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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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und aus Dunland im Westen. Und der König gewährte den Ostlingen, die sich ergeben hatten, Verzeihung und entließ sie in die Freiheit; und mit den Völkern von Harad schloss er Frieden; und die Sklaven Mordors ließ er frei und gab ihnen alles Land um den Núrnen-See zu eigen. Und viele empfing er, um sie für ihre Tapferkeit auszuzeichnen und zu belohnen; doch zuletzt musste er das Urteil über Beregond sprechen, den ihm der Hauptmann der Turmwache vorführte.
    Und der König sagte zu Beregond: »Beregond, durch dein Schwert wurde Blut vergossen an den Weihestätten, wo dies verboten ist. Außerdem hast du ohne Erlaubnis deines Herrn oder des Hauptmanns deinen Posten verlassen. Darauf steht nach altem Recht der Tod. Daher muss ich ein Urteil über dich sprechen.
    Jede Strafe ist dir erlassen, in Anerkennung deiner Tapferkeit vor dem Feind und, mehr noch, weil alles, was du getan hast, aus Liebe zu Herrn Faramir geschah. Dennoch musst du die Turmwache und die Stadt Minas Tirith verlassen.«
    Da wich das Blut aus Beregonds Gesicht, und er war zuinnerst getroffen und senkte den Kopf. Der König aber sprach weiter:
    »So muss es sein, denn du wirst zur Weißen Schar befohlen, der Leibwache Fürst Faramirs von Ithilien, und du sollst ihr Hauptmann sein und in Ehre und Frieden in den Emyn Arnen wohnen, im Dienste dessen, für den du so viel gewagt hast, um sein Leben zu retten.«
    Da erkannte Beregond, dass der König sowohl gnädig wie gerecht geurteilt hatte; und er kniete nieder und küsste ihm die Hand und ging, froh und zufrieden. Und Aragorn gab Faramir Ithilien als Fürstentum und hieß ihn, in den Hügeln der Emyn Arnen, in Sichtweite der Stadt, seinen Wohnsitz zu nehmen.
    »Denn«, sagte er, »Minas Ithil im Morgultal soll von Grund auf zerstört werden, und wenn es auch in künftigen Zeiten gereinigtwerden mag, so kann doch auf viele Jahre hinaus noch kein Mensch dort wohnen.«
    Und als Letzten empfing Aragorn König Éomer von Rohan, und sie umarmten sich, und Aragorn sagte: »Zwischen uns kann von Geben und Nehmen und von Lohn nicht die Rede sein, denn wir sind Brüder. Zu guter Stunde kam Eorl von Norden geritten, und nie war ein Bund zweier Völker je segensreicher, sodass keines das andere im Stich gelassen hat oder lassen wird. Nun haben wir, wie du weißt, den ruhmreichen Théoden in ein Grabgewölbe der Weihestätten gelegt, und da kann er für immer unter den Königen von Gondor liegen, wenn du so willst. Oder wenn es dir anders lieber ist, so werden wir nach Rohan kommen und ihn bei seinem Volk zur Ruhe geleiten.«
    Und Éomer antwortete: »Seit dem Tag, als du im Hügelland aus dem grünen Gras vor mir auftauchtest, bist du mir lieb, und daran wird sich nichts ändern. Aber jetzt muss ich für eine Weile in mein Reich zurückkehren, wo viel zu schlichten und zu richten ist. Doch was den gefallenen König angeht, so werden wir ihn holen, wenn alles bereit ist; und bis dahin lasst ihn hier eine Weile ruhen.«
    Und Éowyn sagte zu Faramir: »Nun muss ich in meine Heimat zurückkehren, um sie noch einmal zu sehen und um meinem Bruder in seinen Aufgaben beizustehen; doch wenn der, den ich lange wie einen Vater geliebt habe, zur letzten Ruhe gelegt ist, komme ich wieder.«
    So vergingen die frohen Tage, und am achten Mai machten die Reiter von Rohan sich bereit und zogen auf der Nordstraße davon, und mit ihnen ritten Elronds Söhne. Überall an der Straße vom Stadttor bis zur Pelennor-Mauer standen Menschen und verabschiedeten sie mit Ehren- und Ruhmesbezeigungen. Dann kehrten auch alle andern, die auf dem Lande wohnten, froh wieder heim; doch in der Stadt machten sich viele fleißige Hände ans Werk des Wiederaufbaus und der Erneuerung, um alle Narben des Krieges und alles, was an die dunkle Zeit erinnern mochte, zu beseitigen.
    Die Hobbits, ebenso wie Legolas und Gimli, blieben noch in Minas Tirith, denn Aragorn wollte nicht, dass sich die Gefährten schon trennten. »Alles muss mal ein Ende haben«, sagte er, »aber bitte wartet noch ein bisschen, denn die Geschichte, an der ihr teilhattet, ist noch nicht zu Ende. Ein Tag rückt näher, auf den ich in all den Jahren seit meiner Jugend gewartet habe, und wenn er kommt, möchte ich meine Freunde um mich haben.« Aber mehr wollte er über diesen Tag nicht sagen.
    Die Ringgefährten wohnten nun mit Gandalf zusammen in einem stattlichen Haus; und sie kamen und gingen, wie es ihnen beliebte. Und Frodo sagte zu Gandalf: »Weißt du, was es mit diesem Tag

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