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Der Herr Der Drachen: Roman

Titel: Der Herr Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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empörte sich Morfessa.
    »Das wurdest du. Cyri und ich hatten gerade eine Zusammenkunft mit ihr, als es geschah.«
    Morfessa schüttelte den Kopf. »Ich wusste, dass sie Kopfschmerzen hatte, aber …« Zorn stieg in ihm auf, drängend und beißend. »Ich muss sie sehen.«
    »Bald.«
    »Aber es gibt Dinge, die ich tun könnte, zu denen die Heiler nicht in der Lage sind! Ich kann das Gift bestimmen, herausfinden, wie es verabreicht wurde, und ihr helfen.«
    »Dazu wirst du noch Gelegenheit bekommen.« Rorc legte ihm eine Hand auf den Arm. »Und wir glauben, bereits zu wissen, um was für ein Gift es sich gehandelt hat. Die Heiler haben ihr das Gegenmittel gegeben, das du selbst zubereitet hast für den Fall, dass so etwas je passieren sollte.«
    »Was ist mit Nilah?«, fragte er. »Warum ist sie nicht hier?«
    Ein harter Zug erschien um Rorcs Mund. »Sie war nicht in ihrem Bett. Aber ich habe Balkis und die Wachen ausgeschickt, um sie zu suchen.« In seinen Augen lag etwas Anklagendes.
    Er machte sich Vorwürfe wegen Nilahs Abwesenheit, begriff Morfessa. Und wahrscheinlich hatte er recht. Er wusste schon seit
längerem von ihrem unziemlichen Verhalten. »Ich bin mir sicher, sie werden sie aufspüren«, sagte Morfessa und wich dem Blick des Kommandanten aus. »Wahrscheinlich steckt sie in einem Gasthaus im Händler-Viertel.« Als Rorc nicht antwortete, fügte er hinzu: »Das muss das Werk von Lorgon und seinen Schergen sein.«
    »Wahrscheinlich«, bekräftigte Cyri. »Aber das wissen wir nicht sicher.«
    »Und er war schnell dabei, mit dem Finger auf jemand anderen zu zeigen«, ergänzte Rorc. »Er war im Palast, als es geschah, auch wenn wir keine Ahnung haben, was er hier so spät noch verloren hatte. Im Zimmer der Führerin wurde eine Phiole gefunden. Sie enthielt ein Gift, das nur in den Freilanden hergestellt wird.«
    »Dann wird Lorgon die Freiländer dafür verantwortlich machen«, sagte Morfessa.
    »Zweifellos«, bekräftigte Rorc, und sein Gesichtsausdruck war grimmig. »Jetzt gerade ist er dabei, den Rest des Rates der Neun aus den Betten zu werfen, und er hat alle Abgesandten aus den Freilanden, die gerade zu Besuch sind, in ihren Räumen unter Arrest gestellt.«
    »Er wird eine Durchsuchung fordern, und uns wird nichts anderes übrig bleiben, als ihm seinen Willen zu lassen«, murmelte Morfessa. Das würde eine Katastrophe werden im Hinblick auf die ohnehin schon abgekühlten Beziehungen zu den Freilanden. Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn und versuchte, das dumpfe Dröhnen zu ignorieren. »Um was ging es bei dem Treffen, das du mit der Führerin hattest?«
    »Es hat weitere Angriffe und weitere Sichtungen von wilden Drachen gegeben«, sagte Rorc. »Sie kommen näher. Am wichtigsten ist allerdings, dass Veila etwas im Zwielicht gesehen hat.«
    »Ja.« Die Seherin ließ sich in einer geschmeidigen Bewegung auf eines der langen, gepolsterten Sofas an der Wand sinken. »Ich bin mir jetzt sicher, dass der Gefallene tatsächlich zurückgekehrt ist.«
    Morfessa wurde übel. »Ihr habt ihn gesehen?«
    »Ich habe ihn gespürt.« Sie verzog das Gesicht. »Seine Anwesenheit
ist wie ein dunkler Schatten, der sich im Bereich der Träume ausbreitet. Er ist zurück, da bin ich mir ganz sicher.«
    »Aber ohne den Schöpferstein kann er nie wieder vollkommen werden«, sagte Cyri. »Der Stein ist der Brunnen, aus dem die Kraft aller Götter fließt, und er ging verloren. Er wurde zerstört, als der Gefallene verbannt wurde.«
    »Verloren, ja«, sagte Veila. »Aber zerstört?« Sie schüttelte den Kopf.
    »Wo soll er sich denn sonst befinden?«, fragte Rorc, und Veila wandte sich an Morfessa.
    »Ratgeber?« Ihre hellen Augen fixierten ihn.
    Morfessas Mund wurde trocken. Wie immer gab ihm die Seherin das Gefühl, als durchschaue sie alles, was er tat. »Ich habe diese Schriftrollen mitgebracht.«
    Er ging mit ihnen zu dem polierten Steintisch, und mit gefühllosen Fingern löste er die Bänder und breitete das Pergament flach auf der Tischplatte aus. »Dies ist ein Teil meiner Forschungen. Inzwischen sind sie viele Jahre alt. Ich habe an ihnen gearbeitet, ehe meine Frau starb.« Er schluckte und wünschte sich, dass er etwas Wein zur Hand hätte. »Ich wollte euch diese Unterlagen schon früher zeigen, aber …« Er schüttelte den Kopf. »Letzte Woche wurde ich von einer jungen Frau aufgesucht … Ich kann mich nicht an ihren Namen erinnern, aber Rorc, du müsstest ihn doch noch wissen.« Er schaute zum Kommandanten.

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