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Der Herr Der Drachen: Roman

Titel: Der Herr Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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lange her. Die Uralten waren besiegt worden; sie glaubten, sie seien frei. Aber sie selbst hatte immer erwartet, dass er zurückkommen würde. Immer, seitdem sie den Namen gehört hatte, den Magdi ihr gegeben hatte: Uriel - Zeugin . Und wobei könnte eine Seherin Zeugin sein, wenn nicht bei der Rückkehr des Gefallenen? Alterins Magen war hohl vor Angst und Entsetzen. Dieser Fremde hier, dieser Mann aus den Heißen Ländern, war ein Bote der Wahrheit. Der Gefallene kehrte zurück, und es gab nichts mehr, was sie tun konnten, außer abzuwarten.

33
    B alkis starrte dem Drachen hinterher, der Azoth und Shaan davontrug, dann rannte er zurück zur Dachöffnung.
    Farrith !, rief er nach seinem Drachenweibchen, während er die Wendelrampe hinunterhastete. Er würde ihnen nachjagen müssen. Kurz dachte er an die Sättel im Materialraum, aber ihm blieb keine Zeit mehr. Er würde ohne Sattel fliegen müssen, was zwar riskant, aber keineswegs das erste Mal für ihn wäre. Wieder streckte er seinen Geist nach seinem Drachen aus, während er sich ihr näherte. Er konnte spüren, dass sie bereits wach war, aber eine seltsame Besorgnis stieg in ihm hoch.
    Farrith ? rief er sie noch einmal, aber sie antwortete nicht. Als er in ihre Box rannte, fand er das Drachenweibchen an die gegenüberliegende Wand gepresst, auf dem Boden kauernd und blicklos nach oben starrend.
    Farrith! Komm, wir müssen fliegen . Er machte einen Schritt auf sie zu, aber sie bewegte sich nicht und schien seine Gegenwart gar nicht zu bemerken. Farrith! Er klopfte ihr mit der Hand auf den Nacken, und als er ihre Haut berührte, erhob sich ein lautes Stimmengewirr in seinem Geist, als würden tausend Drachen zugleich antworten. Balkis schrie auf, riss seine Hand weg und löste seinen Geist, als Farrith ihre lilafarbenen Augen auf ihn richtete.
    Der Vater ist zurück , kreischte sie, und Angst lag in ihrer Stimme. Arak .
    Sie hob den Kopf und stieß einen gellenden, klagenden Ruf aus, der in der Box wie ein Wehklagen widerhallte. Balkis schrie auf und presste die Hände auf seine Ohren, während er sich auf die Knie sinken ließ. Überall in der Kuppel stimmten Drachen in ihre Klage ein, einige höher, andere tiefer, bis das ganze Bauwerk unter
ihrem Schreien erzitterte. Balkis kam strauchelnd wieder auf die Beine, verließ Farriths Box, stürmte blindlings die Wendelrampe hinunter und nach draußen und wäre dort um ein Haar mit Rorc zusammengestoßen. Der Kommandant packte ihn am Arm, sodass er das Gleichgewicht wiederfand, und Balkis hörte ihn wie aus weiter Ferne etwas rufen. Doch er konnte ihn bei dem Lärm der Drachen nicht richtig verstehen.
    Er deutete zum Himmel empor. »Azoth hat Shaan geholt und ist mit ihr auf Nuathin geflohen«, brüllte er. »Sie sind nach Osten unterwegs. Ich vermag ihnen nicht zu folgen, denn ich kann mich nicht mehr mit Farrith verständigen.«
    Rorc nickte, um zu zeigen, dass er ihn verstanden hatte, dann machte er eine ruckartige Kopfbewegung in Richtung Baracken. Hier konnten sie sich nicht unterhalten. Gemeinsam rannten sie den Hügel hinunter. Die Schreie der Drachen hatten alle Reiter in der Anlage aus den Baracken getrieben, und sie versammelten sich draußen und starrten zur Kuppel hinauf. Als Rorc und Balkis an ihnen vorbeiliefen, warfen sie ihnen fragende Blicke zu.
    »Sobald die Drachen aufhören zu kreischen«, sagte Rorc zu Balkis, »will ich, dass alle Reiter versuchen, zu ihren Tieren Kontakt aufzunehmen. Erstatte mir Bericht, sobald sich irgendetwas tut. Ich werde zu Morfessas Haus gehen und nach der Führerin sehen. Und Balkis«, er warf ihm einen ernsten, verärgerten Blick zu, »sei nicht so dumm und versuch nicht noch einmal, die Dinge auf eigene Faust zu klären.«
    Balkis hatte einen Tadel erwartet und wollte gerade zu seiner Verteidigung ansetzen, als sein Blick von einem Schatten am wolkenverhangenen Himmel angezogen wurde. Ein Drache flog auf die Kuppel zu, doch anstatt mit gleichmäßigen Flügelschlägen voranzukommen, zuckte und wand das Tier sich und schlug mit dem Schwanz um sich, während eine Reiterin auf seinem Rücken sich verzweifelt festzuhalten versuchte.
    »Sieh doch!« Balkis zeigte zum Himmel.
    Rorc dreht sich um. Inzwischen war die Reiterin, die bereits halb aus ihrem Sattel gerutscht war, deutlich zu erkennen. Ein
schwacher Schrei wehte zu ihnen herab, aber er wurde erstickt, als der Drache den Hals reckte, kreischte und schnell auf die Baracken zugeflogen kam. Als er ganz nah war, zuckte

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