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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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hinter den Lampen davon.
    »Was in allen Auen ist das?«, rief Merry.
    »Etwas, das uns verfolgt«, sagte Frodo. »Aber bitte frage jetzt nicht weiter! Nichts wie weg von hier!« Sie hasteten den Weg zum Kamm des Steilufers hinauf; doch als sie noch einmal über den Fluss blickten, war das andere Ufer in Nebel gehüllt, und nichts war zu sehen.
    »Ein Glück, dass ihr am Westufer keine Boote liegen lasst!«, sagte Frodo. »Können Pferde über den Fluss kommen?«
    »Sie könnten es zwanzig Meilen weiter nördlich bei der Brandyweinbrücke – oder sie könnten schwimmen«, antwortete Merry. »Allerdings hab ich noch nie gehört, dass ein Pferd über den Brandywein geschwommen ist. Aber was haben Pferde damit zu tun?«
    »Ich erzähle dir’s später. Wenn wir im Haus sind, können wir reden.«
    »Na schön! Du und Pippin, ihr kennt den Weg; und ich reite voraus und sage dem Dicken, dass ihr bald da seid. Wir kümmern uns ums Abendessen und so weiter.«
    »Wir haben zwar schon beim Bauern Maggot gegessen«, sagte Frodo; »aber ein zweites Abendessen können wir auch vertragen.«
    »Ihr sollt es bekommen! Gib mir den Korb!«, sagte Merry und trabte voraus in die Dunkelheit.
    Vom Brandywein bis zu Frodos neuem Haus in Krickloch war es noch ein gutes Stück weit. Sie gingen rechts am Bockberg und am Brandygut vorbei bis zur Hauptstraße am Rande von Bockenburg, die von der Brücke her kam und weiter nach Süden führte. Nach einer halben Meile nordwärts auf dieser Straße zweigte zur Rechten ein Feldweg ab. Auf diesem gingen sie zwei Meilen weit ins hügelige Land hinein.
    Schließlich kamen sie zu einer schmalen Pforte in einer dichten Hecke. Von dem Haus war im Dunkeln nichts zu sehen: Es stand abseits vom Weg inmitten einer großen runden Wiese, umgeben von einem Gürtel niedriger Bäume innerhalb der Hecke. Frodo hatte es sich ausgesucht, weil es in einem entlegenen Winkel des Landes und abseits von allen anderen Behausungen stand. Man konnte aus und ein gehen, ohne dass einen jemand bemerkte. Die Brandybocks hatten es vor langer Zeit erbaut, für Gäste oder Familienangehörige, die der Enge und dem Trubel im Brandygut für eine Weile entkommen wollten. Es war ein altväterisches Landhaus, einer Hobbithöhle so ähnlich wie nur möglich: lang und niedrig, ohne Obergeschoss, mit einem Dach aus Rasensoden, runden Fenstern und einer großen runden Tür.
    Als sie über den Rasenweg von der Pforte herankamen, war kein Licht zu sehen; jedenfalls drang keines durch die geschlossenen Fensterläden. Frodo klopfte an die Tür, und Fredegar Bolger machte auf. Ein freundlicher Lichtschein fiel nach draußen. Rasch traten sie über die Schwelle und schlossen sich und das Licht ein. Sie standen in einer geräumigen Diele mit Türen zu beiden Seiten. Vor ihnen führte ein Gang durch die Mitte des Hauses.
    »Nun, wie findest du’s?«, fragte Merry, der den Gang heraufkam. »Wir haben uns alle Mühe gegeben, es dir in der kurzen Zeit so heimisch wie möglich zu machen. Schließlich sind derDicke und ich auch erst gestern mit der letzten Fuhre hier angekommen.«
    Frodo schaute sich um. Es sah wirklich heimisch aus. Viele von den Möbeln, die er gern um sich hatte, waren da – doch eigentlich waren es Bilbos Möbel (an ihn erinnerten sie in der neuen Umgebung um so mehr) –, alle nach Möglichkeit so gestellt, wie sie in Beutelsend gestanden hatten. Es war ein hübsches, komfortables und einladendes Haus, und er musste sich eingestehen, dass er wünschte, er wäre wirklich hergekommen, um sich in stiller Zurückgezogenheit hier niederzulassen. Es schien ihm unredlich, dass er seinen Freunden all die Mühe gemacht hatte; und zum wiederholten Male fragte er sich, wie er ihnen nur die Neuigkeit beibringen solle, dass er sie so bald, ja, im Grunde sofort, verlassen müsste. Jedenfalls musste er es ihnen am selben Abend noch sagen, bevor sie zu Bett gingen.
    »Es ist herrlich!«, sagte er, aber es kostete ihn Überwindung. »Ich merke kaum, dass ich umgezogen bin.«
    Die Reisenden hängten ihre Mäntel auf und stellten die Rucksäcke auf den Boden. Merry führte sie durch den Flur und stieß am äußersten Ende eine Tür auf. Feuerschein drang heraus und eine Dampfwolke.
    »Ein Bad!«, rief Pippin. »O unvergleichlicher Meriadoc!«
    »In welcher Reihenfolge gehn wir rein?«, sagte Frodo. »Der Älteste zuerst, oder der Schnellste? Du bist in jedem Fall der Letzte, Herr Pippin.«
    »Du traust mir doch hoffentlich zu, dass ich so etwas

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