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Der Henker will leben Kommissar Morry

Der Henker will leben Kommissar Morry

Titel: Der Henker will leben Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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wir schon früher."
    „Hunderttausend hoffe ich innerhalb von vier Wochen bezahlen zu können."
    „Das hört sich schon besser an."
    „Werden Sie weiter arbeiten, wenn Sie das Geld haben?“
    „Ganz bestimmt. Ich habe nicht vor, irgend etwas zu unternehmen, was mich verdächtig machen könnte."
    „Wer ist der Mann, der die Pistole gestohlen hat?"
    „Gilbert, mein Ex-Verlobter. Er ist Chauffeur in der Firma, wo ich arbeite. Ich habe mich in meiner Verzweiflung an ihn gewandt. Der Vorschlag, Sie zu erpressen, stammt von ihm. Wir wollen das Geld teilen."
    „Wo ist Gilbert jetzt?"
    „Ich weiß es nicht. Er wird heute Abend zu mir kommen."
    „In Ihre Wohnung?“
    „Ja.“
    „Dann werde ich ebenfalls dort sein."
    „Was wollen Sie bei mir?"
    „Mit Gilbert sprechen."
    „Warum?"
    „Er wird den Agenten meines Sohnes töten müssen."
    Ellen Brewers Augen rundeten sich. „Sind Sie übergeschnappt? Gilbert ist kein Mörder!"
    „Wie meinen Sie das?"
    „Wie ich's sage. Er wäre nie in der Lage, einen Menschen umzubringen!"
    „Glauben Sie, ich hätte mir jemals vorstellen können, einen Menschen zu töten?“
    „Warum sollte er Ferrick etwas antun? Was sollte ihn dazu veranlassen? Wir haben Sie doch in der Hand! Sie können weder Gilbert noch mir gegenüber irgendwelche Forderungen erheben."
    Mrs. Porezzi öffnete die Handtasche und entnahm ihr ein goldenes Zigarettenetui. Nachdem sie sich umständlich eine Zigarette in Brand gesteckt hatte, meinte sie: „Ich habe Ihnen bereits am Telefon erklärt, daß eine neue Situation eingetreten ist.“
    „So?“
    „Ferrick weiß alles."
    „Wer ist dieser Ferrick überhaupt?"
    „Der Agent meines Sohnes.“
    „Wie hat er es erfahren?"
    „Keine Ahnung. Er ist schlau. Er hat den Braten gerochen und sich alles so zurecht gelegt, wie es tatsächlich war. Ich wollte ihn mit dem Mord belasten... und dabei bin ich wohl zu weit gegangen. Das war töricht von mir. Dadurch habe ich seinen Verdacht auf mich gelenkt."
    „Will er zur Polizei gehen?"
    „Ja. Es ist mir allerdings zunächst gelungen, ihm einen Aufschub von vierundzwanzig Stunden abzuringen. Ich habe ihm versprochen, den wahren Mörder zu finden!"
    „Aber der Mörder sind Sie!"
    „Stimmt. Nur hat Ferrick keine konkreten Beweise. Bei ihm baut sich alles auf Vermutungen auf, und natürlich habe ich ihm in allen Punkten widersprochen."
    „Was wird nach Ablauf der Gnadenfrist geschehen?"
    „Er wird Anzeige erstatten."
    „Damit würde er doch gleichzeitig Ihrem Sohn und sich selbst schaden... zumindest finanziell!"
    „Das scheint er auf sich nehmen zu wollen. Er kann leider eine nahezu lückenlose Motivierung der beiden Morde geben. Ich fürchte, daß die Polizei dann den Rest besorgen wird. Ist Ihnen klar, was das zu bedeuten hat? Man würde mich verhaften, und Sie und Gilbert hätten absolut keine Chance, auch nur einen Dime von mir zu bekommen!“
    Ellen Brewer schloß für ein paar Sekunden die Augen. Dann hob sie die Lider und preßte durch die Zähne: „Das darf nicht geschehen! Erst haben Sie Elliot getötet, und damit mich und ihn um die Chance gebracht, vernünftig zu leben, und jetzt..."
    Mrs. Porezzi schlug mit der flachen Hand auf den weißgedeckten Tisch. „Das ist doch die Höhe!" schimpfte sie. „Ich habe es satt, ausgerechnet von Ihnen moralische Vorhaltungen entgegenzunehmen! Sie wissen genau, warum ich Elliot tötete! Er hat versucht, mich zu erpressen... und Sie haben das geduldet und unterstützt! Denn wie hätten Sie sonst wissen können, daß ich es war, der ihn tötete?“ „Elliot hat mir alles erzählt. Das stimmt. Es ist auch richtig, daß er Sie erpreßte. Wollen Sie ihm das verdenken? Sie haben ihm doch erst die Gelegenheit dazu in die Hände gespielt! Nur weil er zufällig Zeuge wurde, wie Sie Deila Glyne töteten, konnte er von Ihnen Schweigegeld verlangen! Warum haben Sie es ihm nicht gegeben? Es war viel weniger, als Gilbert und ich jetzt von Ihnen fordern!“
    „Ich weiß. Aber ich hatte einfach keine Lust, die Gefahr von Nachforderungen durch Elliot auf mich zu nehmen. Ich war nervös. Kurz und gut... ich bestreite nicht, daß die Sache mit Elliot eine Kurzschlußhandlung war!"
    „Kurzschlußhandlung!" spottete Ellen Brewer. „Sie haben alles gründlich überlegt und vorbereitet!“
    „Es war eine improvisierte Angelegenheit", widersprach Mrs. Porezzi.
    „Warum haben Sie ein Messer und nicht die Pistole verwendet?" fragte Ellen Brewer. „Das war ein Punkt, über den ich

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