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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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mit Recht,denn er hatte große Füße mit außerordentlich dichtem Pelz, und beide lagen auf dem Tisch.
    Stolzfußens , wiederholte Bilbo. Und auch meine lieben Sackheim-Beutlins, die ich endlich wieder einmal in Beutelsend begrüßen darf. Heute ist mein hundertundelfter Geburtstag: Ich bin heute einundelfzig geworden!
    »Hurra! Hurra! Hoch soll er leben!«, brüllten sie und trommelten begeistert auf die Tische. Bilbo war hervorragend. Solche Reden hörten sie gern: kurz und eindeutig.
    Ich hoffe, es gefällt euch allen ebenso wie mir. Ohrenbetäubender Beifall. Laute Ja- (und Nein- )Rufe. Trompeten, Hörner, Pfeifen, Flöten und noch andere Instrumente lärmten durcheinander. Wie schon gesagt, waren auch viele junge Hobbits dabei. Hunderte von musikalischen Knallfröschen waren verteilt worden, die meisten mit dem Herkunftszeichen von THAL , das den meisten Hobbits nichts sagte; aber alle fanden, dass sie hervorragend funktionierten. Sie enthielten jeder ein Instrument, ein sehr kleines zwar, doch von perfekter Machart und bezauberndem Klang. Einige junge Tuks und Brandybocks, in der Annahme, der Onkel Bilbo sei fertig (denn er hatte doch schon alles Nötige gesagt), stellten sogar ein Orchester auf die Beine und fingen an, aus dem Stegreif zum Tanz aufzuspielen. Der junge Herr Everard Tuk und Fräulein Melilot Brandybock sprangen auf den Tisch und begannen mit Schellen in den Händen einen Springelring zu tanzen: ein hübscher, aber ziemlich wuchtiger Tanz.
    Aber Bilbo war noch nicht fertig. Von einem Jungen, der neben ihm stand, griff er sich ein Horn und stieß dreimal laut hinein. Der Lärm ließ nach. Ich will euch nicht lange aufhalten, rief er. Beifall von allen Anwesenden. Ich habe euch alle zu einem bestimmten Zweck hier zusammengerufen. Irgendwas an der Art, wie er das sagte, machte Eindruck. Es wurde fast still, und der eine oder andere von den Tuks spitzte die Ohren.
    Eigentlich zu drei Zwecken: zuerst mal, euch zu sagen, dass ich euch alle sehr, sehr gern habe und dass einundelfzig Jahre für ein Leben unter so vortrefflichen und bewundernswerten Hobbits eine zu kurze Zeit sind.
    Stürmischer Beifall.
    Ich kenne nicht die Hälfte von euch halb so gut, wie ich euch gern kennen würde; und ich habe nicht die Hälfte von euch halb so gern, wie ihr es verdienen würdet. Das kam unerwartet und klang ein bisschen kompliziert. Hier und da klatschte jemand, aber die meisten überlegten und versuchten sich drüber klar zu werden, ob es wirklich ein Kompliment war.
    Zweitens, um meinen Geburtstag zu feiern. Wieder Beifall. Oder, sollte ich sagen, UNSEREN Geburtstag. Denn Geburtstag hat natürlich auch mein Erbe und Neffe Frodo. Er wird heute mündig und tritt sein Erbe an.
    Flüchtiger Beifall von den Älteren, ein paar laute Zurufe von den Jungen: »Frodo! Frodo, alter Knabe!« Die Sackheim-Beutlins schnitten Grimassen und fragten sich, was »sein Erbe antreten« hier wohl bedeuten mochte.
    Zusammen sind wir hundertvierundvierzig Jahre alt. Eure Zahl wurde so bemessen, dass sie dieser stattlichen Summe entspricht: ein Gros, wenn ich einmal so sagen darf.
    Nun klatschte niemand. Das war zu albern. Viele Gäste, besonders die Sackheim-Beutlins, waren gekränkt, in dem sicheren Gefühl, dass man sie nur eingeladen hatte, um die Zahl voll zu machen – wie man Eier in einen Karton steckt. »Ein Gros, das ist die Höhe! Wie ordinär!«
    Heute ist außerdem, wenn ich eine alte Geschichte erwähnen darf, der Jahrestag meiner Ankunft per Fass in Esgaroth am Langen See; allerdings ist mir die Tatsache, dass es mein Geburtstag war, damals entgangen. Ich war erst einundfünfzig und nahm die Geburtstage noch nicht so wichtig. Trotzdem war das Bankett auch damals sehr ansehnlich; nur erinnere ich mich, dass ich einen üblen Schnupfen hatte und bloß noch »dabke vielbals« sagen konnte. Das will ich heute in korrekterer Form wiederholen. Ich danke euch vielmals, dass ihr zu meinem kleinen Fest gekommen seid.
    Beharrliches Schweigen. Alle befürchteten, nun käme gleich ein Lied oder irgendwelche Lyrik. Allmählich fühlten sie sich angeödet.Warum konnte er nicht aufhören zu reden und sie auf sein Wohl trinken lassen? Aber Bilbo fing nicht an zu singen oder etwas aufzusagen. Er machte eine kurze Pause.
    Drittens und zuletzt, sagte er, möchte ich etwas BEKANNTGEBEN . Das letzte Wort sagte er so laut und nachdrücklich, dass alle die Köpfe hoben, die noch dazu fähig waren. Mit Bedauern gebe ich bekannt, dass dies –

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