Der Herzensbrecher
gewinnt.«
Entrüstet beugte sich Sarah Baxter zu Heather hinüber. »Dieser hinterlistige Schurke versucht Wählerstimmen zu kaufen«, zischte sie.
»Mit Lovells Angebot kann ich natürlich nicht konkurrieren«, entgegnete Sloan trocken. »Aber ich verspreche euch, dass ich für uns alle kämpfen werde.«
»Deshalb müssen wir dir noch lange nicht vertrauen«, murrte ein Rancher. »Schon gar nicht, nachdem du deinen eigenen Leuten den Rücken gekehrt und eine Rothaut geheiratet hast.«
In Sloans Kinn begann ein Muskel zu zucken. Aber er antwortete in ruhigem Ton: »Man ka nn sich nicht immer aussuchen, wen man liebt, Cirus. Gerade du müsstest das wissen. Ich liebte Doe, so wie du deine Molly liebst. Und ich weiß noch sehr gut, wie wütend dein Pa war, weil du eine Irin zum Traualtar geführt hast.«
Die hübsche schwarzhaarige Frau, die neben Cirus saß, stieß ihren Ellbogen in seine Rippen. »Aye, du Schwachkopf, vergiß bloß nicht, wie verrückt du nach mir warst! Sonst schlag ich dir die Bratpfanne über den Schädel.«
Diesmal klang das Gelächter etwas gezwungen.
»Das gefällt mir gar nicht, Heather«, murmelte Sarah. »Wenn die Leute Ihrem Mann auch zuhören - sie glauben nicht, dass er ein besserer Staatssenator wäre als Quinn Lovell.«
»Vielleicht sollten wir eine andere Taktik anwenden«, flüsterte Caitlin.
»Was meinst du?« fragte Heather leise.
»Reden wir mit den Frauen.« Nachdenklich runzelte Caitlin die Stirn. »Machen wir ihnen klar, wie skrupellos Lovell ist, dass er nur in seine eigene Tasche wirtschaftet. Wenn sie das begreifen, werden sie ihre Männer überreden, für Sloan zu stimmen.«
Kapitel 12
Entnervt schüttelte Sloan den Kopf, als die letzte der Damen in ihrem Sonntagsstaat davonfuhr. Eine Teepar ty! Seine Frau hatte dieses steife Nachmittagsritual zu einem taktischen Manöver umfunktioniert und die Nachbarinnen zu einer politischen Diskussion eingeladen. Und sie erzielte sogar beachtliche Erfolge.
Heather und Caitlin, ihre Komplizin, hatten über drei Dutzend Frauen veranlasst, ihn im Wahlkampf zu unterstützen, und innerhalb einer Woche drei Teeparties gegeben. Jedes Mal war Sloan weggeschickt worden.
Halb ärgerlich, halb belustigt streifte er seine staubigen Stiefel an den Stufen der hinteren Veranda ab und öffnete die Küchentür. Nachdem das Gegacker und Geschnatter endlich verstummt war, durfte er sein eigenes Heim wieder betreten. Cat verabschiedete sich gerade. Lächelnd nickte sie Sloan zu und küsste die Wange ihrer Freundin, bevor sie die kleine Elizabeth hochhob. »Morgen um zehn besuche ich dich, Heather.«
Sloan begleitete sie hinaus und half ihr auf ihren Buggy. Als er ins Haus zurückkehrte, räumte Heather gerade den Teetisch im Salon ab. »Was für eine wunderbare Party!« schwärmte sie und stellte das Tablett auf den Küchentisch.
»Hoffentlich war's die letzte. Warum kommt Cat morgen hierher?«
»Oh, das wollte ich dir gerade sagen. Morgen Vormittag fahre ich für ein paar Stunden weg. Caitlin und ich haben in der Stadt zu tun.«
»Und was wollt ihr machen?«
Sie zögerte kurz. »Nun ja - wir werden mit Sarah die Strategie für deine Wahlkampagne besprechen.«
»Meinst du nicht, dass ihr's ein bisschen übertreibt?« fragte er grinsend.
»Keineswegs. Ich finde Caitlins Plan brillant. Wenn wir die Frauen in unserer Gemeinde für dich einnehmen, werden sie ihre Ehemänner zu deinen Gunsten beeinflussen. Die meisten Damen stehen bereits auf deiner Seite. Außerdem genießen sie unsere Parties eine sehr willkommene Abwechslung in ihrem eintönigen Alltag.«
»Findest du dein Leben auch eintönig?«
Gleichmütig erwiderte sie seinen durchdringenden Blick.
»Von mir habe ich nicht gesprochen. Aber falls es dich interessiert - ich habe in St. Louis so viele Teeparties besucht, dass sie mich nicht mehr besonders interessieren. Ich veranstalte sie wirklich nur, um dich im Wahlkampf zu unterstützen.«
Sollte er ihr glauben? Er beschloss, das Thema fallenzulassen und ergriff einen runden, flachen Kuchen. »Was ist das?«
»Ein Sauerteigfladen. Janna isst ihn am liebsten mit Erdbeermarmelade.«
Etwas skeptisch biss er hinein. »Mmmin - schmeckt gut.«
»Das weiß ich. Nur weil der Kuchen einen komischen Namen hat, brauchst du nicht die Nase zu rümpfen. Würdest du auf Janna aufpassen? Ich möchte nach oben gehen und mich umziehen.«
Ihr
Weitere Kostenlose Bücher