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Der Herr Der Drachen: Roman

Titel: Der Herr Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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bis zum Halse schlug.
    »Mir geht es wieder gut«, sagte sie heiser und schwieg dann, während sie darauf wartete, dass er etwas sagte.
    Er trat an den Schreibtisch und lehnte sich ganz in ihrer Nähe dagegen. Ihr Magen verkrampfte sich, und sie starrte auf Rorcs Stiefel, während sie versuchte, wieder ruhiger zu atmen. Aber es fühlte sich an, als sei in ihren Lungen nicht ausreichend Platz.
    »Tuon, ich brauche dich. Du musst die Seherin begleiten und ihr dabei helfen, die Spruchrolle des Propheten von den Inseln zu holen«, begann Rorc.
    Fort von hier? Sie umklammerte die geschnitzten Armlehnen ihres Stuhls. Sie konnte nirgendwohin. Es gab keine Zuflucht mehr für sie.

    »Tuon.« Rorc beugte sich zu ihr. Sofort hob sie den Kopf.
    »Nein. Ich will nirgendwohin gehen«, sagte sie, bemerkte den Blick aus seinen grünen Augen, der auf ihr ruhte, und konzentrierte sich stattdessen auf seinen Kiefer. »Ich will nichts mehr für die Glaubenstreuen tun.«
    Ihre Stimme war schwach, und Rorc stand zu nahe bei ihr. Wütend auf sich selbst fuhr sie scharf fort: »Die Glaubenstreuen und du, ihr habt mir nichts als Schmerzen gebracht.«
    Er antwortete nicht sofort und betrachtete sie eine Zeit lang, ehe er mit belegter Stimme sagte: »Torgs Tod tut mir leid, Tuon. Er war auch mein Freund. Derjenige, der ihn getötet hat, wird dafür bezahlen.«
    »Das bringt ihn uns auch nicht wieder zurück.« Sie sah auf, konnte aber seinem Blick nicht standhalten. »Und was ist mit Shaan?« Sie schaute auf ihre Hände. »Warum bist du nicht da draußen und suchst nach ihr?«
    »Die Drachen gehorchen uns nicht mehr, und wir haben keine Möglichkeit, deine Freundin aufzuspüren. Denkst du denn, ich würde nicht alles in meiner Macht Stehende dafür tun, sie zurückzuholen, wenn ich eine Möglichkeit wüsste?«
    »Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich würdest du das tun. Es sei denn, es kommt den Glaubenstreuen gelegen, sie aus dem Weg zu haben.« Die bitteren Worte waren aus ihrem Mund, ehe sie sie aufhalten konnte. Rorcs Gesichtsausdruck wurde düsterer, und er wollte gerade etwas entgegnen, als Veila die Hand ausstreckte und sie so unvermutet am Arm berührte, dass sie zusammenfuhr.
    »Das war kein gewöhnlicher Mann, Tuon. Derjenige, der deinen Freund getötet hat, ist übermenschlich. Ich glaube, das weißt du. Und ich denke kaum, dass er sich leicht töten lassen wird, selbst wenn uns das gut passen würde. Aber in diesem Augenblick können wir nichts tun, um Shaan zu helfen. Ich weiß, dass du nicht ernstlich glaubst, Rorc würde dich deswegen anlügen.«
    Veilas helle, graue Augen sahen sie unentwegt an. »Aber wir brauchen deine Hilfe. In der Spruchrolle des Propheten könnten wir viele Antworten auf die Fragen finden, die wir zum Gefallenen
haben, und zu dem, was er zu tun imstande ist. Sie könnten unsere Rettung sein. Ich brauche dich bei mir, Tuon. Du kanntest Torg gut. Du warst ihm eine Freundin, und seine Mutter wird auf dich hören.«
    »Aber du bist die Seherin von Salmut«, sagte Tuon störrisch. »Sicherlich würde sie dein Wort für viel bedeutsamer halten als meins.«
    »Beim Inselvolk liegen die Dinge anders«, sagte Rorc. »Veilas Position hier ist dort bedeutungslos.«
    »Du hast aber einen anderen Stand«, fügte Veila hinzu. »Du hast für die Glaubenstreuen gearbeitet, und du wirst ihnen einen der ihren zurückbringen. Das werden sie zu schätzen wissen.« Sie seufzte, und ihre Hand lag warm auf Tuons Haut. »Es wird auch besser für dich sein, diesen Ort hier eine Zeit lang zu verlassen. Hier gibt es zu viele schmerzliche Erinnerungen für dich.«
    Tuon sah auf, und der wissende Ausdruck auf dem Gesicht der Frau verunsicherte sie. »Aber was ist, wenn Shaan zurückkommt? Was, wenn sie fliehen kann, aber verletzt ist und nach mir sucht?«
    Rorc seufzte. »Es gibt kaum eine Chance, dass sie entkommen kann.«
    »Du hast keine Ahnung, wozu sie in der Lage ist«, fuhr Tuon ihn an. »Du kennst sie überhaupt nicht!«
    »Wozu ist sie denn in der Lage?« Zorn flackerte in Rorcs Augen auf. »Ich glaube, du bist diejenige, die sie nicht kennt. Sie ist mehr, als du dir vorstellen kannst.«
    Tuon starrte ihn an. »Und warum …«
    Rorc richtete sich auf. »Ich habe keine Zeit, mit dir zu streiten, Tuon. Die Führerin ist tot.«
    »Was?«, flüsterte Tuon.
    »Sie wurde vergiftet«, sagte er, und sein Gesicht war grimmig. »Die Stadt ist in Aufruhr. Ich frage dich nicht, ob du gehen möchtest, ich teile es dir mit. Es gibt keine

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