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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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noch warst du nicht geneigt, dich auf ein Pferd aus Rohan zu setzen«, spottete Legolas. »Nun wirst du noch ein Reiter.«
    »Es sieht nicht so aus, als ob ich dazu noch Gelegenheit haben werde«, sagte Gimli.
    »Wenn ihr wissen wollt, was ich denke«, fing er nach einer Weile wieder an, »ich denke, das war Saruman. Wer sonst? Erinnert euch, was Éomer gesagt hat: Er tritt auf als ein alter Mann in Mantel und Kapuze. Das waren seine Worte. Er hat sich mit unseren Pferden davongemacht oder sie weggescheucht, und da sitzen wir nun! Da kommt noch mehr Ärger auf uns zu, denkt an meine Worte!«
    »Ich werde dran denken«, sagte Aragorn, »aber ich denke auch, dass dieser alte Mann einen Hut aufhatte und keine Kapuze. Trotzdem, ich habe keinen Zweifel, dass deine Vermutung richtig ist und dass wir hier in Gefahr sind, ob bei Nacht oder bei Tag. Aber einstweilen können wir nichts tun als schlafen, solange noch Zeit ist. Ich übernehme jetzt für eine Weile die Wache, Gimli. Das Nachdenken habe ich jetzt nötiger als den Schlaf.«
    Die Nacht verging langsam. Legolas löste Aragorn ab, und Gimli löste Legolas ab, und ihre Wachen zogen sich hin. Aber nichts geschah. Der alte Mann tauchte nicht mehr auf, und die Pferde kamen nicht wieder.

DRITTES KAPITEL

    DIE URUK-HAI
    P ippin hatte einen schlechten, wirren Traum: Ihm war, als hörte er seine eigene schwache Stimme aus einem dunklen Tunnel widerhallen, wie sie Frodo, Frodo! rief. Aber aus der Dunkelheit kam nicht Frodo, sondern Hunderte von Orkfratzen grinsten ihm entgegen, Hunderte von Orkpfoten griffen von allen Seiten nach ihm. Wo war nur Merry?
    Er erwachte. Kalte Luft wehte ihm übers Gesicht. Er lag auf dem Rücken. Es ging auf den Abend zu, und der Himmel über ihm wurde trüb. Er drehte sich herum und stellte fest, dass der Traum nicht viel schlimmer gewesen war als das Erwachen. An Händen, Beinen und Fußknöcheln war er mit Stricken gefesselt. Neben ihm lag Merry, schlohweiß im Gesicht und mit einem schmutzigen Lappen um die Stirn. Ringsum saßen oder standen Orks, eine ganze Horde.
    Langsam stückelten sich in Pippins schmerzendem Kopf die Erinnerungen zusammen und trennten sich von den Traumgebilden. Natürlich, zusammen mit Merry war er losgerannt in den Wald. Was war nur in sie gefahren? Warum waren sie einfach davongeflitzt, ohne auf den guten alten Streicher zu hören? Ein großes Stück weit waren sie gerannt und hatten immer wieder nach Frodo geschrien – er wusste nicht mehr, wie weit oder wie lange; und dann waren sie plötzlich mitten in eine Gruppe Orks hineingeplatzt: Die hatten dagestanden und gehorcht, und sie schienen Merry und Pippin erst zu sehen, als sie ihnen fast schon in die Arme gelaufen waren. Dann hatten die Orks angefangen zu brüllen, und noch Dutzende von denen sprangen zwischen den Bäumen vor. Merry und erhatten die Schwerter gezogen, aber die Orks hatten sich nicht wirklich auf einen Kampf eingelassen, sondern nur immer wieder sie zu packen versucht, selbst dann noch, als Merry schon einigen die Arme und Hände abgesäbelt hatte. Der gute alte Merry!
    Dann kam Boromir durch den Wald gerast. Der hatte den Kerlen gezeigt, was kämpfen heißt! Er schlug etliche tot, und der Rest riss aus. Aber auf dem Rückweg waren sie noch nicht weit gekommen, als sie von neuem angegriffen wurden, diesmal von mindestens hundert Mann, darunter einigen sehr großen, und die hatten einen Hagel von Pfeilen abgeschossen: immer nur auf Boromir. Boromir hatte in sein Horn geblasen, bis der Wald nur so dröhnte, und zuerst waren die Orks erschrocken zurückgewichen, aber als dann außer den Echos keine Antwort kam, hatten sie energischer angegriffen als vorher. An viel mehr konnte Pippin sich nicht erinnern. Er wusste nur noch, dass Boromir sich an einen Baum gelehnt hatte und einen Pfeil herauszuziehen versuchte; dann wurde auf einmal alles dunkel.
    »Ich muss wohl eins über den Kopf gekriegt haben«, sagte er sich. »Ob der arme Merry schlimm verletzt ist? Was ist aus Boromir geworden? Warum haben die Orks uns nicht umgebracht? Wo sind wir, und wo bringen die uns hin?«
    Auf alle diese Fragen wusste er keine Antwort. Er fror, und ihm war elend. »Ich wollte, Gandalf hätte Elrond nicht überredet, uns mitkommen zu lassen!«, dachte er. »Wozu bin ich denn nütze gewesen? Nur Ballast war ich, ein Gepäckstück! Und jetzt hat man mich auch noch gestohlen, und ich bin ein Gepäckstück für die Orks. Hoffentlich kommt Streicher oder irgendwer und löst

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