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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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Seite der Straße, direkt hinter dem Rand des Lichtkreises. Er huschte sofort weg in die Dunkelheit, lautlos. Ein Pferd war nicht dabei.«
    »In welche Richtung ist er gegangen?«, fragte Streicher plötzlich und in barschem Ton.
    Merry zuckte zusammen; er bemerkte den Fremden erst jetzt. »Sprich weiter!«, sagte Frodo. »Dies ist ein Freund von Gandalf. Ich erkläre dir’s später.«
    »Er schien sich auf der Straße davonzumachen, nach Osten«, fuhr Merry fort. »Ich habe versucht, ihm zu folgen. Natürlich ist er fast sofort verschwunden, aber ich ging ihm nach, um die Ecke und weiter bis zum letzten Haus an der Straße.«
    Streicher sah Merry erstaunt an. »Du hast Mut im Herzen«, sagte er, »aber es war töricht!«
    »Ich weiß nicht«, sagte Merry. »Weder Mut noch Torheit, glaube ich. Mir schien, ich wurde irgendwie gezogen, ich konnte kaum dagegen an. Jedenfalls, ich ging bis dahin, und plötzlich höre ich Stimmen an der Hecke. Die eine murmelnd, die andere flüsternd oder zischend. Verstehen konnte ich kein Wort. Ich schlich mich nicht näher an, denn auf einmal zitterte ich am ganzen Leib. Da bekam ich es mit der Angst, machte kehrt und wollte schon nach Hause flitzen, als etwas hinter mir herkam und ich … ich bin umgefallen.«
    »Ich hab ihn gefunden, Herr«, ergänzte Nob. »Herr Butterblüm hat mich mit einer Laterne losgeschickt. Ich bin erst zum Westtor gegangen und dann zurück zum Südtor. Grad bei Lutz Farnrichs Haus, da ist mir, als seh ich was auf der Straße. Ich kann’s nicht beschwören, aber mir sah es so aus, als ob zwei Männer sich über etwas bückten und es aufhoben. Ich rief sie an, aber als ich zu der Stelle kam, war nichts mehr von ihnen zu sehen, und nur der Herr Brandybock ist da am Straßenrand gelegen. Er schien zu schlafen. ›Ich dachte, ich bin in tiefes Wasser gefallen‹, sagt er zu mir, als ich ihn geschüttelt hab. So ganz komisch ist er gewesen, und als ich ihn dann wachgekriegt hatte, ist er aufgesprungen und wie ein gehetzter Hase hierher zurückgerannt.«
    »Stimmt leider«, sagte Merry; »allerdings weiß ich nicht mehr, was ich gesagt habe. Ich hatte einen üblen Traum, an den ich michaber nicht mehr erinnern kann. Ich war völlig von Sinnen. Ich weiß nicht, was da über mich gekommen ist.«
    »Ich weiß es«, sagte Streicher. »Der Schwarze Anhauch. Die Reiter müssen ihre Pferde draußen gelassen haben und heimlich durchs Südtor wieder hereingekommen sein. Inzwischen werden sie alle Neuigkeiten erfahren haben, denn sie sind bei Lutz Farnrich gewesen, und wahrscheinlich war dieser Südländer auch ein Spitzel. Es kann sein, dass heute Nacht noch etwas geschieht, ehe wir Bree verlassen haben.«
    »Was wird geschehen?«, sagte Merry. »Ob sie das Gasthaus stürmen werden?«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Streicher. »Sie sind noch nicht alle hier. Außerdem ist das nicht ihre Art. Sie sind am stärksten im Dunkeln und in der Einsamkeit. Ein Haus, in dem Lichter brennen und wo viele Leute sind, werden sie nicht offen angreifen – nicht, solange sie noch andere Mittel wissen; nicht, solange die Weiten von Eriador noch vor uns liegen. Doch ihre Macht kommt aus dem Schrecken; und hier in Bree sind ihnen manche schon gefügig. Sie werden diese armen Schufte zu irgendeiner Gemeinheit antreiben: Farnrich, manche von den Fremden und vielleicht auch den Torwächter. Mit Heinrich haben sie Montag am Westtor geredet; ich habe sie beobachtet. Nachher war er ganz bleich und zitterte.«
    »Anscheinend haben wir Feinde ringsum«, sagte Frodo. »Was sollen wir tun?«
    »Hier bleiben und nicht auf eure Zimmer gehen! Bestimmt haben sie herausgefunden, welche das sind. Die Hobbitzimmer haben die Fenster nach Norden und dicht überm Boden. Wir bleiben alle zusammen und verbarrikadieren dieses Fenster und die Tür. Aber zuerst geh ich mit Nob euer Gepäck holen.«
    Während Streicher fort war, wurde Merry rasch von Frodo über alles unterrichtet, was seit dem Abendessen passiert war. Merry las Gandalfs Brief und dachte noch darüber nach, als Streicher und Nob wiederkamen.
    »So, meine Herren«, sagte Nob, »ich habe die Decken zerwühlt und die Mitte jedes Betts mit Kissen ausgelegt. Und mit einer braunen Wolldecke ist mir eine schöne Nachbildung Ihres Kopfes gelungen, Herr Beut … Herr Unterberg«, verbesserte er sich mit einem Grinsen.
    Pippin lachte. »Sicher sehr lebensecht!«, sagte er. »Aber was werden sie tun, wenn sie merken, dass es eine Attrappe ist?«
    »Werden

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