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Der Herzensbrecher

Der Herzensbrecher

Titel: Der Herzensbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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einen kurzen Moment erreichte sein Lächeln die sonst so unergründlichen blauen Augen. Eine widerspenstige braune Haarsträhne fiel ihm ins Gesicht, und Heather musterte ihn nachdenklich.
      »Bevor du deine Wahlreden hältst, brauchst du eine neue Frisur.«
      »Findest du mein Haar nicht elegant genug?« fragte er belustigt.
      »Für einen Cowboy ist's völlig in Ordnung. Aber zu einem Anzug würden kürzere Haare besser passen. Oder willst du dich deinen Wählern wie ein zottiger Bär präsentieren?«
      Seufzend gab er sich geschlagen. »Von der Mode verstehst du sicher mehr als ich.«
      Am nächsten Morgen schnitt sie ihm in der Küche die Haare, was ihr großen Spaß machte. Ausnahmsweise wirkte Sloan heiter und entspannt. Nichts erinnerte an den schwermütigen Fremden, den sie geheiratet hatte. Während sie sein langes Haar kämmte, flirtete er sogar mit ihr und versprühte jenen Charme, der schon so viele Herzen gebrochen hatte.
      »Hoffentlich kannst du mit diesem Ding besser umgehen als mit der Schrotflinte.« Misstrauisch schaute er die Schere in ihrer Hand an. »Du willst mich doch nicht skalpieren?«
      »Nein, Sloan. Ich versuche nur, einen wilden Cowboy in einen kultivierten Gentleman zu verwandeln.«  Rastlos wie ein kleiner Junge rutschte er auf seinem Stuhl umher.
      »Würdest du bitte still sitzen?«
      »Und wenn ich nicht will?« fragte er herausfordernd. »Muss ich mich dann in die Ecke stellen, wie eins deiner unartigen Schulkinder?«
      »Vielleicht.«
      »Dann will ich lieber brav sein.«
      »Ein kluger Entschluß! Du müsstest dir wirklich bessere Manieren aneignen, bevor du zum Senator gewählt wirst.«
      »Oh, wenn ich will, kann ich sehr höflich sein - obwohl du mich für einen >unzivilisierten, ungehobelten< Kerl hältst. So hast du mich doch einmal genannt, nicht wahr?«
      »Nun ja, seither hast du dich aber ein bisschen gebessert.«
      »Du auch. jetzt bist du nicht mehr ganz so steif und förmlich.« Seine Hand strich über ihre Röcke. »Trägst du heute eine Unterhose?«
      »Allerdings«, fauchte Heather.
      »Wie schade ...« Wehmütig betrachtete er den Küchentisch, auf dem sie sich so leidenschaftlich geliebt hatten. »Ich lasse mir nur höchst ungern die Haare schneiden. Und ein nackter Hintern würde diese Tortur etwas erträglicher machen.«
      Heather schaute besorgt zu seiner kleinen Tochter hinüber, die in einer Ecke spielte. »Würdest du dich bitte anständig benehmen, Sloan McCord?«
      »Gewiss, Ma'am, wenn Sie darauf bestehen ...«, entgegnete er grinsend. »Aber danach hole ich mir eine Belohnung.«
      Es war so leicht, ihn zu lieben, wenn er sich in dieser fröhlichen Stimmung befand. Allmählich schien der Panzer zu zerbröckeln, den er um sein Herz gelegt hatte.
      An diesem Nachmittag brachen sie auf, um die Nachbarn zu besuchen. Janna wollte unbedingt die schwarzhaarige Puppe mitnehmen, die Heather ihr aus St. Louis mitgebracht hatte. »Will Va-va«, plapperte sie und zeigte auf einen Korb voller Spielsachen.
      »Was meint sie?«, fragte Sloan. »Möchte sie Wasser trinken?«
      »Nein, sie will ihre Puppe haben«, erklärte Heather. »Wir haben sie nach ihrer Mutter genannt. Aber sie kann den Namen noch nicht aussprechen.« Als sich seine Augen verengten, fügte sie mit sanfter Stimme hinzu: »Mehe-vaotseva. So lautete Does Cheyenne-Name, nicht wahr?«
      »Wer hat dir das erzählt?«
      »Rusty.« Wieder einmal las sie in seinem Blick die schmerzlichen Erinnerungen. »Du möchtest doch nicht, dass Janna ihr indianisches Erbe vergisst?«
      »Nein«, flüsterte er, hob seine Tochter hoch und küsste ihr rabenschwarzes Haar. »Danke, Heather.«
      Nun hatte er einen weiteren Teil ihres Herzens gestohlen.
      Seit einiger Zeit gewann sie den Eindruck, er würde versuchen, die Vergangenheit zu begraben und sich auf sein neues Leben konzentrieren. An diesen Lichtblick musste sie sich klammern und hoffen, sie würde zu seiner Zukunft gehören.
       
      Die Besuche bei den Nachbarn verliefen sehr erfolgreich. Fast alle nahmen die Einladung zu der politischen Versammlung an, die am Sonntag nachmittag auf Jakes Ranch stattfinden sollte. Wie Heather ihrem Mann empfohlen hatte, lud er auch die Frauen ein.
      Strahlend hell und klar brach der Sonntagmorgen an. Sloan fuhr mit seiner Familie schon zeitig zu Jakes Ranch hinüber, weil Heather und Caitlin gemeinsam das geplante Picknick vorbereiten wollten.
      Am tiefblauen Himmel,

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