Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herr der Falken - Schlucht

Der Herr der Falken - Schlucht

Titel: Der Herr der Falken - Schlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
Vom Netzwerk:
eingeschlafen sein.«
    Rorik entfernte sich kopfschüttelnd. Mirana bemerkte das belustigte Funkeln in Chessas Augen und begann leise zu lachen. »Das hast du gut gemacht. Du stichst sogar Laren als Geschichtenerzählerin aus. Nun hält sich mein armer Ehemann für einen Versager. Heute nacht wird er sich beweisen wollen. Die Männer werden plötzlich alle an ihrer Männlichkeit zweifeln. Und die Frauen freuen sich.«
    »Ich schau mal in die Badehütte«, sagte Chessa und feixte übers ganze Gesicht. Im Gehen fragte sie: »Ist fünfmal mehr als ein Mann in einer Nacht schafft?«
    »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Vermutlich werde ich es heute nacht herausfinden. Rorik und alle anderen werden sich bemühen, dieser neuen Norm zu entsprechen. Fünfmal hintereinander.«
    Als Chessa den Vorraum der Badehütte betrat, war Cleve bereits wieder angezogen. Sie trat auf ihn zu, nahm sein Gesicht in beide Hände und küßte ihn. »Guten Morgen, Ehemann,« lächelte sie und küßte ihn wieder. Sein nasses goldblondes Haar hing ihm bis zu den Schultern. Er war voller Lebenskraft, vital und stark.
    »Ich geh mit Merrik und Oleg auf die Jagd«, knurrte er
    und schob sie von sich. »Hilf du den Frauen, Fleisch und Fische zu trocknen. Wir brauchen eine Menge Proviant, wenn wir nach Schottland aufbrechen. In vier Tagen stechen wir in See. Ich habe schon mit Kiri gesprochen.«
    »Gut. Hast du Zeit für ein zweites Bad, Cleve?«
    Er spürte ihr Verlangen, und er kam sich vor wie Abfall auf dem Misthaufen. Er hatte versagt, hatte sie mit ihrem Verlangen unerfüllt zurückgelassen, er hatte sich wie ein eigensüchtiger, geiler Bock verhalten. Und jetzt hatte er wieder große Lust, sie auf den Boden zu werfen, ihr die Kleider vom Leib zu reißen und sie zu stoßen. Er mußte sich zusammenreißen. Nicht auszudenken, was Merrik von ihm hielt, wenn er wüßte, wie er seine jungfräuliche Braut behandelt hatte. Sie wollte mit ihm baden? Er erbebte bei dem Gedanken, ihren nackten Körper einzuseifen, sie zu streicheln, sie auf sein hochgerecktes Glied zu setzen. Nein, es war zu viel. Er durfte sie nicht wieder erniedrigen.
    »Nein, ich kann nicht, Chessa.« Er drückte ihr einen Kuß auf die Wange und drehte sich um. An der Tür sagte er über die Schulter: »Tut mir leid wegen heute nacht. Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist. Ich mußte dich einfach haben und ...«In seinem Gesicht spiegelten sich Zorn, Verlegenheit und Ratlosigkeit.
    Sie blickte ihm direkt in die Augen. »Ich will dich wieder berühren, Cleve, meine Finger um dich schließen, ich möchte dein Stöhnen hören, dein Zucken spüren. Es macht mich sehr glücklich, dich zu spüren. Gefällt es dir nicht, wenn ich dich dort anfasse?«
    Er schaute sie an, als habe sie ihm einen Pfeil ins Herz gebohrt und im nächsten Moment hatte er auch schon die Flucht ergriffen.
    Chessa lächelte still in sich hinein. Männer waren doch seltsame Geschöpfe. Es war faszinierend. Sie sehnte die Nacht herbei.
    Was sollte sie mit Kiri tun? Für die Kleine war es ein Riesenspaß, die beiden nackt im Bett zu wissen. Heute morgen, nachdem Kiri ihren Haferbrei gegessen hatte, hatte sie die Kleine auf den Arm genommen und ihr scherzhaft angedroht, sie an Kerzogs Halsband festzumachen, wenn sie ihren armen Papa noch einmal mitten in der Nacht wecken würde.
    »Welchen Papa?« hatte Kiri gelacht und sich aus Chessas Armen gewunden.
    Chessa hatte nicht gewußt, was sie beim Erwachen erwartete, hatte sich aber Hoffnungen gemacht. Doch Cleve war verlegen, ja beschämt aus der Kammer geflüchtet und hatte kaum mit ihr geredet. Jetzt kannte sie den Grund und fragte sich, was die Männer zu ihm gesagt hatten.
    Cleve hatte ein rotes Gesicht, und die Adern an seinem Hals pulsierten heftig. »Du hast Rorik erzählt, ich habe dich fünfmal genommen. Fünfmal ? Fünfmal hintereinander ? Und du hast ihn gefragt, ob das ausreicht? Du hast ihn gefragt, ob Männer nie müde werden?«
    Sie senkte den Blick auf ihre Schuhe, wagte es aber doch noch, ihm einen heimlichen Blick zuzuwerfen, ehe sie eingeschüchtert antwortete. »Ja.« Ihre Stimme klang sehr dünn, und ihre Schuhspitze bohrte sich in den Sand.
    »Verdammt, Chessa, hör auf damit. Ich glaube dir dein Theater nicht. Schau mir in die Augen und hör auf, dich über mich lustig zu machen.«
    »Nun gut«, grinste sie und blickte ihm offen ins Gesicht. »Rorik ist die Kinnlade heruntergefallen. Er dachte, ich weiß nicht, was fünfmal bedeutet. Ständig

Weitere Kostenlose Bücher