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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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hastiges Wort für ein Ding, das immer hier gestanden hat, seit dieser Teil der Welt geformt ward. Macht nichts. Gehen wir!«
    »Wohin denn?«, fragte Merry.
    »Zu meinem Haus, oder zu einem meiner Häuser«, antwortete Baumbart.
    »Ist es weit?«
    »Ich weiß nicht. Ihr würdet es vielleicht weit finden. Doch was macht das schon?«
    »Ja, weißt du, wir haben alle unsere Habe verloren«, sagte Merry. »Wir haben nur noch wenig zu essen.«
    »Oh! Hm! Macht euch darum keine Sorgen!«, sagte Baumbart. »Ich kann euch einen Trank anbieten, der euch für lange, lange Zeitgrün und wüchsig hält. Und wenn wir beschließen, uns wieder zu trennen, dann kann ich euch an jedem Punkt außerhalb meines Landes absetzen, den ihr bestimmt. Gehn wir!«
    Die Hobbits sachte festhaltend, einen in jeder Armbeuge, hob Baumbart zuerst den einen seiner großen Füße, dann den anderen und trat an den Rand der Felsplatte. Die wurzelähnlichen Zehen krallten sich an die Steine. Dann stakste er bedächtig und gravitätisch Stufe für Stufe hinunter, bis zum Grund des Waldes.
    Sogleich machte er sich mit langen, zielstrebigen Schritten auf den Weg durch die Bäume, tiefer und tiefer in den Wald hinein, immer bergauf zu den Gebirgshängen hin. Viele Bäume schienen zu schlafen oder ihn ebenso wenig zu beachten wie jedes andere Geschöpf, das nur gelegentlich vorüberkam; doch manche erschauerten raschelnd oder hoben die Äste über seinen Kopf, um ihm den Weg freizumachen. Die ganze Zeit sprach er im Gehen mit sich selbst, in einer lang dahinströmenden Folge wohlklingender Laute.
    Die Hobbits blieben eine Weile still. Merkwürdigerweise fühlten sie sich sicher und geborgen, und es gab mehr als genug zu bedenken und zu bestaunen. Schließlich war es Pippin, der zuerst wieder den Mund aufmachte.
    »Bitte, darf ich dich etwas fragen, Baumbart?«, sagte er. »Warum hat Celeborn uns vor deinem Wald gewarnt? Er hat gesagt, wir sollten uns hüten, zu tief hineinzugeraten.«
    »Hmm, das hat er gesagt?«, brummte Baumbart. »Und vielleicht hätte ich euch dasselbe gesagt, wenn ihr in die andere Richtung gegangen wäret: Hütet euch, zu tief in den Wald von Laurelindórenan zu geraten! So haben die Elben es früher genannt, aber nun haben sie den Namen verkürzt: Lothlórien nennen sie es. Mag sein, dass sie recht haben: Vielleicht schwindet es und wächst nicht mehr. Das Land des Tals des Singenden Goldes, das war es einstmals. Nun ist es das Traumblütenland. Ach ja! Aber es ist schon eine seltsame Gegend, und nicht jeder sollte sich dort hineinwagen. Mich wundert, dass ihr wieder herausgekommen seid, und noch mehr, dass sie euchüberhaupt hineingelassen haben: Seit manch einem Jahr ist dort kein Fremder mehr gewesen. Ein eigenartiges Land.
    Aber dieses hier auch. Mancher ist hier zu Schaden gekommen. Schaden, um nicht mehr zu sagen. Laurelindórenan lindelorendor malinornélion ornemalin «, summte er vor sich hin. »Sie bleiben wohl dort hinter der Welt zurück, glaub ich«, sagte er. »Weder dieses Land hier noch irgendetwas anderes außerhalb des Goldenen Waldes ist noch so wie einst, als Celeborn jung war. Immerhin:
    Taurelilómea-tumbalemorna Tumbaletaurea Lómeanor, 1
    so sagte man früher. Die Zeiten haben sich geändert, aber mancherorts stimmt es immer noch.«
    »Was meinst du?«, sagte Pippin. »Was stimmt?«
    »Die Bäume und die Ents«, sagte Baumbart. »Ich verstehe selbst nicht alles, was vorgeht, darum kann ich es euch nicht erklären. Manche von uns sind noch immer echte Ents und auf unsere Art ganz rührig, aber viele werden schläfrig, baumisch, könntet ihr sagen. Die meisten Bäume sind natürlich einfach Bäume; aber viele sind halb wach. Manche sind sogar hellwach, und einige wenige sind, ach nun ja, werden entisch. Das geht schon die ganze Zeit so.
    Wenn das mit einem Baum geschieht, stellt sich manchmal heraus, dass er ein schlechtes Herz hat. Mit seinem Holz hat es nichts zu tun; das meine ich nicht. Ja, ich kannte ein paar gute alte Weiden unten an der Entwasser, ach, die stehn schon lange nicht mehr! Die waren innen schon ganz hohl und fielen langsam in sich zusammen, waren aber so still und höflich wie ein junges Blatt. Und dann gibt es in den Tälern unter den Bergen manche Bäume, die sind kerngesund und doch durch und durch schlecht. Dergleichen scheint um sich zu greifen. Früher gab es manche sehr gefährlichen Stellen in diesem Wald. Ein paar ganz finstere Flecken gibt es noch immer.«
    »Solche wie den Alten

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