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Der Herzensbrecher

Der Herzensbrecher

Titel: Der Herzensbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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Vaters, der das winzige Geschöpf ehrfürchtig betrachtete. »Wie schön sie ist ...«, flüsterte er und streichelte behutsam das weiche schwarze Haar.
      »O ja«, bestätigte Heather lächelnd, »und das solltest du auch ihrer Mutter versichern.«
      Er kniete neben dem Bett nieder, das Baby im Arm, und sein Blick verriet deutlicher als Worte, wie sehr er seine Frau und seine kleine Tochter liebte. Hastig wandte sich Heather von der intimen Szene ab und hoffte, sie könnte ihre neidischen Gefühle verbergen. Würde sie jemals ein eigenes Kind an ihre Brust drücken? Sloans Kind? Wohl kaum, da er sich so beharrlich von ihr fernhielt ...
      Als sie sich eine Stunde nach Mitternacht verabschiedete, schliefen Mutter und Kind tief und fest. In seiner Aufregung vergaß Jake, ihr eine Eskorte anzubieten. Und Heather dachte erst jetzt daran, nachdem sie eine halbe Meile zurückgelegt hatte. Die Nacht war unheimlich dunkel, die Luft feucht und kalt. Aber sie musste nach Hause zu Janna fahren. Deshalb verwarf sie den Gedanken, zur Ranch ihres Schwagers zurückzukehren. Diese Entscheidung bereute sie wenig später, weil ein heftiger Schneeregen herabprasselte.
      Bald konnte sie die Straße kaum noch sehen. Ein kreischender Wind peitschte ihr Eisnadeln ins Gesicht. Plötzlich verstummte er, und der Schneeregen verwandelte sich in einen Flockenwirbel, der die Straße unter einer gespenstischen weißen Decke versteckte.
      Zitternd vor Kälte, zügelte sie das Pferd mit steif gefrorenen Fingern. Sie befürchtete, dass sie sich verirrt hatte. Unschlüssig schaute sie sich um, dann stieg sie vom Kutschbock und ergriff das Zaumzeug, um den Hengst heimwärts zu führen. Wenn sie zu Fuß ging, sah sie wenigstens die Straßenränder. Den Kopf gesenkt, stapfte sie entschlossen durch die Finsternis und bekämpfte ihre Angst. Nach wenigen Minuten spürte sie ihre Finger in den Handschuhen und ihre Füße in den Halbstiefeln nicht mehr. Immer wieder jagte ihr ein Windstoß beißende Schneeflocken ins Gesicht.
      Als sich die Straße gabelte, wieherte das Pferd und leistete Widerstand. Aber Heather zwang es, links abzubiegen, und es trottete wieder fügsam neben ihr her.
      Wenig später erkannte sie, dass sie die falsche Abzweigung gewählt hatte. In wachsender Angst betrachtete sie die Felswände zu beiden Seiten des schmalen Wegs. Offensichtlich war sie in einen Canyon geraten. Sie versuchte das Pferd mitsamt dem Wagen zu wenden, und hielt entsetzt den Atem an. Aus dem Schneetreiben tauchte eine schemenhafte Gestalt auf. Ein Reiter ... Im nächsten Augenblick erkannte sie Sloan. Vor Erleichterung wäre sie beinahe auf die Knie gesunken.
      Wortlos schwang er sich aus dem Sattel, schirrte das Pferd vom Buggy los, gab ihm einen Klaps auf die Kruppe, und es sprengte davon. Dann hob er Heather auf den Rücken seines Braunen und stieg hinter ihr auf.
      Dankbar lehnte sie sich an seine Brust, als seine Arme ihren bebenden Körper umfingen. »Wie – hast du mich gefunden?« Ehre Zähne klapperten so heftig, dass sie kaum sprechen konnte.
      »Reines Glück!« stieß er hervor. »Deine Spur war fast verschwunden. Ein paar Minuten später, und ich hätte sie im Schnee nicht mehr gesehen.«
      »Ich - ich habe mich verirrt.«
      »Hättest du das Pferd einfach laufen lassen. Sicher hätte es den Heimweg gefunden.«
      »Daran - dachte ich nicht.«
      »Das ist es ja - du hast überhaupt nicht nachgedacht.«
      »Wie sollte ich ahnen, dass es Ende April schneien würde?«
      »In den Rockies schneit's sogar im Juni.«
      Energisch verdrängte er alle seine Gefühle - bis auf das. Bedürfnis, Heather zu bestrafen, die ihm so schreckliche Angst eingejagt hatte. Endlich erreichten sie das Haus. Sloan stieg ab und hob Heather aus dem Sattel. Nicht allzu sanft stellte er sie auf die Beine. »Geh hinein und wärme dich. Ich muss das Pferd in den Stall bringen.«
      Schwankend stieg sie Stufen der hinteren Veranda hinauf und konnte ihre halb erfrorenen Füße kaum spüren. In der Küche wurde sie von Rusty erwartet, der ihr aus dem nassen Mantel half. Dann nahm er ihr den Hut und die Handschuhe ab und führte sie zum Herd. Fürsorglich goss er ihr eine Tasse heißen Kaffee ein. Heather nahm einen Schluck, bevor sie ihre bebenden Hände über den Herd hielt. Allmählich begann ihr Blut wieder zu zirkulieren.
      Ein paar Minuten später kam Sloan in die Küche. »Danke, Rusty, jetzt werde ich mich um alles Weitere kümmern. Geh

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