie nicht mehr so großzügig gewillt, ihrem Mann das letzte Worte in modischen Belangen zu lassen. »Ich bin gewillt, Ihren Rat anzunehmen, Sir, nicht aber Ihre Befehle.«
    »Ich sehe da wenig Unterschied.«
    »Dann sind Sie aber mit Blindheit geschlagen, Sir«, entgegnete sie ruhig.
    Jack blickte sie an, und sie sah die kleine flackernde Klinge in seinen Augen. Dennoch trat sie nicht den Rückzug an.
    Jack wusste, dass er es auf einen Streit ankommen lassen konnte, ebenso wie er die Sache mit dem Personal aufbauschen konnte und es auch wollte. Sie war seine Frau. Sein Besitz. Deswegen befanden sie sich jetzt hier in diesem Schlafgemach. Es war nicht an ihm nachzugeben. Und dashatte er auch nie beabsichtigt. Es stand ihm frei, sie zurück nach Kent zu schicken, eine Anordnung, der sich Arabella Fortescu beugen müsste. Der Ehekontrakt sicherte ihr zwar ein gewisses Maß an finanzieller Unabhängigkeit, ein Platz an der Seite ihres Mannes war damit aber nicht garantiert.
    Doch das wollte er nicht tun. Oder zumindest, korrigierte er sich, war er noch nicht dazu bereit.
    »Wir wollen uns nicht um die Bedeutung eines Wortes zanken.« Er legte eine Hand auf ihren Arm und führte sie zurück ins Boudoir. »Aber vergiss niemals, dass du meine Frau bist, Arabella«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Diese Feststellung jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Ihre Schultern wurden steif, doch sie verkniff sich eine zornige Antwort.
    Arabella, die sich im Boudoir auf einer Chaiselongue niederließ, erlebte nun, wie die zwei Schneiderinnen sich förmlich überboten und darin wetteiferten, die Herzogin als Kundin zu gewinnen. Man zeigte ihr eine Vielfalt von Stoffen – Damast, Taft, Musselin. Gestreift, geblümt, bestickt und einfarbig. »Und dies, Euer Gnaden, ist nach der neuesten Mode, letzte Woche von Ihrer Gnaden Devonshire in Carlton House getragen«, erklärte Madame Elizabeth triumphierend und präsentierte ein Kleid aus Goldstoff über einem mit Silberfäden durchwirkten Unterrock.
    »Nein«, legte Jack Protest ein.
    »Warum nicht?«, fragte Arabella, der das Kleid übertrieben luxuriös vorkam.
    »Weil du die Figur für den neuen Stil hast. Reifröcke und Korsetts sind passee ... außer am Hof, natürlich.« Er stand mit dem Rücken zum Kamin, in dem ein Feuer gegen die Kühle des Oktober brannte.
    »Aber Euer Gnaden«, protestierte Madam Elizabeth. »Die Duchess of Devonshire selbst ... «
    »Ich möchte Ihre Gnaden von St. Jules im neuen Directoire-Stil sehen«, sagte Jack und nahm eine Prise.
    Nun trat Stille ein, während die zwei Schneiderinnen ihre Kundin von Kopf bis Fuß musterten. »Euer Gnaden haben Recht«, sagte Madame Celeste nachdenklich. »Der Busen ... einfach prächtig... Verzeihung, Madam, wenn Euer Gnaden aufstehen würden ... Danke, Madam.« Sie strich über Ara- bellas Busen und drückte den Frisierumhang an. »Was meinen Sie, Madame Elizabeth?« Die Frage war so gewichtig, dass jegliches Konkurrenzdenken in den Hintergrund trat.
    »Und die Taille«, sagte Madame Elizabeth und trat herbei, um den Stoff um Arabellas Mitte zu drapieren. »So eng im Vergleich dazu.«
    »Und die Hüften«, murmelte ihre Kollegin. »Völlig ausgewogen.«
    »Sehr gut«, warf Arabella ein, entzog sich den beiden und winkte sie fort. »Ich schlage vor, Sie arbeiten beim Entwurf der perfekten Garderobe zusammen. Aber was ist dieser Directoire-Stil?« Ihre Frage war von einem misstrauischen Blick begleitet, der ihrem Mann galt.
    »Ich zeige es dir.« An den Sekretär tretend griff er nach einer Schreibfeder, tauchte sie in das Tintenfass und warf dann ein paar Striche auf ein Pergament. »Siehst du ... die Taille ist unter die Brust hochgerutscht, der Rock fällt gerade von einer breiten Schärpe bis zu den Fesseln.«
    Arabella blickte ihm über die Schulter und erfasste mit einem Blick, worauf es ankam. Die Schlichtheit des Entwurfes war in der Tat revolutionär. Mit einem dramatischen Dekolletee, das den Busen so enthüllte, dass nur wenig der Phantasie überlassen blieb, wurde das Oberteil auf maximal drei oder vier Zoll reduziert. »Kein Korsett?«
    »Nein, nur die natürlichen Formen.«
    »Unterröcke?«
    »Ein dünner Unterrock und ein Hemd. Das ist alles. Sonst würde man die Linie

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