Der hellste Stern am Himmel
Tage damit verbringen, Veuve Clicquot aus einem Paar schwarzer Lackstöckelschuhe von Christian Louboutin zu trinken, die Nicole Kidman gehörten.
»Charlie –«, sagte Katie.
»Das ist ihr Bruder«, informierte Danno George.
»Ich weiß.«
»Charlie hat keinen Champagner getrunken, weil er davon furzen muss.«
George zuckte bei der vulgären Bemerkung zusammen.
»Und Ralph –«
»Das ist ihr Schwager«, informierte Danno George.
»Ich weiß.«
» – hat nichts davon angerührt, weil nur Frauen das Zeug trinken.«
»Also wirklich!« George verdrehte die Augen. »Und hat deine Mutter Conall gefragt, ob er die Absicht hat, dich zu heiraten?«
»Nicht laut. Aber es war deutlich zu hören. Ich muss jetzt anfangen zu arbeiten«, sagte Katie und ging zu ihrem Schreibtisch. Doch dann hielt sie inne. »Zeig mir mal das Diagramm«, sagte sie zu Danno. »Druck es aus.«
»Warum willst du dich quälen?«, fragte George.
»Soll sie sich quälen, wenn es ihr Spaß macht! Lass ihr die wenigen Vergnügen, die sie noch hat. In zwei Tagen wird sie vierzig.«
Danno legte sein Schaubild auf Katies Schreibtisch, und sie betrachtete das Muster der letzten zwei Monate. Sie musste zugeben, dass es ein gutes Diagramm war, und leicht zu lesen.
»Diese schwarzen Balken hier«, sagte Danno. »Da hat er dich sitzengelassen. Du siehst, er hat die Taufe von MaryRoses Baby verpasst, den siebzigsten Geburtstag deiner Mutter und das Essen, mit dem er sich dafür entschuldigen wollte, dass er das Essen zur Feier eurer ersten neun Monate verpasst hatte.«
»Vielen Dank, Danno«, murmelte Katie. »Das hast du sehr anschaulich dargelegt.«
»Wenn wir weiter zurückgehen –« er tippte mit seinem Stift auf die Stelle – »sind wir gleich wieder bei einem schwarzen Balken. Das ist der Abend, an dem er
nicht zu dem Wohltätigkeitsball gekommen ist, und dann der Abend, an dem du ihn mit deinen Dessous von Coco de Mer überraschen wolltest.«
Katie musste zugeben, dass das besonders demütigend für sie gewesen war. Sie wollte ihn bei sich zu Hause überraschen, hatte überall Rosenblüten gestreut, sich in die äußerst unbequemen Dessous gezwängt und auf Conall gewartet. Und hatte gewartet … und gewartet …, bis sie herausfand, dass er nicht im Stau steckte, sondern auf dem Flughafen in Amsterdam saß und auf einen Verbindungsflug nach Singapur wartete. Angeblich ein Notfall.
»Und was bedeuten diese goldenen Striche?«, fragte George.
»Das sind die Male, als Conall eine Verabredung eingehalten hat.«
Katie studierte das Diagramm. Es gab viele goldene Partien, aber auch viele schwarze Partien. Sie dachte an den Spiegel, der immer noch auf dem Fußboden stand, an die SMS, die sie ihm geschickt und auf die sie immer noch keine Antwort hatte …
»Hat Conall dir zum Geburtstag was geschenkt?«, fragte George und riss sie aus ihren Gedanken.
Sie hob den Arm in die Höhe, so dass ihr Ärmel zurückglitt.
Beim Anblick der Uhr erbleichte George. »Platin? Diamanten? Tiffany? Oh, Schätzchen, der Mann ist ernsthaft verliebt.«
»Von wegen«, sagte Danno brüsk. »Schasser Hathaway markiert sein Territorium mit Geld. Er könnte es auch mit Pisse markieren. Es bedeutet nichts.«
NEUNUNDFÜNFZIG TAGE …
Noch ein paar Dinge, die Lydia nicht ausstehen kann:
Golfspieler
Socken mit Löchern im großen Zeh
Leute, die sagen: »Man bedankt sich.«
Ihren Bruder Raymond
Geisteskrankheiten
Den Uringeruch anderer Menschen
Leute, die sagen: »Herzlichen Dank.«
Leute, die sagen: »Dank dir.«
Leute, die sagen: »Heißen Dank.«
Leute, die sagen: »Muchas gracias.« (Es sei denn, es sind Spanier – aber das ist nie der Fall.)
Leute, die sagen: »Merci beaucoup.« (Es sei denn, es sind Franzosen – aber das ist nie der Fall.)
Fahrgäste, die eine Quittung haben wollen
Leute, die sagen: »Folgendes, …«
Leute, deren Vornamen Nachnamen sind (z. B.: Buchanan Buchanan.)
Schulkinder, besonders die ganz kleinen
Rote Ampeln
Fußgängerüberwege
Ihren Vater
Anmerkung: Diese Liste ist nicht vollständig.
NEUNUNDFÜNFZIG TAGE …
Jemima hatte nachmittags Dienst. »Hallo, Celtic Psychic Line, Mystic Maureen, was kann ich für Sie tun? Kartenlesen? Gern, meine Teure. Und Ihr Name? Laurie. Und worin besteht das Problem?«
Jemima lauschte und lauschte. Und als die Leidensgeschichte zu Ende war, sagte Jemima barsch: »Nein, mein Herz, heiraten wird er Sie nicht.«
»Sagen das die Karten?«, sagte Laurie aufgebracht.
Jemima
Weitere Kostenlose Bücher