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Der Herr Der Drachen: Roman

Titel: Der Herr Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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den Männern auf ihrem Rücken in die Luft erhoben, entdeckte Tallis dunkle Rauchschwaden am Horizont.
    »Shalnor!« Attar schrie, um das Sausen des Windes zu übertönen.
    Da war eine Stadt an ebenjener Stelle, an der der Fluss ins Meer mündete. Tallis starrte ihr entgegen und merkte, wie die Anspannung der vergangenen Tage von ihm abfiel.
    Sie erreichten Shalnor am späten Nachmittag. In einem Halbkreis rings um die Stadt im fruchtbaren Delta des Flusses drängte sich ein Weinberg an den nächsten. Große Steinhäuser mit Strohdächern wechselten sich mit den Weinstöcken ab, und gelegentlich erblickte Tallis ein Muthu, das einen Wagen über die parallel verlaufenden Wege zog.
    Die Menschen blieben stehen und schauten zu ihnen empor, wenn sie über ihre Köpfe hinwegflogen, aber niemand geriet bei ihrem Anblick in Panik, und Tallis fragte sich, wie es wohl war, so selbstverständlich mit den Tieren des Himmels zusammenzuleben.
    In seinen Augen war Shalnor riesig. Es gab eine ausufernde Menge von Häusern mit flachen Dächern und von schmutzigen
Straßen. In scheinbar zufälliger Art und Weise breitete sich die Stadt an beiden Seiten des Flusses aus, und da, wo der Wasserlauf anschwoll, hatten sich Häuserreihen angesiedelt, die über die Flussmündung hinweg zum Meer blickten. Brücken überspannten an jeweils drei Punkten den Fluss und verbanden die beiden Seiten der Stadt. Auf der südlichen Seite befand sich an einer flachen Stelle ein kleiner Hafen: eine lange Mole, die hinaus ins Meer ragte. Mehrere dreimastige Schiffe waren daran vertäut, legten sich sanft auf eine Seite und tanzten in der hereinkommenden Flut.
    Tallis konnte seinen Blick nicht von der unendlichen Weite des Wassers abwenden, das sich bis zum Horizont erstreckte und den Himmel zu verschlucken schien. Wie konnte es nur so viel Wasser auf der Welt geben?
    Die Drachen hielten sich nördlich, als sie sich der Stadt näherten, über die Dächer hinwegzogen und auf ein großes Bauwerk auf der Spitze eines Hügels zuhielten, das über die Stadt und die Küste blickte. Mehrere quadratische Gebäude mit flachen Dächern waren durch eine Reihe von überwölbten Gängen verbunden, die rings um einen großen Innenhof führten. Die Drachen landeten in der Mitte, und ihre Köpfe waren auf gleicher Höhe mit den Dächern.
    Drei Männer kamen aus einem der Gebäude und näherten sich ihnen, wobei sie sorgsam darauf bedacht waren, den stachelbesetzten Schwänzen der Drachen aus dem Weg zu gehen. Alle drei trugen braune Hosen, ärmellose Hemden und schwarze, knöchelhohe Stiefel. Tallis bemerkte sofort, dass sie keine Waffen bei sich hatten. Bei allen waren die Haare dicht am Schädel abgeschoren, wie bei den Clankindern, auch wenn man sie mit denen wohl kaum verwechseln konnte. Ihre Haut war hell im Vergleich zu seiner eigenen, und sie musterten ihn und Jared mit wachsamem Blick.
    »Hauptmann«, sagte der Kleinste von ihnen, der aber offenbar der Anführer war, und nickte Attar zu. »Du bist aus der Wüste zurückgekehrt?« Seine Augen huschten zu Tallis. Er war kleiner
und älter als Attar, und ein dünner, grau melierter Schnauzbart bedeckte seine Oberlippe unter einer breiten, geröteten Nase.
    »Ja«, antwortete Attar. »Hast du irgendeine Nachricht von meinem Kommandanten?«
    »Nein.« Der Blick des Mannes wanderte an ihnen vorbei zu den Drachen, und Tallis sah, wie der andere Mann die Tiere ebenfalls misstrauisch beäugte. »Brauchen sie irgendetwas?«
    Attar lächelte. »Ein Arm oder ein Bein - es war eine lange Reise.«
    Der Mann kniff die Augen zusammen, und Attar lachte und schlug ihm auf die Schulter. »Komm schon, Vilan, wo ist denn dein Humor geblieben? In einem Weinfass ertrunken?«
    »Sehr lustig, Attar«, entgegnete Vilan mürrisch. »Du weißt, wir sind nicht so weit von Salmut entfernt, als dass uns die Gerüchte nicht erreicht hätten.«
    Attars Lächeln war wie weggewischt. »Nun, du solltest nicht alles glauben, was du hörst.« Er nickte Bren zu. »Du und die Jungen, ihr nehmt den Drachen die Sättel ab. Wir treffen uns dann drinnen.« Damit legte er dem kleineren Mann den Arm um die Schultern. »Und nun bring mich zu dem Weinfass, das du versteckst, wie ich weiß.« Und er zog ihn mit sich zu den Gebäuden. Die anderen beiden Männer folgten ihnen.
    »Los«, sagte Bren kurzangebunden und begann damit, Harakas Geschirr zu lösen.
    Beklommen und sehr vorsichtig näherte sich Tallis Marathin, aber sie beachtete ihn überhaupt nicht. Als

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