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Der Herr der Habichts - Insel

Der Herr der Habichts - Insel

Titel: Der Herr der Habichts - Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Waffen an, befestigten Säckchen mit Proviant an den Gürteln und stapften auf den Wald zu, in die entgegengesetzte Richtung, in die die anderen beiden Gruppen aufgebrochen waren. Dabei machten sie entschlossene Gesichter, so als hätten sie fest vor, die Suche erst dann aufzugeben, wenn sie vor Schwäche zusammenbrachen .
    »Hab Geduld«, sagte Mirana und zupfte Entti am Ärmel.
    »Aber sie sind schon lange verschwunden.«
    »Nicht lange genug«, sagte Mirana. »Rorik ist listig wie ein Fuchs. Ich traue dem Kerl nicht.«
    »Er ist ein Mann und hält Frauen für schwach und ohne Verstand. Hafter und er sind schon eine Meile landeinwärts marschiert. Komm, wir wollen los. Was passiert, wenn die Männer, die wir verwundet haben, Verstärkung holen? Die bringen uns mit Sicherheit um.«
    Entti hatte recht. Die Sonne schien wieder durch die grauen Wolkenfetzen. Doch sie traute Rorik nicht. Wieso hatte er niemanden zur Bewachung der Schiffe zurückgelassen? Ja, das war es. Sie wußte einfach, daß etwas nicht in Ordnung war. Und wieso hatte er so laut gesprochen? Doch andererseits hatte Entti auch recht. Wenn die verwundeten Kerle mit Verstärkung zurückkamen, waren sie rettungslos verloren.
    Entti sagte: »Wir nehmen den Proviant von ihrem Schiff und schneiden die Leinen durch. Diesmal entkommen wir ihnen auf Nimmerwiedersehen. Hast du nicht gesagt, daß es vor der Küste mehrere Inseln gibt? Dort können wir uns in einer Bucht verstecken, falls sie ihr Kriegsschiff wiederfinden.«
    Mirana seufzte. »Ja, der Plan ist gut. Vielleicht irre ich mich diesmal.«
    »Du machst dir zu viele Sorgen. Ich will hier weg. Wenn ich mich noch länger verstecken muß, fange ich an zu schreien. Außerdem gibt es hier Sandflöhe, Mirana.«
    Die beiden Frauen standen auf und gingen langsam im Schutz der Bäume auf den Strand zu. Der Strand war in beiden Richtungen menschenleer. Es war sehr still. Odom und Erm waren vermutlich auf ihre Höfe zurückgekehrt, um ein paar Männer zu sammeln. Ja, sie mußten sich beeilen und von hier wegkommen.
    »Gut«, sagte sie. »Schnell, Entti!« Sie sprangen aus dem Gebüsch, das ihnen Deckung gegeben hatte, und rannten so schnell sie konnten zu den Booten.
    »Beeil dich, Entti, und hol möglichst viel Proviant von Roriks Schiff!«
    Sie selbst schob das Schiff mit aller Kraft unendlich langsam dem Wasser zu. Die Angst verlieh ihr Kräfte, die sie sich nicht zugetraut hatte. Sie schob mit verbissener Anstrengung. Endlich hob eine Brandungswelle den Schiffsrumpf ein wenig hoch, und das Schiff schwamm.
    Entti hatte Essen und Waffen gefunden. Sie lächelte Mirana selig an. »Ich denke, ich lasse Hafters Schwert hier. Es ist mit dem Blut den Tölpels besudelt. Ich nehme mir ein sauberes!«
    »Beeil dich, Entti!«
    »Mirana, sie sind Meilen entfernt. Rorik ist auch nur ein Mensch wie jeder andere. Hör auf, dir Sorgen zu machen.«
    »Nein, Entti, du irrst.«
    Als sie Roriks Stimme hörte, senkte sich tiefe Ruhe über Mirana. Ihr war plötzlich sehr kalt. Sie hatte es gewußt, bei den Göttern, sie hatte gewußt, daß er ein hinterhältiger, schlauer Fuchs war.
    Sie drehte sich langsam nach ihm um. Hafter stand neben ihm, seine Augen auf Entti geheftet.
    »Ich wußte es«, sagte Mirana tonlos. »Ich wußte, daß wir dich nicht überlisten können.«
    »Und ich wußte, daß ihr nicht blindlings in die Wälder laufen würdet. Du bist keine Närrin. Noch dazu, nachdem ihr die beiden Männer verwundet habt. Ihr habt eure Sache gut gemacht, aber ich wußte, daß ihr in der Nähe bleibt, weil die Männer euch auflauern könnten. Nein, Mirana, du entkommst mir nicht. Du wirst mir nie entkommen.«
    Langsam zog Mirana das Messer. Es war noch blutbefleckt. »Wir gehen, Rorik. Entti! Komm mit dem Proviant zu mir.«
    Hafter sah Mirana an, als sei sie geistesgestört. Dann lächelte er Entti an und rief: »Du mußt ihr nicht gehorchen, Kleines. Sei ein braves Mädchen und komm zu mir. Ich sorge für dich. Sie darf dir nicht mehr wehtun. Glaub ihr nicht, wenn sie dir eine Belohnung versprochen hat, damit du ihr hilfst, zu ihrem Bruder zurückzukommen. Sie lügt. Komm zu mir, Kleines.«
    Entti machte plötzlich ein verständnisloses Gesicht wie ein Kind, das nicht begreift, warum seine Eltern sich streiten. Sie schaute von Mirana zu Hafter. Er streckte die Hand nach ihr aus. »Komm, Entti. Sie darf dir nicht mehr wehtun. Hab Vertrauen zu mir.«
    »Also gut«, flüsterte Entti. Mirana aber sah das Schwert aufblitzen, das sie in

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