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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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abzustammen, deren Reich vor den Invasionen der Wagenfahrer östlich des Düsterwalds gelegen hatte; und daher bezeichneten sie sich als Verwandte der Könige von Gondor, die von Eldacar abstammten. Sie liebten die Ebenen und hatten Freude an Pferden und allen Reiterkünsten; doch in den Tälern am mittleren Anduin lebten damals sehr viele Menschen, und außerdem wurde der Schatten von Dol Guldur immer länger. Als sie von der Niederwerfung des Hexenkönigs erfuhren, suchten sie daher im Norden neuen Raum zu gewinnen und vertrieben die Überreste des Volks von Angmar von der Ostseite des Gebirges. Doch zur Zeit von Eorls Vater Léod waren sie schon wieder sehr zahlreich geworden und fühlten sich auch in ihrer neuen Heimat ein wenig beengt.
    Im zweitausendfünfhundertzehnten Jahr des Dritten Zeitalters sah sich Gondor einer neuen Gefahr gegenüber. Eine große Schar wilder Menschen aus dem Nordosten verheerte Rhovanion, kam durch die Braunen Lande bis zum Anduin und setzte mit Flößen über. Zufällig oder aufgrund eines verabredeten Plans stiegen zur gleichen Zeit die Orks (die damals, vor ihrem Krieg mit den Zwergen, sehr zahlreich waren) von den Bergen herab. Die Eindringlinge überrannten Calenardhon, und Gondors Statthalter Cirion schickte nach Norden um Hilfe; denn eine alte Freundschaft verband die Menschen aus dem Anduintal mit denen von Gondor. Doch im Flusstal gab es nur noch wenige, und die wohnten verstreut und tatendas Wenige, das sie tun konnten, nur zögernd. Schließlich erreichte Gondors Hilferuf auch Eorl, und obwohl es fast schon zu spät war, machte er sich mit einem großen Reiterheer auf den Weg.
    So kam er zur Schlacht auf dem Feld des Celebrant, wie man das Wiesenland zwischen Silberlauf und Limklar nannte. Gondors Nordheer war dort in Nöten. Im Hügelland besiegt und vom Süden abgeschnitten, war es über den Limklar getrieben worden und wurde dort unversehens von einem Orkheer angegriffen und zum Anduin hingedrängt. Alle Hoffnung war schon dahin, als unerwartet die Reiter aus dem Norden kamen und sich auf die Nachhut der Feinde stürzten. Das Schlachtenglück wendete sich, und unter Gemetzeln wurden die Feinde über den Limklar zurückgetrieben. An der Spitze seiner Männer nahm Eorl die Verfolgung auf, und der Schrecken, der den Nordmännern vorausging, trieb auch die Eindringlinge im Hügelland in kopflose Flucht, und die Reiter hetzten sie über die Ebenen von Calenardhon.«
    Diese Gegend hatte seit der Pest nur noch wenige Bewohner, und von diesen hatten die wilden Ostlinge die meisten niedergemetzelt. Daher trat Cirion nun Calenardhon vom Anduin bis zum Isen an Eorl und sein Volk ab, zum Lohn für ihre Hilfe; und sie holten von Norden ihre Frauen und Kinder und ihre Habe herbei und ließen sich in dem Lande nieder. Sie gaben ihm einen neuen Namen, die Reiter- oder Riddermark, und sich selbst nannten sie die Eorlingas; in Gondor aber nannte man ihr Land jetzt Rohan und seine Bewohner die Rohirrim (»Pferdeherren«). So wurde Eorl der erste König der Mark, und zum Wohnsitz nahm er einen grünen Hügel am Fuß des Weißen Gebirges, das den südlichen Grenzwall seines Landes bildete. Dort lebten die Rohirrim fortan als ein freies Volk mit eigenen Königen und Gesetzen, doch immer im Bündnis mit Gondor.
    »Viele Fürsten und Krieger und viele schöne und tapfere Frauen werden in den Liedern von Rohan genannt, die ihrer Zeit im Norden gedenken. Frumgar, heißt es dort, war der Name des Stammesherrn, der sein Volk nach Éothéod führte. Von seinem Sohn Framwird berichtet, dass er den großen Drachen Scatha aus den Ered Mithrin tötete; und danach hatte das Land von diesen Langwürmern Ruhe. Fram kam dabei zu großem Reichtum, aber er lag in Fehde mit den Zwergen, die Anspruch auf den Drachenhort erhoben. Fram gönnte ihnen keinen Pfennig und schickte ihnen dafür ein Halsband aus Scathas Zähnen, mit den Worten: ›Juwelen wie diese habt ihr nicht in euren Schatzkammern, denn sie sind schwer zu bekommen.‹ Manche sagen, Fram sei für diesen Spott von den Zwergen getötet worden. Zwischen den Éothéod und den Zwergen bestand keine Freundschaft.
    Eorls Vater hieß Léod. Er zähmte wilde Pferde, denn davon gab es damals viele im Land. Er fing ein weißes Fohlen, und es wuchs rasch zu einem starken, stolzen und schönen Hengst heran. Niemand konnte ihn zähmen. Als Léod ihn zu besteigen wagte, ging er mit ihm durch und warf ihn schließlich ab, wobei Léod mit dem Kopf auf einen Felsen

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