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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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mitkommen.«
    »Alle sind müde, und viele haben leichtere oder schwerere Wunden«, sagte Éomer, »und wir haben schwere Verluste an Pferden erlitten, was wir nicht leicht verschmerzen. Wenn wir so bald reiten müssen, kann ich nicht hoffen, auch nur zweitausend ins Feld zu führen und ebenso viele zur Verteidigung der Stadt zurückzulassen.«
    »Wir müssen nicht nur mit denen rechnen, die schon auf diesem Schlachtfeld gekämpft haben«, sagte Aragorn. »Neue Verstärkungen aus den südlichen Lehen sind unterwegs, da nun die Küsten nicht mehr bedroht sind. Viertausend Mann habe ich vor zwei Tagen von Pelargir auf den Marsch durch Lossarnach geschickt; und vor ihnen her reitet der furchtlose Angbor. Wenn wir in zwei Tagen aufbrechen, werden sie inzwischen nah herangekommen sein. Überdies wurden viele aufgefordert, mir mit allen irgend greifbaren Booten oder Schiffen stromaufwärts zu folgen; und bei diesem Wind werden sie bald eintreffen. Mehrere Schiffe haben auch schon im Harlond angelegt. Ich schätze, siebentausend Mann werden wir ins Feld führen können, Berittene und Fußvolk, und doch die Stadt besser verteidigt zurücklassen, als sie es zu Beginn der Belagerung gewesen ist.«
    »Das Tor ist zertrümmert«, sagte Imrahil, »und wo hätten wir heute die Handwerker, die es neu schmieden und einsetzen könnten?«
    »Am Erebor, in Dáins Königreich gibt es sie«, sagte Aragorn, »und wenn nicht alle unsere Hoffnungen scheitern, dann werde ich beizeiten Gimli Glóinssohn dorthin entsenden, um die Steinwerker zu Hilfe zu rufen. Aber Männer sind besser als Tore, und kein Tor wird unserem Feind standhalten, wenn die Männer davonlaufen.«
    Dies nun war das Ergebnis ihrer Beratung: dass sie in zwei Tagen früh am Morgen mit siebentausend Mann aufbrechen würden, wenn so viele zusammenkämen; und zum größeren Teil sollte das Heer aus Fußvolk bestehen, wegen des unebenen Geländes, in das man gehen würde. Aragorn sollte etwa zweitausend von den Mannen mitnehmen, die er im Süden um sich gesammelt hatte, Imrahil dreieinhalbtausend, Éomer fünfhundert Rohirrim, die keine Pferde mehr hatten, aber noch kriegstauglich waren, und er selbst würdeweitere fünfhundert seiner besten Männer zu Pferde anführen; und einer zweiten Kompanie von fünfhundert Berittenen würden sich Elronds Söhne, die Dúnedain und die Ritter von Dol Amroth anschließen: insgesamt sechstausend Mann zu Fuß und tausend zu Pferde. Das Hauptheer der Rohirrim aber, soweit sie noch beritten und kampffähig waren, etwa dreitausend unter Elfhelm, sollte an der Weststraße dem Feind auflauern, der in Anórien stand. Und sogleich wurden schnelle Reiter ausgeschickt, um Nachrichten einzuholen über die Lage im Norden und im Osten, bei Osgiliath und auf der Straße nach Minas Morgul.
    Und als sie alle ihre Truppen zusammengezählt und sich die Tagesmärsche und die günstigsten Wege überlegt hatten, da lachte Imrahil plötzlich laut auf.
    »Wenn das kein Witz ist«, rief er, »der größte in der ganzen Geschichte von Gondor: Siebentausend Mann haben wir, kaum so viele, wie sie allein die Vorhut des Heeres von Gondor in den Zeiten seiner Macht hatte, und mit denen rennen wir gegen die Berge und das undurchdringliche Tor zum Schwarzen Land an! Das ist doch, wie wenn ein Kind mit einem Flitzbogen einen gepanzerten Ritter bedroht. Wenn der Dunkle Herrscher so viel weiß, wie du sagst, Mithrandir, wird er dann nicht, statt zu erschrecken, nur grinsen und uns mit dem kleinen Finger zerdrücken wie eine Fliege, die ihn stechen will?«
    »Nein«, sagte Gandalf. »Er wird versuchen, die Fliege zu fangen, und den Stich in Kauf nehmen. Und unter uns sind Träger von Namen, deren jeder einzelne mehr gilt als tausend gepanzerte Ritter. Nein, er wird nicht grinsen.«
    »Und wir auch nicht«, sagte Aragorn. »Wenn es ein Witz ist, dann ein zu bitterer, als dass wir drüber lachen könnten. Nein, es ist eher wie der letzte Zug in einer großen Schachpartie, und für eine von beiden Seiten bringt er die Niederlage.« Dann zog er Andúril und streckte es empor, dass es in der Sonne gleißte. »Du kommst mir nicht wieder in die Scheide, bis die letzte Schlacht geschlagen ist«, sagte er.

ZEHNTES KAPITEL

    DAS SCHWARZE TOR ÖFFNET SICH
    Z wei Tage später war das Heer des Westens auf dem Pelennor versammelt. Das Heer der Orks und Ostlinge war aus Anórien zurückgekommen, hatte sich aber aufgelöst, als die Rohirrim es bedrängten, und floh nun, ohne viel Widerstand

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