Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)
einem entsetzlichen Wesen aus der Unterwelt stürzte Gandalf dort in einen dunklen Abgrund. Doch Aragorn, der sich nun als der geheime Erbe der alten Könige des Westens zu erkennen gegeben hatte, führte die Gefährten weiter: vom Osttor von Moria in das Elbenland Lórien, dann den großen Anduinstrom abwärts bis zu den Rauros-Fällen. Schon da hatten sie bemerkt, dass sie von Spähern beobachtet wurden und dass Gollum, eine Kreatur, die den Ring einmal besessen hatte und ihn noch immer begehrte, ihnen auf der Spur war.
Nun wurde es notwendig, sich zu entscheiden, ob sie ostwärts nach Mordor oder mit Boromir nach Minas Tirith gehen sollten, um Gondors Hauptstadt im bevorstehenden Krieg verteidigen zu helfen. Oder sollten sie sich trennen? Als deutlich wurde, dass der Ringträger entschlossen war, das hoffnungslose Unternehmen bis ins Feindesland fortzusetzen, versuchte Boromir, den Ring mit Gewalt an sich zu bringen. Der erste Teil endete damit, dass Boromir der Verlockung des Rings erlag, während Frodo und sein Diener Samweis sich heimlich davonmachten und die anderen Gefährten durch einen plötzlichen Überfall von Orksoldaten getrennt wurden, die teils im Dienst des Dunklen Herrschers von Mordor, teils des Verräters Saruman in Isengard standen. Das Unglück schien die Fahrt des Ringträgers schon ereilt zu haben.
Im zweiten Teil (Buch III und IV), Die zwei Türme , wurde über die Abenteuer aller Gefährten nach der Auflösung des Ringbundes berichtet. Buch III erzählte von Boromirs Reue und Tod und von seiner Bestattung in einem Boot, das die Rauros-Fälle hinabfuhr, von Meriadocs und Peregrins Gefangenschaft bei den Orks, die sie über die östlichen Ebenen von Rohan nach Isengard verschleppen wollten, und von der Verfolgung der Orks durch Aragorn, Legolas und Gimli.
Dann traten die Reiter von Rohan auf den Plan. Angeführt von ihrem Marschall Éomer umzingelten sie die Orks am Saum des Fangornwaldes und vernichteten sie; die Hobbits aber entkamen in den Wald und begegneten dort Baumbart, dem Ent, dem heimlichen Herrn des Waldes. Sie erlebten mit, wie das Baumvolk sich empörte und in heller Wut nach Isengard marschierte.
Währenddessen begegneten Aragorn und seine Gefährten dem von der Schlacht heimreitenden Éomer. Er lieh ihnen Pferde, und sie ritten zum Waldrand. Als sie dort vergebens nach den Hobbits suchten, stieß Gandalf wieder zu ihnen, der aus dem Tod zurückgekehrt war, nun als ein Weißer Reiter, doch immer noch mit einem grauen Mantel getarnt. Mit ihm ritten sie durch Rohan bis zur Halle Théodens, des alten Königs der Mark, den Gandalf von der Behexung durch Schlangenzunge heilte, den treulosen Ratgeber des Königs und heimlichen Verbündeten Sarumans. Dann zogen sie mit dem König und seinem Heer gegen Isengards Streitkräfte zu Felde und hatten Anteil an dem unverhofften Sieg bei der Hornburg. Unter Gandalfs Führung ritten sie nach Isengard und fanden die große Festung von den Baumhirten in Schutt gelegt, Saruman und Schlangenzunge belagert in dem uneinnehmbaren Orthanc-Turm.
Bei der Verhandlung vor seiner Tür zeigte Saruman keinerlei guten Willen; daher enthob ihn Gandalf seines Amtes, zerbrach seinen Stab und überließ ihn den Ents zur weiteren Bewachung. Aus einem hohen Turmfenster warf Schlangenzunge nach Gandalf einen Stein, der ihn aber nicht traf und von Peregrin aufgehoben wurde. Es stellte sich heraus, dass dies einer der drei noch erhaltenen Palantíri war, der Sehenden Steine aus Númenor. Später in der Nacht gab Peregrin (genannt Pippin) der Verlockung des Steins nach. Er stahl ihn und blickte hinein. So wurde er sichtbar für Sauron. Buch III endet damit, dass ein Nazgûl über die Ebenen von Rohan geflogen kam, ein Ringgeist auf einem geflügelten Reittier, Vorzeichen des nun beginnenden Krieges. Gandalf übergab den Palantír Aragorn und machte sich mit Pippin auf zum Ritt nach Minas Tirith.
Buch IV berichtete von Frodo und Samweis, die nun im kahlen Bergland der Emyn Muil umherirrten. Sie fanden einen Abstieg aus den Bergen und wurden von Sméagol-Gollum eingeholt. Frodokonnte Gollum zähmen und ihn von seiner Bösartigkeit beinah abbringen; und Gollum führte sie durch die Totensümpfe und das verwüstete Land bis zum Morannon, dem Schwarzen Tor an der Nordgrenze von Mordor.
Dort einzudringen, war unmöglich, und Frodo nahm von Gollum den Rat an, einen »geheimen Eingang« weiter im Süden aufzusuchen, den Gollum kannte, im Schattengebirge, Mordors
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