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Der Herzensbrecher

Der Herzensbrecher

Titel: Der Herzensbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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der den Sommer ankündigte, flog ein golden schimmernder Adler dahin. Dunkle Douglasfichten und Drehkiefern bedeckten die Hänge. Auf smaragdgrünen Wiesen begannen blaue Akeleien zu blühen. Während der Wagenfahrt hielt Heather ihre Stieftochter auf dem Schoß fest und schaute sich entzückt um. Sie vermisste St. Louis kein bisschen. Längst hatte diese wundervolle Wildnis ihr Herz erobert - so wie der Mann an ihrer Seite.
      Caitlin und Jake erwarteten sie mit ihrer kleinen Tochter, die nach der Mutter ihres Vaters Elizabeth hieß.
      Fasziniert starrte Janna das Baby an, und ein wichtigtuerischer Ryan kümmerte sich eifrig um die beiden kleinen Kinder, während die Erwachsenen das Picknick im Hof vorbereiteten. Die Hausherrin und Heather, die mehrere Kuchen mitgebracht hatte, begannen die langen Holztische zu decken.
      Zu den ersten Gästen zählten die Baxters. Sarah bot den Gastgeberinnen ihre Hilfe an. Bald begrüßte Sloan die Rancher und ihre Begleiterinnen. Die meisten Männer trugen Sonntagsanzüge, die Frauen hübsche Kleider mit modischen Hüten, und so herrschte in Jakes Hof eine festliche Atmosphäre.
      Unterstützt von Caitlin und Sarah, servierte Heather den Gästen Limonade und beobachtete Sloan, der zwischen den einzelnen Gruppen umherwanderte, den Männern die Hände schüttelte und die Damen mit seinem berühmten Charme betörte.
      »Eine Schande, dass wir Frauen kein Wahlrecht haben«, seufzte Caitlin.
      Sarah lachte und nickte. »Sonst wäre Sloan der nächste US-Präsident«, meinte sie, und Heather musste ihr zustimmen. Voller Stolz musterte sie ihren charismatischen Ehemann.
      Als die Leute auf den Bänken Platz genommen hatten, trat Jake in die Mitte des Hofs, seine kleine Tochter im Arm, und hielt eine kurze Begrüßungsrede.
      Danach wandte sich Caitlin an die Schafzüchter.
      »Früher hatten wir ernsthafte Differenzen. Aber das ist jetzt vorbei, was wir vor allem Sloan McCord verdanken. Wie ihr wisst, tat er sein Bestes, um die, Fehde zu beenden. Jetzt kandidiert er für den Staatssenat und braucht eure Stimmen. Wir haben dieses Picknick veranstaltet, damit er euch über seine politischen Ziele informieren kann. Und ich bitte euch, ihm ohne irgendwelche Vorurteile zuzuhören.«
      Ehe er zu Wort kam, fragte ein kräftig gebauter Mann mit rotem Bart: »Warum zum Teufel sollten wir dich wählen, Sloan McCord?« rief er in feindseligem Ton. »Vor zwanzig Jahren versuchte dein Pa, unsere Schafe aus dieser Gegend zu vertreiben. Wie können wir wissen, welche Trümpfe du im Ärmel versteckst, um ähnliche Absichten zu verfolgen?«
      Lächelnd erwiderte Sloan: »Gar nichts verstecke ich im Ärmel. Das weißt du seit über zwanzig Jahren seit wir zum ersten Mal splitternackt im Bear Creek gebadet haben.«
      Einige Männer brachen in schallendes Gelächter aus, und die Frauen kicherten.
      Eindringlich und ernsthaft fuhr Sloan fort: »Wenn wir uns gegen die Schafzüchter stellen würden, wären wir Narren. Die Rinderzucht steckt in einer sehr tiefen Krise, während dieses Land immer noch von den Schafen profitiert.«
      »Willst du damit sagen, dass wir uns auf die Schafzucht umstellen sollen?« rief ein empörter Rinderrancher.
      »Keineswegs - ich weise euch nur auf die Realität hin. Unsere Welt verändert sich zusehends. Und wenn wir darin überleben wollen, müssen wir uns ebenfalls ändern. Sogar die großen Ranches wie meine Bar M können sich kaum noch über Wasser halten. Die kleinen haben noch viel geringere Chancen - es sei denn, wir halten alle zusammen. Deshalb sollten wir mit vereinten Kräften gegen die Minenmagnaten kämpfen, die derzeit die Gesetzgebung von Colorado bestimmen. Wir brauchen einen Mann im Senat, der unsere Interessen vertritt.«
      »Demnächst will Quinn Lovell ein paar Minen in dieser Gegend eröffnen«, bemerkte ein anderer Gast. »Da wären gute Jobs für uns drin.«
      »Erstens würden die Minen unsere schöne Landschaft zerstören. Und zweitens - willst du nicht lieber deine Ranch bewirtschaften, als dein Leben unter Tage zu riskieren? Wie viele Bergmänner können ihren vierzigsten Geburtstag feiern? Falls sie tatsächlich so alt werden, haben sie ernsthafte Verletzungen davongetragen, oder sie sind lungenkrank.«
      »Wenn wir uns gegen Lovell entscheiden, müssen wir bald am Hungertuch nagen, Sloan«, wandte der Mann ein. »Wie ich höre, zahlt er gutes Geld für unseren Grund und Boden - und das Doppelte, falls er die Wahl

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