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Der hellste Stern am Himmel

Der hellste Stern am Himmel

Titel: Der hellste Stern am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Sinead war hocherfreut. »Es gibt für uns alle Hoffnung!« Sinead und Katie hatten sich zusammen als Singles behauptet. »Versprich mir, Katie, dass du dauernd mit ihm schläfst. Tu es meinetwegen, und für all die anderen in ihrem Single-Dasein.«
    Ihre Freundin MaryRose war jedoch vorsichtiger. »Tob dich ruhig aus, lass dich gehen, aber denk bloß nicht, dass jemand, der so alt ist wie du, nicht schwanger werden kann.« MaryRose war vor kurzem im Alter von über vierzig zum ersten Mal Mutter geworden, und zwar alleinstehende Mutter. »Dein Mantra soll sein: aufpassen, aufpassen, aufpassen.«
    Katies Mutter Penny sagte: »Ich weiß nicht, warum
du deine Zeit mit ihm verschwendest. Wenn er zweiundvierzig ist und nie verheiratet war, dann wird er jetzt auch nicht heiraten.«
    Die düsterste Voraussage machte Katies Schwester Naomi: »Der macht Hackfleisch aus dir.«
    »Bestimmt nicht«, protestierte Katie. »Ich werde mich nicht in ihn verlieben.«
    »Warum dann überhaupt?«
    »Zum Zeitvertreib, bis zu meinem Tod.«

NEUNUNDFÜNFZIG TAGE
    Was Lydia nicht ausstehen kann
(keine feste Reihenfolge):

    Straßenmusikanten
    Fahrradfahrer
    Kohl
    Menschen, die sagen: »Ich weiß, was du meinst«, wenn sie es nicht wissen
    Ihren Bruder Murdy
    Menschen, die »Abendbrot« statt »Abendessen« sagen
    Busfahrer
    Fahrschüler
    Lieferwagenfahrer
    Den Akzent der Provinz Cavan
    Valentinstag
    Ihren Bruder Ronnie
    Älterwerden

    Anmerkung: Die Liste ist nicht vollständig.

    NEUNUNDFÜNFZIG TAGE
    Maeve hatte sich kaum an ihren Schreibtisch gesetzt, als Matt anrief. »Meine gute Tat habe ich schon getan!«
    »Man muss es nicht unbedingt sehr schnell machen, Matt.« Aber sie lächelte.
    »Ich schon. Willst du es hören?«
    »Na klar.«
    »Ich habe jemandem auf der Fahrt zur Arbeit die Vorfahrt gelassen.«
    »Matt! Es hat immer mit dem Autofahren zu tun.«
    »Aber Maeve, es war richtig schwierig! Hinter mir staute sich der Verkehr! Sie haben wie wild gehupt! Ich dachte, ich werde gelyncht.«
    Sie musste lachen. Er war so süß.

    Vor über vier Jahren …
    David und Maeve lagen im Bett und lasen den Observer , als Maeve mitten in einem Artikel über Afrika plötzlich sagte: »Ha, David, war das nicht komisch, dass Matt gestern Abend bei dem Konzert war?«
    »Matt Geary«, sagte David nachdenklich. »Ein junger Mann macht seinen Weg.« So wie er es sagte, klang es irgendwie unanständig.
    »Oh, ich glaube, er ist höchst anständig«, sagte Maeve. »Er ist ein ausgezeichneter Vorgesetzter.«
    »Ach ja?«
    »Er sorgt für gute Stimmung. Er schafft es, uns Selbstvertrauen einzuflößen.«
    »Damit er mehr aus euch rausholt.«

    »Freitags im Pub bezahlt er eine Runde, er vergisst nie einen Geburtstag …« Wenn sie gemeinsam über einen schwierigen Kunden lästerten, war Matt der Wortführer. Würde man Maeve fragen, mit welchem Wort sie ihn beschreiben würde, dann wäre das Wort »köstlich«. Nicht, dass sie mit ihren Kolleginnen zusammensaß und darüber kicherte, wie köstlich Matt war. Das wäre nicht cool. Sie nahmen ihre Arbeit ja ernst.
    Und das würde sie David bestimmt nicht erzählen.
    »Er lacht dauernd und macht Witze«, sagte David verächtlich.
    Und was ist daran auszusetzen?, fragte sich Maeve.
    »Egal«, sagte David. »Ich wollte mit dir über etwas anderes sprechen. Am nächsten Freitag habt ihr die Abschiedsparty für Mahmoud. Aber Marta und Holly fahren übers Wochenende weg.« Marta und Holly waren seine Mitbewohnerinnen. »Wir hätten die Wohnung für uns. Könntest du nicht bei dem Abschied fehlen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das geht nicht.«
    »Natürlich geht das.«
    »Nein, ich meine, ich kann weder das eine noch das andere. Ich muss übers Wochenende nach Hause fahren. Morgen in einer Woche habe ich Fahrprüfung, aber ich kann mir keine Fahrstunden mehr leisten, und mit irgendeinem Auto muss ich ja üben.«
    »Verstehe.«
    Es entstand eine seltsame Pause, dann sagte David: »Kann ich mitkommen? Zu dir nach Hause?«
    »Natürlich kannst du das.« Warum war ihr das nicht selbst eingefallen, dachte sie. »Das wäre schön.« Vielleicht. »Aber du weißt, meine Eltern sind, also, sie sind
Bauern. Leute vom Land. Nicht weltgewandt wie du. Du darfst nicht über sie lachen, ja?«
    »Lachen?« Er war entrüstet. »Warum sollte ich über sie lachen?«
    Wie sollte sie das erklären? David war so gebildet und so gescheit, und ihre Eltern … also, deren Welt war klein und unkompliziert. In ihrem Alltag spielten Kuheuter

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