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Der Herodes-Killer

Der Herodes-Killer

Titel: Der Herodes-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Roberts
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Christi und ging mit dem Namen Satans.»
    «Wie meinen Sie das?», fragte Rosen.
    «Detective, Father Flint ist ein Mann, bei dem große Vorsicht angebracht ist. Man sollte ihn fürchten. Während seiner Zeit in Uasin Gishu hat er viele Dämonen ausgetrieben, aber am Ende ergriff der oberste Dämon, den er ausgetrieben hatte, Besitz von ihm. Flint hat sechs Kinder und sechs Mütter ermordet.»
    «Glauben Sie, dass er vom Teufel besessen war?»
    Kimurer lachte über Meere und Kontinente hinweg, aber es war ein freudloses Lachen.
    «Ganz und gar nicht. Ich bin Rationalist, Atheist. Ich habe einen Master in Psychologie. Sebastian Flint ist ein paranoider Soziopath. Das Problem ist nicht seine Seele. Sondern sein Gewissen oder vielmehr das Fehlen desselben. Er ist in mein Land gekommen, um Spaß zu haben, perversen Spaß.»
    «Wenn Sie sagen, er habe sechs Frauen und sechs Kinder ermordet: Waren die Kinder noch im Mutterleib, oder waren sie schon geboren?»
    «Sie waren schon geboren.»
    «Warum ist er nicht festgenommen worden?»
    «Das Volk hat vorher Rache an ihm genommen. Die Leute wollten ihn töten, aber er hat überlebt. Dann hat die Kirche ihn gefunden und aus der Rift Valley Provinz zurück nach England geschmuggelt. Haben Sie in England Probleme mit unehrlichen Polizisten? Mit Bestechung?»
    «Allerdings.»
    «Dann teilen wir diese Bürde. Hochrangige Beamte haben Geld erhalten, damit der Fall sich in Luft auflöst. Haben Sie Flint in Gewahrsam?»
    «Derzeit nicht.»
    «Wer wird diesmal von der Kirche bestochen?»
    «Keiner. Man hat ihm bis jetzt noch kein Verbrechen zur Last gelegt.»
    «Haben Sie ihn im Visier?»
    «Ja, ich habe ihn im Visier.»
    «Hat er ein Verbrechen begangen?», fragte Sergeant Kimurer.
    «In mir wächst die Überzeugung, dass er mit einer Serie von ungelösten Verbrechen verbunden ist, aber bewiesen habe ich das noch nicht. Sergeant Kimurer?»
    «Ja?»
    «Wie sicher sind Sie, dass Flint sechs Frauen und sechs Kinder ermordet hat? Wie fest sind Sie davon überzeugt?»
    «Ich bin mir hundertprozentig sicher.»
    «Wie können Sie so selbstgewiss sein?»
    «Zur Zeit dieser Morde war ich noch ein Kind. Ich habe zwanzig Meilen entfernt gelebt.»
    «Sie haben also nicht mit eigenen Augen gesehen, wie Flint jemanden ermordet hat?»
    «Nein, aber ich kenne Leute, die dort waren, Augenzeugen, zuverlässige Menschen. Ein Mann hat mir berichtet, wie er Flint ins Haus seines ersten Opfers gehen sah. Es war das Nachbarhaus. Flint ging hinein, und kurz darauf ertönten Schreie, eine Frau und ein Kind schrien. Er stürzte hinüber, um zu sehen, was los war. Überall war Blut. Auf dem Boden lagen zwei verstümmelte Leichen, eine unschuldige Frau und ihre kleine Tochter waren in Stücke gehackt worden. Er sah Flint so lässig zur Hintertür hinausgehen, als hätte er gerade einen ganz normalen Besuch gemacht. Andere Leute haben gesehen, wie er in sein Auto stieg und wegfuhr. Er saß blutbespritzt am Steuerrad. Ein Mann versuchte, Flint zum Anhalten zu zwingen, aber Flint raste mit Höchstgeschwindigkeit auf ihn los, sodass er sich zur Seite werfen musste.»
    Rosen fröstelte, aber er wischte sich Schweiß von der Stirn.
    «Ich habe in den Archiven nach Beweisen gesucht, aber keine gefunden. Sie waren alle vor Jahren vernichtet worden. Gegen Geld.» Der Zorn in Kimurers Stimme war frisch. «Ich habe mich also auf die Suche gemacht. Nachdem ich Polizist geworden bin, habe ich Augenzeugen aufgespürt und besitze ausführliche Aussagen zu den anderen fünf Überfällen. Es gab insgesamt zwölf Opfer, bevor der Volkszorn Flint das Handwerk legte.»
    «Sergeant Kimurer, nichts für ungut, aber es muss doch viele alte, ungelöste Fälle in Ihren Akten geben. Dieser hier geht Ihnen besonders nahe. Wieso?»
    «Er hat mich als Kind nachhaltig beschäftigt – genau wie alle anderen Kinder. Flint verschaffte uns Albträume. Die Welt war nicht mehr unschuldig. Aber das ist nicht alles, Mr. Rosen. Ich träume von dem Tag, an dem Flint nach Kenia zurückkehrt, um für seine Verbrechen zu bezahlen. Ich werde mit den Aussagen zur Stelle sein, die ich aufgezeichnet habe, bevor die Zeugen starben.»
    Sie sind ein tüchtiger Mann , dachte Rosen und wünschte, Kimurer wäre in seinem Team.
    «Detective Rosen, als Sie klein waren, hat es da in Ihrem Land einen Mörder gegeben, der Ihnen Angst eingejagt hat?»
    Ein schlimmes, ikonenhaftes schwarz-weißes Polizeifoto kam ihm in den Sinn.
    «Ja. Er hat eine ganze Generation das

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