Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herodes-Killer

Der Herodes-Killer

Titel: Der Herodes-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Roberts
Vom Netzwerk:
in sich auf und sagte: «Mein Gott. Er ist nicht verstört. Er weint vor absolutem Glück, als hätte er gerade eine religiöse Erfahrung gemacht.»
    «Zeigen Sie uns die Aufnahmen aus der Ritblat Gallery», verlangte Rosen. «Was haben Sie da?»
    Als Feldman die USB-Sticks wechselte, huschte Harrison vorbei. Rosen verfolgte ihn mit den Augen. Harrison trieb sich an Rosens Schreibtisch herum und versperrte ihnen die Sicht auf Masons Büste.
    «Brauchen Sie mich, Robert?», fragte Rosen.
    Harrison schüttelte den Kopf und kam langsam auf Rosen zu.
    «Hier betritt Father Flint die Gallery, betrachtet die Vitrinen mit den alten Büchern und bleibt dann vor diesem zentral aufgestellten Schaukasten stehen. Es ist 15.43 Uhr, und er rührt sich nicht. Um ihn herum kommen und gehen die Leute, die meisten werfen nur flüchtige Blicke auf die alten Dinge und betrachten sie gar nicht richtig. Dann kommt er herein … sollen wir ihn den Herodes-Killer nennen?»
    «Nennen wir ihn Paul», meinte Rosen.
    «Paul tritt langsam zu der Vitrine, in die Flint hineinschaut. Sehen Sie im Hintergrund Feldman außerhalb von Flints Blickwinkel stehen?» Gold fror das Bild ein. «Schauen Sie hier. Ich muss mich entschuldigen. Vor Ort ist mir das gar nicht aufgefallen.»
    Das auf dem Bildschirm eingefrorene Foto zeigte Flints Rücken und Paul von vorn, wie er durch die Glasvitrine hindurch Flint anschaute.
    Harrison trat zu der Gruppe.
    «Hallo, Robert», sagte Carol.
    «Robert, ich habe einen Auftrag für Sie. Eine Internet-Suche, Kirche des Lebendigen Lichts, Anfang bis Mitte der 1970er Jahre, London.»
    «Kirche des Lebendigen Lichts? Kein Problem, Sir.»
    Harrison ging zu seinem Schreibtisch. Ein verstohlenes Lächeln umspielte seine Mundwinkel, kaum zu sehen. Es ärgerte Rosen, und es verschwand nicht.
    «Hier ist Paul, beobachten Sie jetzt einmal sein Gesicht.»
    Paul schaute mit einem Blick, der etwas von einer Anbetung hatte, durch die Vitrine hindurch, direkt auf Flint. Pauls Lippen bewegten sich.
    «Es kann doch wohl nicht die Capaneische Bibel sein, die sie da betrachten, oder?», fragte sich Rosen laut.
    «Was meinen Sie damit, David?», gab Gold zurück.
    «Was befindet sich in der Vitrine? Was sieht er sich an?»
    «Ich habe es überprüft», antwortete Feldman. «Es ist ein illustriertes Manuskript aus dem zehnten Jahrhundert.»
    «Schauen Sie», sagte Gold. «Schauen Sie, sehen Sie das? Schauen Sie auf Flints Hand. Er zeigt auf die Tür, und Paul macht auf dem Absatz kehrt und geht hinaus wie ein kleiner Roboter.»
    Sie schauten sich die Videoaufzeichnung immer wieder an, es gab gute, deutliche Bilder von Pauls und Flints Gesichtern. Und zwischen beiden gab es zweimal eine eindeutige Verbindung.
    Rosen tastete in seiner Jacketttasche nach seinem Handy. Dann sah er es auf seinem Schreibtisch liegen, ging hin und nahm es an sich. Er wählte die Nummer von St Mark’s, aber die Leitung war tot. Er versuchte es erneut, erfolglos. Eine schreckliche Angst ergriff Besitz von ihm.
    «Wir müssen zum St Mark’s, Carol. Wir holen Father Sebastian Flint zum Verhör her! Goldie, sorgen Sie dafür, dass der Verhörraum Nummer eins in etwa vier Stunden frei ist. Wir haben eine lange Nacht vor uns.»
    Als Rosen und Bellwood zur Tür gingen, rief Harrison von seinem Schreibtisch: «Sir?»
    Rosen blieb stehen. «Ja?»
    «Im Internet gibt es massenhaft Material über die Kirche des Lebendigen Lichts.»
    «Ja, schön, schauen Sie weiter.»
    Harrison lachte. «Es ist nicht gerade die Art Kirche, wie meine Oma sie immer besucht hat, das kann ich Ihnen jetzt schon sagen.»
    Harrisons Stimme folgte Rosen, als er aus der Ermittlungszentrale eilte.

    Zwei Minuten später erschien Karen Jones von der Informations- und Kommunikationstechnik mit einem USB-Stick in der Ermittlungszentrale.
    «Feldman, wo ist Ihr Chef?»
    «Er holt einen Verdächtigen zum Verhör. Er wird ein paar Stunden weg sein.»
    «Können Sie ihm das hier geben?» Sie reichte ihm einen USB-Stick. «Ich muss ihn so bald wie möglich sehen, können Sie ihm das sagen, wenn Sie ihn treffen?»
    Die normalerweise auch unter Belastung ruhige Frau wirkte erregt und aus der Fassung gebracht.
    «Was ist denn los, Karen?»
    «Es ist nicht schön … Es heißt A. Es ist so eine Art Buch. Rosen hat es die Capaneische Bibel genannt.»
    «Der Chef hat es gerade eben erwähnt.»
    «Ich muss ihn sofort sehen, wenn er wieder da ist, okay?»
    «Ehrenwort, Karen, ich gebe Ihre Nachricht weiter», sagte

Weitere Kostenlose Bücher