Der hellste Stern am Himmel
Street durch die Menschenmenge
zur Tara Street Dart-Station zu tragen, und die Besitzerin des Mülleimers, eine Zufallsbegegnung, schien leicht pikiert, dass Maeve nicht mir ihr in die Dart steigen und den Eimer auch am anderen Ende tragen wollte.
Aber heute hatte es gut geklappt. Sie dachte an Matt und wie er wohl mit seiner guten Tat zurechtkam. Wahrscheinlich wieder was mit seinem Auto – einem anderen Fahrer die Vorfahrt lassen, etwas in der Art. Und sie empfand große Zärtlichkeit für ihn und erinnerte sich immer noch an den genauen Moment, als sie sich in ihn verliebt hatte …
Es war über vier Jahre her, an einem Samstagabend im April. Maeve lag zusammengerollt in Davids Bett und döste vor sich hin, als sie plötzlich hellwach war. Sie griff nach seinem Handgelenk und sah auf die Uhr.
»Himmel, David, es ist halb acht. Steh auf! Wer geht zuerst unter die Dusche?«
»Nicht so eilig.« Er nahm ihre Aufregung nicht ernst. »Immer mit der Ruhe.«
»Aber die anderen warten auf uns! Wenn wir uns nicht beeilen, verpassen wir vielleicht die Band.«
»Ganz ruhig«, sagte er beschwichtigend. Er sah ihr tief in die Augen, und sie spürte, wie ihre Aufregung nachließ. »Ganz ruhig«, sagte er noch einmal. »Auf fünf oder zehn Minuten kommt es nicht an.«
»Ist gut«, sagte sie und atmete erleichtert aus. »Ist gut.«
David und Maeve. Maeve und David. In gewisser Weise war Goliath eine riesige Partnervermittlungsagentur.
Es gab mehr als zweihundert Angestellte, die meisten davon unter dreißig, und sie taten sich in großen Gruppen zusammen, gingen zu Partys und Festivals und in Konzerte. Fand man jemanden besonders attraktiv, sorgte man dafür, dass man Anschluss an dessen Gruppe fand. Richtige Verabredungen, wie zu zweit zum Essen auszugehen, waren verpönt, wenigstens bei den Arbeiterbienen. Auf der Managementebene war es natürlich anders, Teamleiter wie Matt und Nat gehörten einer anderen Spezies an, sie verbrachten die Wochenenden in Luxushotels auf dem Land mit Paarmassagen und Zimmerservice, die ganze Palette. Aber das wurde nicht verurteilt. Schließlich kamen alle zu ihrem Recht.
Bald nachdem Maeve bei Goliath angefangen hatte, lernte sie, dass ihren Kollegen soziales Verhalten wichtig war. Fast bevor sie raushatte, wo die Kaffeemaschine stand, hatte man sie schon in ein Komitee geholt, das eine Comedy-Veranstaltung zugunsten von Obdachlosen organisieren sollte. Die treibende Kraft dahinter war David. Er und ein paar andere Freiwillige überredeten verschiedene bekannte Stand-up-Comedians, gratis bei einer Veranstaltung für Goliath-Mitarbeiter mitzumachen und den Erlös einer wohltätigen Organisation zukommen zu lassen. In den folgenden Wochen, als Maeve viele ihrer Abende dafür opferte, die Veranstaltung auf die Beine zu stellen, bemerkte sie Davids wachsendes Interesse an ihr, das noch zunahm, je näher der Abend der Veranstaltung rückte. Gleichzeitig fiel ihr auf, dass einige der anderen jungen Frauen dieses Interesse eifersüchtig zur Kenntnis nahmen – und war ein bisschen geschmeichelt.
David war viel gereist, er war intelligent und nahm leidenschaftlich gegen Ungerechtigkeit Stellung, außerdem war er ein bisschen älter als die anderen, und sie war diejenige, die er mochte. Ihr Freund davor, Harry, mit dem sie in Galway an der Uni gewesen war und die Reise nach Australien gemacht hatte, war ein netter Junge gewesen, keine Frage, aber längst nicht so beeindruckend wie David.
Der Abend der Veranstaltung kam und war, dank der sorgfältigen Vorbereitung, ein großer Erfolg. Tausende von Euros kamen zusammen, und anschließend, nachdem das Organisationskomitee ausgiebig gefeiert hatte, tat Maeve das, was sie sich seit Wochen vorgenommen hatte: Sie ging mit David nach Hause.
Und das war’s, sie waren ein Paar. Sie hatten viele Gemeinsamkeiten. Fahrradfahren, Biertrinken, Tuareg-Musik, Boogie-Boarding in Clare, Hummus im Kühlschrank, Bücher von Barbara Kingsolver. Altruistische Neigungen. David war ein Mensch der hehren Prinzipien, moralisch war er allen anderen, die sie kannte, überlegen.
»Also, ich gehe duschen«, sagte Maeve.
Aber David zog sie zu sich und wickelte sich eine Strähne von ihrem Haar um den Finger. »Lass uns nicht hingehen.«
»Was? Wohin?«
»Lass uns heute nicht ausgehen.«
Sie war überrascht. »Und was machen wir stattdessen?«
»Da fällt mir einiges ein.«
Aber sie hatten den Nachmittag schon im Bett verbracht, sie hatte genug.
»Ich habe Fanfare
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