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Der Herodes-Killer

Der Herodes-Killer

Titel: Der Herodes-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Roberts
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und Willis sich nun die größeren Gegenstände im Zimmer vornahmen.
    Der Kleiderschrank wurde in Luftpolsterfolie verpackt und abtransportiert, dann folgte der Nachttisch.
    Das Bettzeug – zwei Bettlaken, eine Bettdecke und das Kopfkissen, je einzeln verpackt – war vom Bett entfernt worden.
    Alles wurde eingepackt, alles außer den beiden Dingen, die Rosen zu finden gehofft hatte: einen Laptop und ein altes Teufelsbuch.
    Parker stellte sich an das Fußende des Betts und Willis ans Kopfende. Gemeinsam zogen sie es bei drei von der Wand weg und hielten inne, als sie es um einen Meter verrückt hatten.
    «Ist es schwer?», fragte Bellwood. Rosen fuhr beim Klang ihrer Stimme zusammen, er hatte fast vergessen, dass er nicht allein gekommen war.
    «Wir kommen schon damit klar», antwortete Parker.
    Jetzt, da das Bett von der Wand abgerückt war, wurde etwas auf dem Verputz sichtbar, etwas bis dahin Verborgenes.
    Willis spähte in den Zwischenraum und verzog das Gesicht. «Das ist doch krank. Es ist nur eine Zeichnung an der Wand, aber das ist makaber. Los, kommen Sie, Craig, schaffen wir das Bett fort. Eins, zwei, drei …»
    Sie hoben das Bett ganz von der Wand weg.
    Rosen betrachtete die Zeichnung, die zum Vorschein gekommen war, wandte sich nach einem Moment unbehaglichen Schweigens zu Bellwood um und sagte: «Carol, gehen Sie und bitten Sie Kardinal McPhee herzukommen. Vielleicht kann er hier für Klarheit sorgen. Erklären Sie ihm, wo der Fra Angelico hing. Und sorgen Sie dafür, dass Aidan in der Küche bleibt.»
    Parker zog das Bett weiter in die Mitte des Zimmers.
    Rosen starrte auf die Zeichnung an der Wand und murmelte: «Oh Gott.»
    Willis’ Kamera surrte, das Blitzlicht flammte auf und erlosch beim Fotografieren der abgebildeten Szene.
    Nach wenigen Minuten hörte Rosen Kardinal McPhees Schritte. Seine große Gestalt trug noch eine zusätzliche Last, weil sein Herz schwer war.
    Als der Geistliche in der Tür stehen blieb und auf die Zeichnung schaute, betrachtete Rosen ihn prüfend. Seine Kleidung war zwar sauber, aber alles andere als neu. Rosen hatte plötzlich das Gefühl, den privaten, bescheidenen Menschen zu sehen, der sich bei Messen und offiziellen Kirchenereignissen unter dem prachtvollen, purpurroten liturgischen Gewand verbarg.
    «Was bedeutet das hier, Herr Kardinal?», fragte Rosen.
    «Es ist eine Nachzeichnung von Hans Holbeins Porträt des toten Christus .»
    Ein magerer Mann mit Folterspuren lag, mit geöffneten Augen nach oben starrend und mit offen stehendem Mund, auf einer langen Platte.
    «Er hat die Details mit unendlicher Sorgfalt ausgeführt und … Befindet sich vielleicht eine Vorlage hier im Zimmer?»
    «Nein.»
    «Wenn er das hier aus der Erinnerung gezeichnet hat, dann ist das … es ist unglaublich. Es ist eine bemerkenswerte Kopie.» McPhee musterte die Wandzeichnung prüfend mit zu Schlitzen verengten Augen.
    «Was bedeutet das Ihrer Meinung nach?», fragte Rosen.
    «Das hier ist Christus im Grab, gekreuzigt, nicht auferstanden. Ich kann über Sebastians persönliche seelische Krankheit nur spekulieren.»
    «Er hat jede Nacht neben dieser Zeichnung geschlafen und tagsüber zweifellos stundenlang in Gedanken oder Träumereien versunken auf dem Bett gelegen.» Rosen stockte einen Moment und wählte seine nächsten Worte sorgfältig. «Ich habe eine Geschichte über Kenia gehört. Über Sebastian in Kenia.»
    «Ja, man hat ihn dort zu Brei geschlagen. Das wissen wir, weil wir nach seiner Rettung ein Jahr gebraucht haben, seine Wunden so gut wie möglich zu heilen.»
    «Wir?», hakte Rosen nach.
    «Wir, die katholische Kirche. Der brutale Angriff und Father Flints anschließende Bergung durch uns sind die einzigen Fakten, die es zu diesem Fall gibt. Der Rest, der Exorzismus, ist einfach unbewiesen.»
    «Sind Sie Schotte, Kardinal McPhee?»
    «Ja.»
    «Waren Sie einmal Jurist?»
    «Ich habe an der Andrew’s University studiert.»
    «Wie haben Sie die Geschichten genannt?»
    «Unbewiesen.»
    McPhees Schultern sackten nach unten. Zeit seines Lebens war er Scharfschütze, und jetzt hatte er es geschafft, sich selbst in den Fuß zu schießen.
    «Ein interessantes Urteil.»
    «Im schottischen Recht …»
    «Ich kenne das schottische Recht, Kardinal McPhee. Schuldig, unschuldig … und unbewiesen. Keine ausreichenden Beweise für eine Verurteilung, aber doch genug Zweifel, um einen Freispruch zu verhindern. Danke. Es hat Mordbeschuldigungen gegen Father Flint gegeben, nicht

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