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Der Herr Der Drachen: Roman

Titel: Der Herr Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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Lippen aufeinander. »Mir bleibt ja wohl nichts anderes übrig.«
    »Aufhören.« Rorc trat zwischen die beiden. »Was geschehen ist, ist geschehen.« Er sah von einem zur anderen. »Wir müssen entscheiden, was nun zu tun ist.« Es herrschte Schweigen, während der Konsul und die Seherin sich anstarrten.
    »Er hat recht«, lenkte Veila ein. »Danke, Kommandant, Ihr seid wie immer die Stimme der Vernunft.« Ihre Augen wanderten zu Cyri. »Wir müssen zusammenarbeiten. Azoth hat Shaan nun in seiner Gewalt. Es kann keinen Zweifel geben, dass sie der Schlüssel ist. Er könnte mit ihrer Hilfe in der Lage sein, den Stein an sich zu bringen. Was können wir tun, wenn er ihn findet?«
    »Wir müssen ihm zuvorkommen«, sagte Rorc. »Veila, habt Ihr eine Ahnung, wohin er unterwegs sein könnte?«
    Sie runzelte die Stirn. »Nein.«
    »Könnt Ihr ihn im Zwielicht aufspüren?«
    »Nein, das ist zu gefährlich«, protestierte Cyri. »Er hat den Traumseher getötet, und er könnte auch Veila töten.«
    Trotz seiner ernsten Worte war der Konsul der Seherin sehr zugetan, vielleicht sogar mehr als das. Rorc sah die Angst eines Beschützers in seinen Augen, und er bemerkte auch, wie er Veila besitzergreifend eine Hand auf die Schulter schmiegte.
    »Es ist zu gefährlich, sie darf es nicht versuchen«, sagte er bestimmt.
    Veila legte ihre Hand über die des Konsuls. »Ist schon in Ordnung. Ich muss es versuchen, Cyri. Vielleicht ist er im Moment zu abgelenkt, als dass er mich bemerkt.«
    Offenkundig unzufrieden sagte Cyri: »Aber nur eine kurze Suche.«
    Morfessa erhob sich. »Ich werde sehen, wie es der Führerin und Nilah geht. Die Sonne wird bald aufgehen, und ich muss Nilah
darauf vorbereiten, dem Rat der Neun gegenüberzutreten. Als die Wachen sie fanden, war sie gerade dabei, sich in einem Wirtshaus im Bürger-Viertel zu betrinken.« Er wich Rorcs Blick aus. »Ich habe ihr ein Tonikum gegeben, das sie ausnüchtern sollte.«
    Der Gesichtsausdruck des Kommandanten war furchteinflößend. »Da erscheint es mir sinnvoller, Nilah erst mal aus allem rauszuhalten«, sagte er. »Ich bezweifle, dass sie in der Lage ist, die Verantwortung zu übernehmen. Wir sollten das unter uns regeln.«
    »Da stimme ich zu«, sagte Cyri.
    »Wird die Führerin überleben?«, fragte Rorc Morfessa.
    Der zögerte. »Ich weiß es nicht. Als ich sie zuletzt untersuchte, war sie bereits in einen Zustand tiefster Ohnmacht gefallen. Ich konnte sie nicht mehr erreichen.«
    Das war die schlimmste Nachricht. Rorc hatte das Gefühl, dass ihm alles entglitt. Das Letzte, was er jetzt brauchen konnte, war der Tod Arlindahs.
    Nilah war eitel und selbstsüchtig, und er konnte sich nicht vorstellen, dass sie die nötigen Entscheidungen treffen würde.
    Veila bemerkte seine Befürchtungen. »Nilah muss wenigstens den Anschein erwecken, während der Krankheit ihrer Mutter deren Lücke auszufüllen«, sagte sie.
    »Ja.« Morfessa wirkte besorgter, als Rorc ihn je gesehen hatte. »Ich werde sie darauf vorbereiten, zum Rat zu sprechen. Da sie die Erbin ist, ist dies ihr rechtmäßiger Platz. Wenn Lorgon die Freiländer weiterhin unter Arrest hält und verlangt, dass man sie durchsucht - was sehr wahrscheinlich ist -, dann muss sie wenigstens so tun, als hätte sie die Lage unter Kontrolle.«
    »Aber kein Wort zu ihr über die Dinge, die hier heute Nacht geschehen sind«, warnte Rorc. »Das ist nichts, was der Rat schon zu diesem Zeitpunkt wissen muss.« Er drehte sich um und ging zu den Glastüren.
    »Ihr wollt ihn selber verfolgen?«, fragte Cyri, und Rorc wandte sich noch einmal um.
    »Ich kann nicht hier herumsitzen und abwarten. Davon abgesehen,
muss ich diesen Narren Balkis finden, ehe er sich töten lässt. Doch falls meine Männer mit Azoth zurückkehren …«
    »Wir werden eine Zelle vorbereiten«, sagte Cyri. »Hoffentlich eine, die ihn auch halten kann.«
    »Seid vorsichtig«, mahnte Veila.
    Rorc nickte ihr zu, und mit einem letzten Blick auf Cyri verließ er den Raum durch dieselben Türen, die Azoth vor kurzem durchschritten hatte.
    Es war warm und still draußen, und die Feuchtigkeit hing schwer in der Luft. Er sah hinauf zum Himmel. Die Sterne blitzten mit kaltem Licht durch die Wolkenschwaden hervor. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die fahlen Strahlen der Sonne die Sterne vertreiben würden. Rorcs Augen waren trocken, und die Müdigkeit ließ seine Schultern schmerzen, aber mit lange eingeübter Erfahrung ignorierte er die Anspannung und hastete durch

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