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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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Und auch am Bocklandtor könntest du mehr Schwierigkeiten haben, als du denkst. Aber ihr werdet es schon schaffen. Auf Wiedersehn, Freunde! Nicht zum letzten Mal, noch nicht. Auf Wiedersehn!«
    Er lenkte Schattenfell von der Straße herunter, und das herrliche Pferd trabte die grüne Böschung hinauf; und dann, auf einen Zuruf Gandalfs, raste es davon in Richtung der Hügelgräberhöhen wie ein Wind von Norden.
    »So, da wären wir wieder zu viert, wie wir zusammen aufgebrochen sind«, sagte Merry. »Alle andern haben wir hinter uns zurückgelassen, einen nach dem andern. Es kommt mir fast wie ein Traum vor, der langsam verblasst.«
    »Mir nicht«, sagte Frodo. »Mir kommt es eher so vor, als würde ich wieder einschlafen.«

ACHTES KAPITEL

    DIE SÄUBERUNG DES AUENLANDES
    E s war schon dunkel, als die Reisenden durchnässt und müde endlich den Brandywein erreichten, und tatsächlich fanden sie die Straße versperrt. Zu beiden Seiten der Brücke war ein großes, stachelgekröntes Tor; und auf dem andern Ufer konnten sie einige neu gebaute Häuser erkennen: zweistöckig und mit schmalen, rechteckigen Fenstern, kahl und trüb beleuchtet, alles sehr trostlos und unauenländisch.
    Sie hämmerten ans Außentor und riefen, aber zuerst kam keine Antwort, und dann blies zu ihrem Erstaunen jemand ein Horn, und die Lichter in den Fenstern erloschen. Eine Stimme rief durch die Dunkelheit:
    »Wer da? Verschwinden Sie! Sie können jetzt nicht rein. Können Sie den Anschlag nicht lesen: Kein Einlass von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang? «
    »Natürlich können wir den Anschlag im Dunkeln nicht lesen«, rief Sam zurück. »Und wenn Hobbits aus dem Auenland in einer Nacht wie dieser draußen im Regen stehen sollen, dann reiß ich euren Anschlag ab, wenn ich ihn finde.«
    Dann wurde ein Fenster zugeschlagen, und aus dem Haus auf der linken Seite kam ein Haufen Hobbits mit Laternen. Sie öffneten das gegenüberliegende Tor, und einige kamen über die Brücke. Als sie die Reisenden sahen, schienen sie es mit der Angst zu bekommen.
    »Komm du mal her!«, sagte Merry zu einem der Hobbits, den er erkannte. »Tu nicht so, als ob du mich nicht kennst, Hob Heuwart! Ich bin Merry Brandybock und möchte wissen, was das alles sollund was ein Bockländer wie du hier zu suchen hat. Du warst doch früher am Heutor.«
    »Ach, du meine Güte, Master Merry, klar, und auch noch in so einem Kampfaufzug!«, sagte der alte Hob. »Aber es hieß doch, Sie sind tot! Verschollen im Alten Wald, nach allem, was ich gehört hab. Da bin ich aber froh, dass Sie noch am Leben sind!«
    »Dann hör auf, mich durchs Gitter anzuglotzen, und mach das Tor auf!«, sagte Merry.
    »Tut mir leid, Herr Merry, aber wir haben unsere Vorschriften.«
    »Vorschriften von wem?«
    »Vom Obersten in Beutelsend.«
    »Obersten? Was für ein Oberster? Meinst du Herrn Lotho?«, sagte Frodo.
    »Ich denke schon, Herr Beutlin; aber heute müssen wir immer nur ›der Oberste‹ sagen.«
    »So so!«, sagte Frodo. »Na, ein Glück, dass er wenigstens auf den Namen Beutlin verzichtet. Aber offenbar wird es höchste Zeit, dass die Familie mal an ihn herantritt und ihm sagt, wer er ist.«
    Die Hobbits hinterm Tor schwiegen betreten. »So zu reden, führt zu nichts Gutem«, sagte einer. »Es wird ihm zu Ohren kommen. Und wenn Sie hier so einen Krach machen, werden Sie noch den Großen wecken, der hier für ihn kommandiert.«
    »Und wie wir den wecken werden!«, sagte Merry. »Der wird sich wundern. Wenn ich euch recht verstehe, hat euer netter Oberster Strolche aus der Wildnis angeheuert. Da kommen wir nicht zu früh.« Er sprang von seinem Pony, sah im Laternenschein den Anschlag, riss ihn ab und warf ihn übers Tor. Die Hobbits wichen zurück und machten keine Anstalten zu öffnen. »Komm, Pippin!«, sagte Merry. »Wir zwei werden genügen.«
    Merry und Pippin kletterten über das Tor, und die Hobbits flüchteten. Wieder erschallte ein Horn. Aus dem größeren Haus auf der rechten Seite trat ein großer, dicker Kerl in den Lichtschein vor der Tür.
    »Was ist denn hier los?«, wetterte er, als er näher kam. »Tor aufbrechen, was? Verschwindet, oder ich brech euch die dreckigen Hälschen!« Dann blieb er stehen, denn nun sah er zwei Schwerter blitzen.
    »Lutz Farnrich«, sagte Merry, »du machst jetzt in zehn Sekunden das Tor auf, oder es wird dir noch leidtun! Ich lass dich die Klinge kosten, wenn du nicht gehorchst. Und wenn es auf ist, dann gehst du hinaus und lässt dich nie wieder

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