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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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Widerstand leisten, mit oder ohne Hoffnung. Doch ihr steht nicht allein. Eure Nöte, wirst du hören, sind nur ein Teil der Nöte der ganzen westlichen Welt. Der Ring! Was fangen wir an mit dem Ring, dem gewöhnlichsten aller Ringe, der kleinen Gefälligkeit, um die Sauron ersucht? Darin liegt das Schicksal beschlossen, das wir zu beschließen haben.
    Dies ist die Absicht, in der ihr hierher gerufen wurdet. Gerufen, sage ich, obwohl nicht ich euch gerufen habe, ihr Fremden aus fernen Landen. Gekommen seid ihr und hier in just diesem Augenblick zusammengetroffen, wie es scheinen mag, durch Zufall. Dem aber ist nicht so. Glaubet vielmehr, dass es so verfügt ist, dass niemand anders als wir, die wir hier sitzen, nun den Ausweg aus der Not der Welt finden muss.
    Dinge sollen daher nun offen besprochen werden, die bis heute allen außer wenigen verborgen geblieben sind. Und als Erstes, damit jeder versteht, welcher Art die Gefahr ist, sei die Geschichte des Ringes erzählt, von Anfang an und bis auf den heutigen Tag. Ich mache den Anfang, doch andere werden den Bericht zu Ende führen.«
    Alle hörten nun zu, als Elrond mit seiner klaren Stimme von Sauron sprach, von den Ringen der Macht und davon, wie sie im längst vergangenen Zweiten Zeitalter der Welt geschmiedet worden waren. Manches war dem einen oder andern von ihnen bekannt, niemandem aber die ganze Geschichte, und viele Augen blickten in Schrecken und Staunen auf Elrond, als er von Eregions elbischen Schmieden und ihrer Freundschaft mit den Zwergen in Moria berichtete und von ihrer Wissbegier, in der Sauron sie umgarnte. Denn zu jener Zeit war seine Bösartigkeit noch nicht zu erkennen, und mit seiner Hilfe wurden sie Meister in vielen Künsten, während er alle ihre Geheimnisse ausforschte, sie täuschte und im Flammenden Berg heimlich den Einen Ring schmiedete, um sie alle zu beherrschen. Doch Celebrimbor bemerkte, was Sauron tat, und brachte die Drei Ringe in Sicherheit, die er selbst geschaffen hatte; und es gab Krieg, das Land wurde verheert, und das Tor von Moria wurde geschlossen.
    Dann verfolgte Elrond durch all die Jahre hindurch, was weiter mit dem Ring geschah; doch weil diese Geschichte anderswo erzählt wird, so wie Elrond selbst sie in den Büchern der Überlieferung aufgezeichnet hat, soll sie hier nicht wiederholt werden. Denn dies ist eine lange Geschichte voller Helden- und Schreckenstaten, und so sehr Elrond sie auch abzukürzen bestrebt war, stieg doch die Sonne hoch am Himmel auf und der Vormittag verging, ehe er zum Ende kam.
    Von Númenor sprach er, seiner Glanzzeit und seinem Untergang und von der Rückkehr der Menschenkönige aus den Weiten des Meeres, getragen von den Flügeln des Sturms. Elendil der Lange und seine gewaltigen Söhne Isildur und Anárion wurden damals große Herrscher; und sie gründeten das Nordreich in Arnor und das Südreich in Gondor über den Mündungen des Anduin. Doch Sauron von Mordor bekriegte sie, und sie schlossen das Letzte Bündnis zwischen Elben und Menschen, und in Arnor wurden Gil-galads und Elendils Heere gemustert.
    Elrond schwieg eine Weile und seufzte. »Gut entsinne ich mich der Pracht ihrer Banner«, sagte er. »An die Herrlichkeit der Ältesten Tageund der Heere von Beleriand erinnerte sie mich, so viele große Fürsten und Feldherren waren versammelt. Prächtiger und zahlreicher war nur das Heer, als einst Thangorodrim zertrümmert ward und die Elben das Böse für immer besiegt glaubten – doch dem war nicht so.«
    »Du erinnerst dich?«, sagte Frodo, vor Verwunderung laut aussprechend, was ihm durch den Kopf ging. »Aber ich dachte«, stammelte er, als Elrond ihn anblickte, »ich dachte, Gil-galad sei schon vor einem ganzen Zeitalter gefallen.«
    »Freilich!« antwortete Elrond. »Meine Erinnerungen aber reichen zurück bis in die Ältesten Tage. Earendil war mein Vater, der in Gondolin geboren war, bevor es fiel; und meine Mutter war Elwing, Tochter Diors, welcher der Sohn Lúthiens von Doriath war. Drei Zeitalter habe ich im Westen der Welt erlebt, mit vielen Niederlagen und vielen fruchtlosen Siegen.
    Gil-galads Herold war ich und marschierte mit seinem Heer. Ich kämpfte in der Schlacht von Dagorlad vor dem Schwarzen Tor von Mordor, wo wir den Sieg davontrugen, denn niemand hielt Stand vor Aiglos und Narsil, Gil-galads Speer und Elendils Schwert. Das letzte Gefecht auf den Hängen des Orodruin sah ich mit an, wo Gil-galad fiel und Elendil fiel und sein Schwert unter ihm zerbrach; doch auch

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