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Der Heiratsspezialist

Der Heiratsspezialist

Titel: Der Heiratsspezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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dümmer als Regenwürmer.«
    »Regenwürmer ist gut!« Jenny grinste verlegen. »Du imponierst mir, Sandra. Ich könnte dir den Hals rumdrehen, aber was soll's?«
    »Genau. Alles klar zwischen uns?«
    »Nein! Das mit Harry kann keiner beweisen.«
    »Warum auch. Wir zwei wissen es, das genügt doch.«
    »Ich könnte dir das Ganze mal erklären …«
    »Wozu? Davon wird das Bett nicht kalt! Wer dich ansieht, versteht ohne weiteren Kommentar, daß du kein Typ bist, der wochenlang nur mit einem Foto auf der Brust ins Bett geht. Das würde mich bei dir enttäuschen. Aber so etwas sieht Bob nicht. Man kann es ihm auch nicht erklären. Versuch es bloß nicht, Jenny, es gäbe eine Katastrophe.«
    »Das ist also eine kalte Erpressung, nicht wahr?« sagte Jenny gedehnt. »Du willst Bob, und ich muß die Schnauze halten wegen Harry.«
    »Dem allzeit hilfsbereiten Vetter.«
    »Wer dreht dir bloß einmal das Genick um?!« Sie beugte sich über den Tisch zu Sandra vor. »Ich kann doch Bob nicht einfach klaglos sausen lassen, Schwester. Das fiele doch auf. Ich muß dir eine kleben! Als Kulisse gewissermaßen. Bisher habe ich Bob mit Krallen und Zähnen verteidigt, und auf einmal soll ich stillsitzen und dir noch frische Luft zuwedeln?! Das glaubt mir doch keiner!«
    »Ich will vor allem nicht, daß Bob erfährt, wie du ihn mit Vetter Harry hereingelegt hast. Das war gemein von dir, Jenny, aber du kannst eben nicht anders. Bob würde das sehr treffen. Er hat dich sehr geliebt, und er hat den ganzen Blödsinn mit dem Heiraten nur deinetwegen getan. Und um mit dir später ohne Sorgen leben zu können. Als Dank nimmst du dir eine Cowboywärmflasche. Das würde Bob so schnell nicht überwinden; er hat eine labile Seele.«
    »Ich weiß.« Jenny starrte vor sich hin. »Wenn du nicht gekommen wärst, hätte ich Harry weggejagt, glaub mir das! Und Harry hätte keinen Ton gesagt. Bob würde es nie erfahren haben. Ich wäre ihm treu gewesen wie sein Blutkreislauf.«
    »Auch der gerät manchmal außer Rand und Band. Jenny … die Sache ist gelaufen!« Sandra legte die Hände aneinander und blickte hinüber zu Harry. Der polierte verzweifelt die Zapfhähne für Limonaden und hätte sicher gern gewußt, was die beiden Schönen sich da erzählten. »Harry platzt vor Neugier. Sag ihm nachher, daß du bei ihm bleibst, Jenny. Und um Bob nicht mißtrauisch zu machen, spiele ich mit. So bin ich zu dir, Jenny! Ich gehe nachher zu ihm zurück und sage ihm, wir könnten nicht heiraten; du bestündest auf deinem Recht. Du hättest von ihm ein festes Eheversprechen. Dann wird er zu dir kommen, du wirst ihm eine Szene machen, Harry wird dich zurückhalten, Bob nicht anzufallen, und dich wegzerren. Dann werden Harry und du verschwinden …«
    »Du bist ein wahres Herzchen!« sagte Jenny anerkennend. »Und so etwas kommt aus Deutschland! Aber so geht es nicht, Sandra. Soll ich von Null anfangen? Wofür habe ich all die Zeit geschuftet?«
    »Du bekommst ein Startkapital … von mir!«
    »Ein kleines Motel in Las Vegas?«
    »Nein. Irgendwo in Amerika. Mindestens 500 Meilen von Las Vegas entfernt.«
    »Sandra –«
    »Bob soll dir nie wieder begegnen. Das ist meine einzige Bedingung.«
    »Und woher nimmst du das Geld?«
    »Ich habe Bob nur die halbe Wahrheit gesagt. Mein Vater gehört zu den großen Industriellen Deutschlands. Die Finanzierung eines Motels für dich ist für ihn eine Kleinigkeit … wenn er am Umsatz beteiligt wird. Darin ist er wieder knallhart und clever. Er gibt nichts ohne Gegenleistung.«
    »Darin bist du typisch seine Tochter!« Jenny schob ihre Hand über den runden Tisch. »Einverstanden, Sandra. Für Daddy 10 Prozent vom Umsatz, wenn er das Motel auf die Beine stellt. Vielleicht kann man eins kaufen. Soll ich mich umhören?«
    »Mach alle Makler wild! Ich stehe zu meinem Wort. Und du?«
    »Bin ich eine blöde Kuh, Schwester?«
    »Danach frag mich nicht.«
    Jennys Augen bekamen einen Schimmer, der wie Tränen aussah. Aber sie beherrschte sich bewundernswert. »Es wird eine Weile dauern, bis ich Bob vergessen habe. Nein, vergessen werde ich ihn nie, das kann man nicht. Aber Harry wird mir über die schlimmste Zeit hinweghelfen. Heiraten werde ich ihn nicht. Dazu reicht es nicht. Bei Bob war das was anderes …«
    »Jenny!« Sandra tätschelte ihre auf dem Tisch liegende Hand. »Werd' nicht rückfällig. Unser Vertrag gilt!«
    »Du hast mich in der Hand. Ich weiß ja genau, daß Bob mir die Sache mit Harry nie verzeihen würde.«
    »Du

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