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Der Herzensbrecher

Der Herzensbrecher

Titel: Der Herzensbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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den rustikalen Deckenbalken, bunten Webteppichen, Bücherregalen und braunen Ledersesseln wirkte viel gemütlicher als der formelle Salon.
      Im Kamin loderte ein helles Feuer, vor dem ein schwarzhaariger kleiner Junge spielte. Erfreut sprang er auf. »Da bist du ja, Tante Heather!« rief er und schlang seine Arme um ihre Hüften.
      »Wie groß du geworden bist!« meinte sie, drückte Ryan lachend an sich und schaute in die grünen Augen, die er von seinem Vater geerbt hatte.
      »O ja, riesengroß«, prahlte er. »Jetzt habe ich ein Pony. Das heißt Snoops, weil es seine Nase ständig in Dinge reinsteckt, die's nichts angehen.«
      Sie zerzauste liebevoll sein Haar. »Dann passt das Pony ja sehr gut zu seinem Herrn.«
      Fröhlich schwatzte er weiter, und sie schaute zu Sloan hinüber. Er hatte ein kleines Mädchen mit ebenholzschwarzem Haar und hellbrauner Haut vom Teppich hochgehoben. Freudestrahlend küsste es seine Wange. »Papa wieder da! Papa lieb!«
      Noch nie hatte Heather einen Mann so zärtlich lächeln sehen. Ihr Herz krampfte sich zusammen. Nach einem solchen Lächeln hatte sie sich letzte Nacht gesehnt. Offensichtlich vergötterte er sein Kind. Sie wandte sich rasch ab.
      »Ryan, ich habe dir was mitgebracht«, verkündete sie und griff nach ihrer Reisetasche, die Caitlin inzwischen aus dem Wagen geholt hatte. Heather zog eine kleine Schachtel hervor, und der Junge öffnete sie aufgeregt.
      »Oh!« jubelte er beim Anblick der buntbemalten Spielzeugsoldaten. »Sieh mal, Pa, was ich von Tante Heather gekriegt habe!«
      Während er davonrannte, um Jake das Geschenk zu zeigen, ging sie zu ihrer Stieftochter. Ernste, dunkle Augen starrten sie an. Das kleine Mädchen, das auf Sloans Arm saß, schien vor fremden Menschen zurückzuschrecken.
      Lächelnd streckte Heather eine Hand aus. »Du musst Janna sein. Freut mich, dich kennenzulernen.«
      Nach kurzem Zögern legte Janna ihre kleinen Finger auf die Handfläche der blonden Frau.
      »Ich heiße Heather.« Vorerst durfte sie nicht verlangen, dass das Kind sie mit >Mama< anredete. »Kannst du das aussprechen?«
      Schüchtern schüttelte Janna den Kopf und verbarg ihr Gesicht an der Schulter des Vaters. Doch so leicht gab Heather sich nicht geschlagen.
      Sie kniete nieder und nahm noch ein Päckchen aus ihrer Tasche. »Dir habe ich auch was mitgebracht.«
      Sloan stellte seine Tochter auf den Boden. Als Heather eine schwarzhaarige Puppe mit Porzellangesicht auspackte, die ein blaues Kattunkleid trug, leuchteten Jannas Augen auf. »So hübsch wie du ist sie nicht. Aber ich glaube, sie braucht eine Freundin. Möchtest du ihre Freundin sein?«
      Eifrig nickte Janna, ergriff die Puppe und strich über die rosa Wangen. Dann berührte sie Heathers blondes Haar. »Hübsch«, wiederholte sie.
      »Danke, mein Schatz«, erwiderte Heather und hörte, wie Sloan erleichtert aufatmete. Die erste Begegnung war erfreulich verlaufen.
      Gähnend rieb sich Janna die Augen, und ihr Vater hob sie wieder hoch. »Jetzt musst du schlafen, Liebling. Sag deiner Tante und deinem Onkel gute Nacht.«
      »Ich kann sie ins Bett bringen«, erbot sich Caitlin. Inzwischen war auch Jake ins Arbeitszimmer gekommen.
      »Danke, das mache ich lieber selbst.«
      »Nacht«, murmelte Janna Die Puppe an sich gepresst, ließ sie sich die Treppe hinauftragen.
      »Nun will ich die Pferde versorgen«, sagte Jake, »und die Jungs sollen das Gepäck aus dem Wagen holen.«
      »Gehen wir in die Küche, Heather«, schlug Caitlin vor. »Während ich mich ums Essen kümmere, kannst du mir Gesellschaft leisten.«
      »Ich helfe dir.«
      »O nein, nach deiner anstrengenden Reise bist du mein Gast. Wenn du den Haushalt morgen früh übernimmst, genügt's völlig.«
      Ryan kauerte sich vor den Kamin, um mit seinen neuen Soldaten zu spielen, und Heather folgte ihrer Freundin in die große, gemütliche Küche, die im Hintergrund des Hauses lag. An den Wänden hingen schimmernde Kupferpfannen und -töpfe, der Schrank aus Nussbaumholz glänzte blank poliert, und der moderne, Herd verströmte angenehme Wärme. Der rechteckige Tisch war für zwei Personen gedeckt, mit blauweißem Porzellangeschirr.
      »Setz dich«, bat Caitlin und band sich eine Schürze um. »Wir haben schon gegessen. Aber ich dachte, ein heißes Roastbeef würde euch sicher schmecken.«
      »Wahrscheinlich könnte ich eine ganze Kuh verschlingen, mit Hufen und allem Drum und Dran.«
      Caitlin lachte.

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