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Der Herzensbrecher

Der Herzensbrecher

Titel: Der Herzensbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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Betroffenen. Zuerst verlor er seinen Vater, der aus dem Hinterhalt erschossen wurde, dann stempelte man seinen Bruder zum Outlaw und zwang ihn, sich zu verstecken. Und schließlich haben mein Vater und seine gedungenen Mörder Sloans Frau ermordet. Danach hat er sich völlig verändert.«
      »Er hat mir gesagt, an seinen Händen würde Blut kleben.«
      »Ja. Angeblich hat er meinen Vater getötet, um den Mord an Doe zu rächen. Und ich glaube, es ist wahr.«
      Heather erschauerte. Einem Mann wie Sloan McCord traute sie durchaus zu, das Gesetz in die eigenen Hände zu nehmen.
      »Früher war er mein schlimmster Feind«, fuhr Caitlin fort.
      »Inzwischen habt ihr eure Differenzen bereinigt.«
      Caitlin nickte. »Aber es dauerte viele Monate, bis er mir endlich vertraute. Um zu seiner Seele vorzudringen, musste ich eine Schicht nach der anderen entfernen, als hätte ich eine Zwiebel geschält. Jetzt ist er noch immer nicht der Mann, der er sein könnte, weil er die dunkle Leere nicht verlassen will, in der er seit Does Tod lebt. Jake und ich machen uns große Sorgen um ihn.«
      »Wie war seine indianische Frau?«
      »Ich habe sie nie kennengelernt. Aber Jake traf sie vor einigen Jahren, als er sich nach einer Schießerei mit meinem Bruder von seinen Wunden erholte. Ich erzählte dir doch, Wolf Logan habe ihn gerettet und zu seinem Minencamp in den Bergen gebracht. Nun, Doe war Wolfs Halbschwester, eine Vollblut-Cheyenne. Als Sloan zum erstenmal dorthin ritt, führte sie ihrem Bruder den Haushalt. Jake sagte, sie sei so heiter und friedlich gewesen wie ein Bergsee.«
      »Und Sloan liebte sie sehr, nicht wahr?«
      »O ja. Nun plagt ihn sein Gewissen, weil er ihren Tod nicht verhindert hat. Wenn ihm jemand helfen kann, darüber hinwegzukommen - dann nur du.«
      »Ich fürchte, du erwartest einfach zuviel von mir«, erwiderte Heather und lächelte schmerzlich.
      »Keineswegs. Du wirst ihm neuen Lebensmut geben. Daran zweifle ich nicht.«
       
      Beim Dinner bestritten nur Caitlin, Jake und der schwatzhafte Ryan die Konversation. Später spülten die beiden Frauen das Geschirr, und die Brüder gingen in den Stall, um nach den Pferden zu sehen und Jakes Wagen anzuspannen.
      »Danke, dass du dich während meiner Abwesenheit um alles gekümmert hast, kleiner Bruder«, sagte Sloan, als sie die Pferde in den Hof führten.
      »Nicht der Rede wert. Den Großteil der Arbeit haben die Jungs geleistet.«
      Sloan schaute zur Schlafbaracke hinüber, wo zwischen den geschlossenen Fensterläden Licht hindurchschimmerte. Während der Wintermonate standen sechs Cowboys und ein Koch, auf seiner Lohnliste. Im Frühling würde sich die Zahl der Männer verzehnfachen.
      »Ein Glück, dass du schon heute nach Hause gekommen bist«, meinte Jake. »Ich glaube, ein Unwetter braut sich zusammen. Wahrscheinlich wird's morgen nacht losbrechen.«
      Sloan nickte und schaute über die verschneite Landschaft hinweg. Auch er roch den Schnee in der Luft. Am samtschwarzen Himmel funkelten die Sterne wie Eiskristalle. Und jenseits der Korrale erhoben sich die Berge im Mondlicht wie scharf gezeichnete Silhouetten. Obwohl die Natur neue Probleme ankündigte, bot sie einen wunderschönen Anblick. Immer wieder beeindruckte ihn die Majestät dieses Landes, mochte es auch noch so grausam und gefährlich erscheinen. Dies war seine Heimat. Um jeden einzelnen Quadratzentimeter hatte er gekämpft gegen die Schafzüchter, die spießigen weißen Siedler, die Elemente. Also würde er auch einen weiteren Schneesturm verkraften.
      Nur seiner Ehe wollte er sich nicht stellen.
      »Und wie fühlst du dich nach deiner Hochzeit?« fragte Jake.
      »Nicht allzugut«, gestand Sloan seufzend. »Vermutlich war es falsch, Heather zu heiraten.« Er entsann sich, wie qualvoll es gewesen war, Heather an seinem Tisch sitzen zu sehen, an Does Platz. »Wie ich inzwischen feststellen musste, hat Cat eine Frau für mich ausgesucht, die überhaupt nichts vom Leben auf einer Ranch weiß.«
      »Dafür kann sie gut mit Janna umgehen.«
      Widerstrebend nickte Sloan. Die erste Begegnung zwischen Heather und seiner Tochter hatte wenigstens einen Teil seiner Bedenken zerstreut. Im Gegensatz zu den meisten weißen Frauen schien sie keine Vorurteile gegen Indianerblut zu hegen.
      »Klar, sie ist nicht ganz dein Typ - das gebe ich zu«, bemerkte Jake grinsend. »Ein bisschen zu vornehm. Aber verdammt hübsch. Und du kannst mir nicht einreden, dass deine

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