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Der Herr der Welt

Der Herr der Welt

Titel: Der Herr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Sie biß sich auf die Lippen, um ihn mit noch mehr Schmerz zu bekämpfen. Es war ein aussichtsloser Kampf.
    »Ich schaffe es nicht!« stöhnte sie. »Du mußt mich tragen!« Schon zuvor wäre sie ohne Kierszans helfenden Griff zusammengesunken. Jetzt jedoch war sie völlig auf ihn angewiesen. Er hob sie an und trug sie in seinen starken Armen.
    Sie erreichten einen Eingang. Er war durch keine Tür gesichert. Zögernd und mißtrauisch trat Kierszan näher.
    »Da ... hindurch!« flüsterte Nona.
    Kierszan gehorchte. Er überschritt die Schwelle.
    Ein Schrei entrang sich Nonas Lippen. Ihr Körper zuckte. Die Pein in ihr schien zu explodieren. Rote Farbfontänen sprudelten vor ihren Augen.
    Dann war es vorbei. Von einer Sekunde zur anderen war der Schmerz verschwunden. Ein tiefes Glücksgefühl durchströmte sie.
    Auch Kierszan spürte, daß es ihr wieder besser ging. Langsam ließ er sie zu Boden sinken. Nona schaute nach dem Eingang. Er war verschwunden.
    »Was hat das schon wieder zu bedeuten?« fragte Kierszan mißtrauisch.
    »Wahrscheinlich hat Lilith ihn für uns geöffnet!« sagte Nona. »Und ihn hinter uns wieder verschlossen. Auf jeden Fall scheinen wir dem richtigen Weg gefolgt zu sein. Der Schmerz ist völlig verschwunden!«
    Im nächsten Moment flammte ein Licht auf. Erstaunt sahen sich Nona und Kierszan um.
    »Die Zelle, in der wir Lilith und Anum gesehen haben!« stellte Nona fest.
    Der Raum war nun verlassen. Das Bettlaken lag noch zerwühlt da, so als wäre seit dem Liebesspiel zwischen Lilith und Anum kaum Zeit vergangen.
    »Wenn dies hier eine Zelle ist, warum kann Lilith dann einen Zugang zu ihr schaffen?« fragte Kierszan. »Ich traue ihr immer weniger.« Seine Hände ballten sich zu Fäusten.
    Nona zuckte die Schultern. »Wir werden es gleich erfahren!«
    Von draußen waren Schritte zu vernehmen. Einen Moment später wurde die Tür aufgerissen.
    Im Rahmen stand Lilith. Sie wirkte stolz und mächtig. Und verführerischer denn je. Ein enges Kleid umspielte ihren vollendeten Körper auf raffinierteste Weise. Ihre von langem schwarzen Haar umrahmten Gesichtszüge mußten jeden Mann bezaubern.
    »Willkommen in Anums Palast!« Ihr Blick ging an Nona vorbei und fixierte Kierszan. Seine muskulöse Gestalt schien Begierde in ihr zu wecken. Sie zog ihn geradezu aus mit ihren Blicken.
    Kierszans Nackenhaare stellten sich auf. Es war ein betörendes Gefühl. Vor seinen Augen tauchte das Bild der sich mit Anum paarenden Lilith auf. Sie würde eine perfekte Liebhaberin für ihn abgeben! Sein Blut geriet unwillkürlich in Wallung.
    Nona schien zu spüren, was zwischen den beiden geschah. Wütend drängte sie sich vor Kierszan und fing Liliths Blick auf.
    »Ich bedanke mich für den Weg des Schmerzes!« sagte sie sarkastisch. »Natürlich hattest du keine andere Möglichkeit, uns hierherzuführen!«
    »Ich liebe Schmerzen«, sagte Lilith zweideutig. »Betrachte es als Übung. In Anums Nähe kann nur derjenige überleben, der den Schmerz als etwas Alltägliches ansieht.« Lilith lächelte.
    Nona hätte sich am liebsten auf sie gestürzt. Aber sie war noch zu geschwächt. Außerdem wußte sie nicht, was Lilith in der Hinter-hand hielt. Sie schien sich ihnen sehr überlegen zu fühlen.
    »Ist Schmerz auch Unterwürfigkeit?« fragte Nona spitz. »Du scheinst dich nicht gerade gegen Anums Herrschaft auflehnen zu wollen.«
    »Manchmal ist es angebrachter, mit den Wölfen zu heulen. Das müßtest du besser wissen als ich, Nona. Wenn du darauf anspielst, daß ich ihm zu Willen bin, wann immer und was immer er begehrt, dann hast du recht. Er betrachtet mich als seine Vertraute.«
    »Also bist du auf seiner Seite!« Nona funkelte Lilith noch wütender an. Sie fühlte sich machtlos und gedemütigt.
    »Ihr würdet nicht mehr leben, wenn es wirklich so wäre«, antwortete Lilith. »Ich habe vom ersten Augenblick an gewußt, daß ihr den Palast betreten habt. Glaubt nicht, daß es leicht war, Anum von euch abzulenken.«
    »Aber bist du nicht -«
    »Seine Gefangene?« vollendete Lilith den Satz. »Aber natürlich. Jede lebende - und tote - Seele hier ist in seiner Gewalt. Wenn du aber auf diese Zelle und meine Fesseln anspielst«, sie umschloß den Raum mit einer Geste, ». nun, Anum weiß reizvolle Ideen zu würdigen. Ich halte ihn bei Laune mit solcherlei Spielchen. Ansonsten kann ich mich frei bewegen.«
    »Was hast du nun mit uns vor?« fragte Nona.
    »Was deinen Begleiter angeht, hätte ich schon konkrete Vorstellungen«,

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