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Der heiße Himmel um Mitternacht: Roman (German Edition)

Der heiße Himmel um Mitternacht: Roman (German Edition)

Titel: Der heiße Himmel um Mitternacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Geld ist nicht knapp. Ich wäre bereit gewesen, ihm fünf zu zahlen.«
    »Aber sie respektieren dich nicht, wenn du zu großzügig mit Geld um dich wirfst.«
    »Sie werden mich respektieren, das versichere ich dir. Kluge hat früher schon mit Israelis zu tun gehabt.«
    »Woher weißt du das?«
    »Wir führen Buch«, sagte Enron. »Denkst du, ich hätte mich nicht über ihn erkundigt, bevor ich ihn engagierte?« Er knäulte sein Badetuch zu einem Ball und warf es quer durch den Raum, dann suchte er sich die Sachen, die er für den Abend tragen wollte. »Bist du fertig, damit wir dann zum Dinner ausgehen können?«
    »Gleich.«
    »Fein. Während ich mich anziehe, rufst du Farkas in seinem Hotel an. Du sagst ihm, wir wollen gerade zum Essen ausgehen und würden ihn gern einladen.«
    »Weshalb willst du das tun?«
    »Um herauszufinden, ob er irgendwas über diesen Plan weiß, den Generalissimo zu entmachten. Und ob er mir sagen kann, wo dieser Davidov sich befindet.«
    »Wäre es nicht besser, du redest erst mit Davidov selber, bevor du Farkas irgendwelche Fragen dazu stellst? Du vermutest doch nur, dass Farkas da mit drinsteckt. Und wenn das nicht so ist, dann bringst du ihn bloß darauf, was da los ist, und am Ende erfährt dann Kyocera von Sachen, die du denen lieber nicht preisgeben möchtest.«
    Enron starrte sie bewundernd an. Er ließ langsam ein Lächeln auf seinem Gesicht entstehen und sich ausbreiten.
    »Das ist ein gutes Argument.«
    »Siehst du? Ich bin also wirklich nicht ganz so dumm.«
    »Ja, vielleicht habe ich dich unterschätzt.«
    »Du kannst einfach nicht glauben, dass eine Frau, die so gut im Bett ist wie ich, auch logisch denken kann.«
    »Ganz im Gegenteil«, sagte Enron. »Ich war schon immer davon überzeugt, dass intelligente Frauen die besten Bettgenossinnen abgeben. Aber manchmal, wenn eine Frau einfach zu schön ist, entgeht mir, wie enorm gescheit sie außerdem auch noch ist.«
    Jolanda glühte vor Befriedigung. Es war, als hätte Enron mit einem einzigen schiefen Kompliment alle die grausamen Bemerkungen ausgelöscht, die er ihr gegenüber geäußert hatte.
    Nein, sie ist wirklich extrem blöd, dachte er. Dennoch, darin hatte sie recht, dass er mit Farkas besser behutsam vorgehen sollte.
    »Es ist leider so«, sagte er, »dass die Zeit vergeht und dass wir deine Freunde noch immer nicht ausfindig gemacht haben. Ich könnte also wirklich ruhig mal Farkas ein bisschen abzutasten anfangen. Klar, da besteht das Risiko, von dem du sprichst, doch da ist ebenfalls die Möglichkeit, dass ich von ihm etwas rauskriegen kann. Ruf ihn an. Lade ihn ein, mit uns heute Abend zu essen, oder aber für morgen zum Lunch.«
    Als Jolanda an den Tisch trat, leuchtete das Telefonsignal auf. Sie blickte unsicher zu Enron.
    »Geh ran«, sagte er.
    Es war noch einmal Kluge. »Ich habe deinen Davidov für dich gefunden. Er ist noch hier, hat bloß das Hotel gewechselt. Alle vier Mann. Speiche B, die Residencia San Tomás in Santiago.«
    »Sind denn hier alle Hotels nach Heiligen benannt?«, fragte Enron.
    »Viele. Der Generalissimo ist sehr religiös.«
    »Ja. Man möchte es meinen. Wie nennt sich unser Mann denn jetzt?«
    »Immer noch Dudley Reynolds. Die anderen heißen James Clark, Phil Cruz und Tom Barreyt, laut ihren Pässen.«
    Enron blickte zu Jolanda. Sie zuckte die Achseln und schüttelte den Kopf.
    »Möglicherweise sind es die, die wir suchen«, sagte Enron zu Kluge. »Schön. Behalte sie im Auge. Und bleib mit mir in Verbindung. Wenn ich nicht rangehe, leg den Ruf auf Suchschaltung. Ruf mich überall an, jederzeit, wenn es was Neues gibt. Ich will wissen, wohin sie gehen, mit wem sie sich treffen.«
    Als Enron den Kontakt abgebrochen hatte, fragte Jolanda: »Versuchen wir heute Abend mit ihnen Kontakt aufzunehmen?«
    »Bist du eng mit denen befreundet?«
    »Mike Davidov kenne ich sehr gut. Die anderen Namen habe ich noch nie gehört, aber die sind natürlich sowieso alle falsch.«
    » Wie gut kennst du Davidov? Je mit ihm im Bett gewesen?«
    »Was hat das denn zu tun mit …«
    »Ich bitte dich«, sagte Enron. »Deine Keuschheit kümmert mich einen Dreck, auch nicht das Gegenteil! Ich muss wissen, wie deine Beziehungen zu diesem Davidov waren.«
    Jolandas Gesicht färbte sich dunkel. Ihre Augen loderten.
    »Ich habe mit ihm geschlafen, ja. Ich habe mit einer Menge Leuten geschlafen.«
    »Davon bin ich überzeugt. Aber im Moment frage ich dich nach Davidov. Ihr zwei wart mal zusammen, und jetzt tauchst du

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