Der Herzog und seine geliebte Feindin
könnte mir das die seltsamsten Empfindungen bescheren.“ Während sie sprach, öffnete sie den Verschluss seiner Hosen. Ihre Finger fanden ihn, streichelten ihn.
„Aber darum muss ich mir wohl keine Sorgen machen“, erklärte sie. „Du bist so groß und hart, dass ich nicht glaube, du würdest passen.“ Sie kniff ihn in die Spitze seines Gliedes, und ihm entfuhr ein atemloses Lachen.
„Himmel, Minnie. Ich kann gar nicht geradeaus sehen.“
„Es ist nur gut, dass du deine Bedürfnisse unter Kontrolle hast“, sagte sie leise, „weil ich so feucht bin, dass es mir richtiggehend peinlich wäre, wenn du jetzt …“
Er hob sie an, legte sich ihre Beine um seine Hüften und glitt in sie. Sie war so feucht und heiß. Die Wonne ihres Körpers, die ihn so eng umschloss, war so intensiv, dass es beinahe schmerzte. Das leichte rhythmische Schaukeln des Wagons unterstützte die Bewegungen seiner Hüften.
Er stützte sich an der Wand ab.
„So ist es richtig, Robert.“ Sie schlang die Arme um ihn. „Genau so.“
Er bewegte sich in ihr, glitt hinein und wieder hinaus, spannte seine Muskeln an, bis ihm der Schweiß auf der Stirn stand. Er überließ sich dem Drängen seines Körpers, überließ dem Instinkt die Führung, bis es nichts mehr gab als sie, um ihn, ihre Brüste in seinen Händen, ihr Puls im Rhythmus mit seinen Stößen.
Sie kam, ihre inneren Muskeln zogen sich wellenartig um ihn zusammen, pulsierende Hitze umgab ihn. Und er stieß sich immer weiter in sie, anfangs fest, und dann noch fester, bis er den Höhepunkt erlebte. In dem Moment, als er sich in ihr verströmte, stellte er sich vor, wie sie durch viel mehr miteinander verbunden waren als mit seinen Zähnen an ihrem Hals oder ihren verschränkten Händen, ihren Beine, die ihn noch immer umschlangen. Es war mehr als der physische Akt, sich in ihr zu versenken.
In diesem Augenblick und zum ersten Mal in seinem Leben glaubte Robert, dass es da Eine für ihn gab. Eine, die für ihn da wäre, auch in den schwersten Stunden. Mehr als eine Geliebte, eine Freundin, eine Verbündete. Eine Ehefrau – in guten wie in schlechten Tagen, in Reichtum und in Armut. In Gesundheit und in Krankheit. Im Lachen und im Weinen.
Er stand da, atmete schwer, demütig angesichts des Geschenkes, das ihm da gemacht worden war. Er konnte nur ehrfürchtig ihre Wange berühren.
„Minerva, meine Minerva“, flüsterte er.
Er fühlte sich, als entdeckte er sie neu. Als ob inmitten all der Aufregungen des Tages ihm endlich sein Herzenswunsch erfüllt worden wäre. Und jetzt, da er sie gehabt hatte, wollte er sie nie wieder loslassen.
Sie legte ihm die Hand auf die Schulter. „So ist es besser“, sagte sie.
Es war so neu, das, was er zwischen ihnen wahrnahm. Neu und fremd, und so willkommen, dass er beinahe Angst hatte, es zur Kenntnis zu nehmen, damit es nicht wieder verschwand. Und trotzdem, wenn er nichts sagte …
„Irgendwo“, teilte er ihr mit, „sagt bestimmt irgendjemand, dass ich einen schrecklichen Fehler begangen habe, indem ich dich geheiratet habe.“
Sie nahm ihre Hand von seiner Schulter und schaute mit großen Augen zu ihm hoch.
„Sie irren.“ Er legte seine Arme um sie. „Alle miteinander, wo immer sie sind. Du bist die beste Wahl, die ich je getroffen habe.“
In ihren Augen stand ein Licht, als sie ihn anschaute, ein Licht, das ihm das Gefühl vermittelte, tausend Fuß groß zu sein. Er hätte eine ganze Armee mit ihr an seiner Seite besiegen können. Was auch immer falsch gelaufen war, es würde am Ende alles gut werden.
Es war fast zu gut, um es zu glauben.
Und daher neigte er wieder den Kopf und küsste sie erneut.
A LS R OBERT SCHLIEßLICH IN L EICESTER EINTRAF, war er den Großteil des Tages unterwegs gewesen. Seine Hochzeitsnacht, die zeitlose Erinnerung daran, am nächsten Morgen neben Minnie zu erwachen, gefolgt von Tagen, in denen er sie genüsslich geliebt hatte … all das war wie weggewischt von dem harten rhythmischen Rattern des Schnellzuges, dem Vibrieren des Dampfschiffes.
Er ließ sich keine Zeit, zu essen oder sich zu waschen, als sie schließlich zusammen am späten Abend Leicester erreichten. Es war bereits dunkel, und der Mond stand am Himmel. Er setzte Minnie in eine Kutsche und machte sich dann zu Fuß auf den Weg in die Stadtmitte.
Der Abend war finster und windig, aber nicht wirklich kalt. Sebastians Telegramm hatte ihm verraten, wo Oliver gefangen gehalten wurde – im Zunfthaus, genau unter der Bibliothek, in
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