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Der Herr vom Rabengipfel

Der Herr vom Rabengipfel

Titel: Der Herr vom Rabengipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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hob die Hüften, spürte, wie er in ihr anschwoll und lächelte, als sie sich wieder sehr langsam auf ihn senkte, das Becken erneut hob und noch langsamer senkte.
    Merrik verdrehte stöhnend die Augen und ließ sie gewähren. Dann festigten sich seine Hände um ihre Hüften. Er drehte sich zusammen mit ihr herum, küßte sie wild und drang tief in sie, bis sie erneut zum Höhepunkt kam. Er spürte ihren schweißnassen Körper, ihre völlige Hingabe und vergaß, daß Helga sie heimlich beobachtet hatte.
    Merrik saß mit Otta und dem Herzog im Privatgemach neben dem großen Saal. Er und Laren hatten mit Rollo zu
    Abend gespeist, dann hatte Rollo seine Nichte fortgeschickt. Nun berichtete Otta dem Gast aus dem Norden vom Hof König Karls.
    Merrik hörte sich Ottas Bericht aufmerksam an: »Es herrscht Zwietracht unter den Höflingen, und der König hat Mühe, die Ränke zu schlichten.«
    »Kein Wunder, Otta«, lachte Rollo. »Der König hört sich die Intrigen an, nickt lächelnd, ohne etwas dagegen zu unternehmen. Ich dachte, du weißt das.«
    »Man sagt, er sei einfältig. Ich weiß nicht, ob das nicht eine List ist, Sire.«
    Rollo registrierte Ottas Entgegnung mit Erstaunen. Der Mann wagte zu widersprechen? Doch gleich darauf machte der Herzog ein gelangweiltes Gesicht und erhob sich. »Ich lasse euch nun allein. Laren soll mir die Geschichte des mächtigen Dänenkönigs Gorm weitererzählen, der sein Leben hingab, um göttliche Unsterblichkeit zu erlangen.«
    Rollo verließ den Raum, und Otta blickte ihm mit besorgter Miene nach. Auch Merrik fragte sich verwundert, wieso er so wenig Interesse an politischen Fragen zeigte. Vergreiste der Herzog? Stimmte es, was der Mann im Bärenfell gesagt hatte? Hatte Rollo ihn und seinen Kumpan beauftragt, Merrik zu töten?
    Nein, das konnte er nicht glauben. Es ergab keinen Sinn. Und was war mit Fromm? War sein Tod ein Zufall, ein Unfall? Merrik zweifelte daran. Es gab so viele seltsame Vorgänge, für die er keine Erklärung wußte. Er lehnte sich zurück, seine Hände ruhten auf den kunstvoll geschnitzten Lehnen des Stuhls, und er hörte sich Ottas Klagen über einen König an, der ihn nicht im geringsten interessierte. In der Frage, wer Taby und Laren entführt hatte, war er keinen Schritt weitergekommen. Sein verletzter Arm begann zu pochen.
    Langsam öffnete er die schwere, niedere Tür zu Helgas Turmgemach und blickte in einen achteckigen, von fremdartigen Düften erfüllten Raum. Sie hantierte an einem langgezogenen Tisch, auf dem Tongefäße unterschiedlicher Größen und Formen standen. Helga hob den Kopf und lächelte ihm entgegen.
    »Ich habe dich erwartet.«
    »Man sagt, kein Mann finde Einlaß in dein Turmzimmer. Doch ich vermutete, du wirst mir den Zutritt nicht verwehren.« Vorwurfsvoll fuhr er fort: »Du hast Laren und mir beim Liebesspiel zugesehen. Das behagt mir nicht. Warum tust du so etwas?«
    Nicht im geringsten verlegen zuckte sie mit den Schultern. »Ich nehme nie einen Mann, ehe ich mich vergewissert habe, ob er meine Bedürfnisse zu erfüllen weiß. Du kannst es, Merrik Haraldsson, ja, du kannst es.«
    »Hast du vor Fromms Tod andere Männer gehabt?«
    »Fromm«, wiederholte sie verächtlich. »Wir haben vor langer Zeit geheiratet. Er wollte dringend ein Kind und ich nicht weniger, da ich meinen Sohn als Rollos Thronfolger nach Wilhelm sah. Aber mein Leib schwoll nicht an. Rollo und Fromm gaben meinen Zaubertränken die Schuld, doch das ist Unsinn. Und als ich bereits den Mut verloren hatte, wurde ich endlich schwanger. Die arme Ferlain hatte gerade die fünfte Totgeburt hinter sich. Die Götter wissen, wie sehr ich um mein Kind bangte. Und mein Söhnchen schlug kräftig um sich in meinem Bauch. Vor Angst redete ich mit niemandem über mein Glück.«
    »Was geschah?«
    »Das Kind kam viel zu früh. Ich sammelte Kräuter und Wurzeln im Wald bei Rouen, als ich Bauchschmerzen bekam und Blut verlor — viel Blut. Ich habe noch nie so viel Blut gesehen. Ich begrub das winzige tote Menschlein an Ort und Stelle.«
    »Warum erzählst du mir das, Helga?«
    »Ich habe die Männer nicht bezahlt, um dich zu töten. Ich wollte schon lange mit jemandem darüber reden.« Ihr Blick verlor sich im Nichts. Die Stille in dem engen von betäubenden Düften erfüllten Raum, war erdrückend. »Danach habe ich angefangen, Tränke zu brauen, die mich immer schöner werden ließen und meine Jugend verlängerten. Ich will dich als Liebhaber, Merrik Haraldsson. Ich bewundere deinen

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