Der Herr der Falken - Schlucht
kannst mit mir machen, was du willst und was dir Spaß macht. Und ich werde dir nie wieder wehtun.«
Das bezweifelte sie zwar, aber sie schwieg. »Aber ich weiß nichts, ich stelle mich so dumm an«, jammerte sie, packte seine Ohren mit beiden Händen, zog sein Gesicht zu sich herunter und küßte ihn. Er lachte. Sie schob ihm die Zunge in den Mund, ohne eigentlich zu wissen, was sie tat und welche Wonnen sie in ihm auslöste.
Er stöhnte in ihren Mund. Seine Zunge betastete die ihre, und eine Welle der Erregung durchflutete sie. »Das ist schön.«
Er küßte sie, und sie schmiegte sich eng an ihn, ihre Hände streichelten seinen Rücken, seine Brust, überall, nur nicht seine Lenden. Er leckte ihr Ohrläppchen und flüsterte: »Berühr mich, Chessa. Berühr mich.«
Sie wußte, wo er ihre Hand haben wollte, ja sie wußte es. Und als sie ihn berührte, spürte sie seine Hitze, seine Nässe, die auch ihre war. Sie ließ ihn los. Er stöhnte.
Erneut schlossen ihre Finger sich um ihn. Sie küßte ihn. Er schmeckte nach ihr und nach sich selbst. Er war hart und fest in ihren Fingern. Das faszinierte sie. Nun wuchs dieses Sehnen in ihr wieder an, tief in ihrem Bauch und in ihren Brüsten. Als er ihre Brüste küßte, durchbebte sie ein lustvoller Schauer. Sie wollte ihn wieder in sich haben.
»Cleve?«
Er küßte ihren Mundwinkel. Seine Hand lag flach auf ihrem Hüftknochen.
»Cleve?«
Er stöhnte leise, rollte von ihr und lag auf dem Rücken. Sie beugte sich über ihn und blickte ihm forschend ins Gesicht. Er war eingeschlafen. Sie hätte ihn gern wachgerüttelt, küßte ihn jedoch nur sanft auf den Mund und löschte die Lampe.
Der erste Schein der Morgendämmerung kroch in die Kammer. Chessa schrie plötzlich auf und fuhr hoch. Sie hatte Schmerzen zwischen den Beinen und fühlte sich klebrig an. Außerdem spürte sie einen schmerzhaften Stich in den Rippen.
Da wurde ihr klar, daß Kiri zwischen ihr und Cleve lag. Die Kleine hatte ihr zweimal den Ellbogen in die Rippen gestoßen.
Kiri beanspruchte den Großteil des Bettes, und Cleve und sie lagen an den äußeren Kanten. Die Kleine träumte, und der spitze Ellbogen stieß wieder zu.
»Jetzt reicht's«, murmelte Chessa und hielt ihren Arm sanft fest. »Cleve, wach auf, wir haben Besuch.«
Cleve war sofort wach, eine Gewohnheit, die ihm in sehr jungen Jahren von seinem ersten Herrn beigebracht worden war, der mit Pelzen und ansehnlichen Knaben handelte. Glücklicherweise hielt er Cleve als Lustknaben für zu jung, deshalb ließ er ihn im Lager Felle sortieren und zählen. Cleve blickte in Chessas verschlafenes Gesicht und dann seufzend auf seine Tochter.
»Papa«, meldete Kiri sich gähnend. »Du hast sie ganz fest gehalten. Es dauerte lange, bis ich mich zwischen euch legen konnte.«
Cleve seufzte erneut und fiel seitlich aus dem Bett. Als er die Augen aufschlug, blickte er in die lachenden Gesichter seiner frischgebackenen Frau und seiner Tochter über sich.
»Du hast keine Kleider an, Papa.«
Chessa warf ihm eine Wolldecke zu und zog Kiri in die Mitte des Bettes. »Nun sag mal, Schatz, was tust du hier? Konntest du nicht schlafen?«
Kiri lächelte und rief: »Kerzog! Du hattest recht. Kerzog, komm! Nein, bleib, ich geh mit dir spielen.«
»Womit sollte der verdammte Köter rechthaben?« brummte Cleve und kroch wieder ins Bett.
»Ich glaube, ich weiß es«, schmunzelte Chessa und kuschelte sich an ihren Ehemann.
»Nein«, entgegnete er mit fester Stimme. »Rühr mich nicht an, Chessa. Du bist wund, und ich faß dich erst wieder an, wenn du nicht mehr entzündet bist.«
Sie schmollte, und er lachte.
KAPITEL 18
Cleve blickte mürrisch auf Uttas Haferbrei, nicht einmal den Anblick des köstlich zubereiteten Morgenmahls konnte er ertragen. Angewidert schob er die Schale von sich. Er hörte Chessas Lachen und hob den Kopf.
Wie konnte sie lachen, nach alldem, was er ihr angetan hatte? Sie war eine starke Frau und gehörte nicht zu denen, die jammerten und sich beklagten. Aber mußte sie gar so zufrieden tun? So glücklich? Begriff sie denn nicht, was er nicht mit ihr getan hatte? Sie hatte ihn angelächelt, wollte, daß er ihr nochmal weh tue, nachdem Kiri gegangen war. Wenigstens war er vernünftig genug gewesen, sich nicht hinreißen zu lassen.
Er erhob sich mißmutig. Hafter, Rorik und Gunleik schlugen ihm einer nach dem anderen derb auf die Schulter.
»Sie sieht recht zufrieden aus«, stellte Hafter fest. »Nicht so zufrieden wie meine Entti
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