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Der Herr Der Drachen: Roman

Titel: Der Herr Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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Eingeweiden rumorte es, aber er antwortete nicht.
    »Als du zu Marathin Kontakt aufgenommen hast, Tallis, hast du versucht, ihr Befehle zu geben. Ich konnte spüren, wie sie ins Wanken geriet, und ich fühlte ihre Angst. Du hast beinahe ihren Geist überflutet.« Attar beugte sich zu ihm. »Ich könnte das nicht. Keinem Reiter ist das möglich. Wir arbeiten mit den Drachen zusammen, wir bitten sie um Dinge, aber wir können ihnen keine Befehle erteilen. Du hingegen …«
    »Ich habe nichts getan«, fiel ihm Tallis ins Wort, und sein Herz hämmerte. Er sah Jared an, der die beiden mit versteinertem Gesichtsausdruck beobachtete.
    »Du hast seltsame Worte zu meinem Drachen gesagt, alte Worte, die ihn beinahe überwältigt haben«, schleuderte Attar ihm entgegen. »Das war nicht nichts. Vielleicht kannst du sogar die Wilddrachen besiegen. Du hast eine Gabe, Clansmann; warum nutzt du sie nicht?«

    »Nein«, sagte er.
    Attar musterte ihn kühl. »Du sagst nein, weil du Angst hast. Deine Fähigkeit, den Drachen zu befehlen, könnte Leben retten. Du könntest diese Tiere aufhalten, die dein eigenes Volk angreifen. Was ist, wenn diese Drachen nicht die einzigen sind? Was, wenn sie nur die ersten von vielen sind? Wie sollen wir sie aufhalten?«
    »Du hast gesagt, es gäbe eine Drachenarmee«, erinnerte ihn Tallis.
    »Und was, wenn die sich gegen uns wendet? Was passiert, wenn noch mehr aus deinem Volk angefallen werden? Wenn die Kinder deines Clans den Sand mit ihrem Blut rot färben? Wirst du dann noch immer ablehnen?«
    Entsetzt starrte Tallis ihn an, antwortete aber nicht, doch sein Zorn begann zu verblassen. Was würde geschehen, wenn es mehr von ihnen gäbe? Wie sollten sich die Clans dagegen zur Wehr setzen? Sie verfügten nur über Speere, Bögen und Messer, also Waffen, die für die Jagd und den Nahkampf gedacht waren.
    Seine Gedanken drehten sich im Kreis.
    »Du kannst die Tiere davon abhalten, dein Volk zu töten, Tallis. Da ist etwas in dir, und das weißt du. Komm mit uns zurück nach Salmut und lerne, die Kraft, die deinem Geist entspringt, zu kontrollieren.«
    Tallis starrte den Krieger an und ließ den Blick dann zu Jared wandern, dessen Gesicht einen harten Ausdruck hatte. Sicherlich dachte er daran, was die Träumerin gesagt hatte: dass sie zu den Schwarzen Bergen ziehen sollten, wo ihr Schicksal sie finden werde. Aber was wäre, wenn ihre Reise hier ihren Ausgang nähme?
    »Begleite uns nach Salmut«, drängte Attar. »Dein Wissen über die Wilddrachen dürfte für unseren Kommandanten von größtem Interesse sein, und in der Stadt ließe sich ein Platz für euch beide finden.«
    »Uns reizt eine Stadt der Feuchtländer nicht«, sagte Jared tonlos.

    »Woher willst du das denn wissen, wenn du noch nie eine gesehen hast?«, wandte sich Attar nun an ihn. »Willst du nicht mal das große Wasser sehen, das Sergessen-Meer, die goldenen Dächer des Palastes der Führerin? Oder die Frauen?« Er lächelte und entblößte seine weißen Zähne. »Es gibt viele gefällige Frauen dort.«
    »Keine ist so schön wie die Frauen der Clans«, antwortete Jared, ohne zu lächeln.
    Bren schnaubte. »Das ist Ansichtssache.«
    Jared warf ihm einen feindseligen Blick zu.
    »Das Angebot steht.« Attar lehnte sich zurück und stützte sich wieder auf einen seiner Ellbogen. »Wir werden im Morgengrauen in Richtung Salmut aufbrechen, und es ist eure Wahl, Clansmänner.«
    Tallis und Jared tauschten Blicke. Tief im Innern spürte Tallis das hinterlistige Ziehen, das ihn nach Westen lockte. Vielleicht hatten die Führer sie mit einem bestimmten Ziel auf diese Männer hier treffen lassen. Aber konnte er ihnen vertrauen? Attar war so interessiert an dem, was Tallis seiner Meinung nach zu seinem Drachen gesagt hatte. Er würde versuchen, es aus ihm herauszupressen. Und Jared und er würden auf diesen Tieren mitreiten müssen. Die Kälte grub ihre Finger tiefer in seinen Rücken. Unbehagen machte sich in ihm breit, aber er konnte sich nicht vorstellen, was sie ansonsten tun sollten, wenn sie die Männer nicht nach Salmut begleiteten. Wohin waren sie unterwegs? Sie hatten keinen Plan, nur die vage Weissagung von Shila, die ihnen so wenig verraten hatte, dass es war, als würden sie sich im Dunkeln durch eine Höhle tasten. Ein stechender Schmerz durchschnitt seinen Geist und ließ ihn zusammenzucken. Er blinzelte und rieb sich die Schläfen. Jetzt konnte er keine Entscheidung treffen.
    »Wir werden euch bei Sonnenaufgang Bescheid sagen«,

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