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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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Sein richtiger Name ist Aragorn.
    Nicht jeder Verirrte verliert sich,
    Nicht alles, was Gold ist, glänzt;
    Die tiefe Wurzel erfriert nicht,
    Was alt ist, wird nicht zum Gespenst.
    Aus Schatten ein Licht entspringe!
    Aus Asche soll Feuer loh’n!
    Heil wird die zerbrochene Klinge,
    Der Kronlose steigt auf den Thron.
    PPPS. Ich hoffe, Butterblüm schickt dies prompt ab. Ein braver Mann, aber mit einem Gedächtnis wie eine Rumpelkammer: was man sucht, ist immer verschüttet. Wenn er’s vergisst, wasch ich ihm den Kopf. Lebe wohl!
    Frodo las den Brief erst für sich, dann gab er ihn Pippin und Sam. »Da hat der alte Butterblüm etwas angerichtet!«, sagte er. »Die Kopfwäsche hat er verdient. Hätte ich dies gleich bekommen, säßen wir inzwischen alle sicher in Bruchtal. Aber was ist nur mit Gandalf?Er schreibt so, als müsste er sich in eine große Gefahr begeben.«
    »Das tut er seit vielen Jahren«, sagte Streicher.
    Frodo wandte sich zu ihm hin und schaute ihn fragend an, im Gedanken an Gandalfs zweiten Nachtrag. »Warum haben Sie mir nicht gleich gesagt, dass Sie ein Freund von Gandalf sind?«, sagte er. »Es hätte uns viel Zeit erspart.«
    »Wirklich? Hätte denn einer von euch mir geglaubt?«, sagte Streicher. »Ich wusste nichts von diesem Brief. Ich wusste nur, wenn ich euch helfen wollte, musste ich versuchen, euer Vertrauen zu gewinnen, ohne irgendetwas beweisen zu können. Jedenfalls hatte ich nicht vor, euch gleich alles über mich zu sagen, ehe ich mir über euch im Klaren war. Der Feind hat mir schon öfter Fallen gestellt. Erst musste ich wissen, woran ich mit euch bin; dann hätte ich euch jede Frage beantwortet. Aber ich muss gestehen«, fügte er mit seltsamem Lachen hinzu, »ich hatte gehofft, ihr würdet mir um meiner selbst willen vertrauen. Ein Verfolgter wird manchmal des Argwohns müde und sehnt sich nach Freundschaft. Doch da spricht mein Äußeres wohl gegen mich.«
    »In der Tat – auf den ersten Blick zumindest«, sagte Pippin, erleichtert auflachend, nachdem er Gandalfs Brief gelesen hatte. »Aber man sieht nichts Gutes, außer man tut es, wie wir im Auenland sagen; und ich denke, wir werden alle nicht sehr viel anders aussehn, wenn wir erst tagelang in Hecken und Gräben herumgelegen sind.«
    »Ihr müsstet schon länger als ein paar Tage, Wochen oder Jahre durch die Wildnis streifen, ehe ihr aussähet wie Streicher«, antwortete er. »Und vorher kämt ihr um, wenn ihr nicht aus härterem Holz geschnitzt seid, als man euch ansieht.«
    Pippin schwieg still, aber Sam war nicht eingeschüchtert und sah Streicher immer noch misstrauisch an. »Woher wissen wir, ob Sie der Streicher sind, von dem Gandalf spricht?«, wandte er ein. »Sie haben Gandalf nie erwähnt, ehe dieser Brief zum Vorschein kam. Soviel ich weiß, könnten Sie ebenso gut ein Spion sein, der uns etwas vormacht, um uns zum Mitkommen zu bewegen. Sie könnten den richtigen Streicher umgebracht und seine Kleidung angelegt haben. Was haben Sie dazu zu sagen?«
    »Du bist mit allen Wassern gewaschen, Sam Gamdschie«, sagte Streicher, »aber darauf weiß ich leider nur eine Antwort: Wenn ich den echten Streicher umgebracht hätte, könnte ich auch dich umbringen. Und dann hätte ich es längst getan, ohne viel Gerede. Wenn ich hinter dem Ring her wäre, könnte ich ihn mir nehmen, gleich – JETZT !«
    Er stand auf und schien plötzlich immer größer zu werden. Seine Augen leuchteten, bohrend und gebieterisch. Er warf den Mantel zurück und legte die Hand ans Heft eines Schwertes, das er verdeckt an der Seite getragen hatte. Sie wagten sich nicht zu rühren. Sam saß mit offenem Mund da und starrte ihn ratlos an.
    »Aber zum Glück bin ich der echte Streicher«, sagte er, und plötzlich hatte er ein besänftigtes Lächeln im Gesicht und sah auf sie herab. »Ich bin Aragorn, Arathorns Sohn, und will mein Leben daran setzen, euch zu retten.«
    Lange schwiegen sie alle. Dann ergriff Frodo zögernd das Wort. »Dass du ein Freund bist, glaubte ich schon, bevor ich den Brief bekam«, sagte er, »oder wenigstens wollte ich, dass du es seist. Du hast mich heute Abend mehrere Male erschreckt, aber niemals so, wie ich mir denke, dass die Knechte des Feindes es tun würden. Ich glaube, wenn du einer seiner Spione wärst – nun ja, du würdest dann vertrauenerweckender daherkommen, aber ich hätte kein gutes Gefühl, wenn du mich recht verstehst.«
    »Ich verstehe«, sagte Streicher und lachte. »Ich sehe übel aus, aber du hast ein gutes

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