Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herzog und seine geliebte Feindin

Der Herzog und seine geliebte Feindin

Titel: Der Herzog und seine geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
Vom Netzwerk:
ihr hinunter. Aber als er flüsterte: „Ich wünschte, Sie würden mich Robert nennen“, war seine Stimme fast eine Liebkosung.
    „Robert.“
    „Das hier“, erwiderte er flüsternd und in ernstem Ton, „ist der Punkt, an dem ich am liebsten irgendetwas furchtbar Kluges sagen würde, wenn mein Hirn nicht sich in Kleister verwandelt hätte.“
    „Wie können Sie überhaupt irgendwen verführen, wenn Sie in diesem Stadium nicht in der Lage sind, vernünftig zu reden?“, wollte sie wissen.
    „Ich …“ Er brach ab, schüttelte den Kopf und warf frustriert die Hände hoch.
    Es ist eine Tradition der Lanes. Wenn du einen anderen in die Ecke gedrängt hast, gib ihm einen Kuss und zeig ihm, dass es nicht böse gemeint ist.
    „Ich verstehe, wie es ist“, erklärte sie leise.
    „Ach ja?“
    Tat sie nicht. Sie konnte überhaupt nichts verstehen. Sie wusste nicht, was sie wegen Stevens unternehmen sollte, was sie mit der Zukunft tun sollte, die vor ihren Augen einzustürzen schien. Das hier war das genaue Gegenteil von dem Moment, in dem sie eine Schachfigur geküsst hätte.
    Aber als sie ihm in die Augen blickte, sah sie kein Ende, nicht die Endgültigkeit einer Ehe mit einem Mann, der sie gar nicht kannte, oder die graue Gewissheit des Arbeitshauses in der Zukunft. Sie sah Anfänge.
    Diese Anziehung zwischen ihnen war restlos unmöglich.
    „Ich verstehe“, sagte Minnie. „Sie verführen Frauen nicht.“
    Ein halbes Lächeln spielte um seine Lippen. „Äh. Nun. Zu dem Punkt …“
    „Sie verführen Sie .“ Und dann, bevor sie es zu Ende denken konnte – all die sollte nicht und die niemals – stellte sie sich auf die Zehenspitzen. Der Abstand zwischen ihnen war nur ein paar Zoll, und Minnie überwand ihn, ohne lange nachzudenken.
    Er atmete überrascht aus. Seine Lippen waren warm auf ihren, und nach dem ersten Schreckmoment schloss er seine Arme um sie.
    „So“, murmelte er, und dann drückte er seine Lippen nicht nur auf ihre, sondern strich damit darüber, entlockte ihr den Kuss.
    Sein Kuss war ebenfalls kein Ende, sondern etwas lebendiges Neues, voller Möglichkeiten. Seine Lippen begegneten ihren, nahmen sie gefangen, wieder und wieder. Als ihre Zungen sich berührten, nahm er ihr Gesicht zwischen seine Hände, hielt sie, zog sie so hart näher, dass sie fast zu brechen fürchtete.
    Er küsste sie, und sie presste sich an ihn, ihre Hände auf seiner Brust, seine Westenknöpfe drückten sich gegen sie. Mit ihren Fingern glitt sie unter seinen Schal, zog ihn an sich.
    Und dann machte er einen Schritt zurück. Minnie öffnete die Augen, sah wieder den Hof mit der Wasserpumpe.
    Er lächelte. „Ich glaube, das ist das erste Mal, dass es mir gelungen ist, deine volle Aufmerksamkeit zu erringen.“
    „Robert.“ Sie schluckte schwer.
    „Als Antwort auf das, was du gesagt hast – du hast recht. Ich schulde dir nicht nur eine Entschuldigung. Ich kann nur wiederholen, was ich schon vorher gesagt habe. Ich werde nicht zulassen, dass du am Ende schlechter dran bist, als bevor wir uns begegnet sind. Ich weiß, dass du dir Sorgen machst. Ich weiß, dass ich gedankenlos sein kann, liebe Miss Pursling. Es gibt eine Menge, was ich tun kann, und ich werde nicht zulassen, dass dir irgendjemand wehtut. Mein Wort darauf.“
    Sie sollte ihm nicht glauben. Es war unmöglich für ihn, das zu gewährleisten. Er hatte sie bereits innerlich ruiniert, sie dazu gebracht, die leere Landschaft ihres Lebens zu hinterfragen. Er hatte sie hoffen lassen. Sie fühlte sich, als schwebte sie in den Wolken. Und das hieß, dass sich der sichere Grund tief unter ihr befand.
    „Ich sollte dir nicht glauben.“ Sie fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht. „Ich sollte deinen Brief gleich jetzt Mr. Charingford geben.“
    „Das hättest du schon vor zwei Tagen tun sollen.“
    Sie spürte, wie sich ein schüchternes Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete. „Ich weiß.“
    Sie reichte ihm den Kleistertopf zurück. Dabei berührten sich ihre Finger, und ihr ganzer Körper hob an zu singen. Zum ersten Mal wurde Minnie klar, dass er bei Weitem zu clever war. Sie hatte ihn nicht ausmanövriert. Er hatte ihr das Mittel zu seiner Vernichtung überreicht … und es ihr praktisch unmöglich gemacht, es zu benutzen.

Kapitel Dreizehn

    A LS M INNIE AN DEM A BEND IHRE K ERZE LÖSCHTE UND UNTER DIE B ETTDECKE SCHLÜPFTE, war das wilde Gefühlsdurcheinander des Tages verblasst. Sie fühlte sich, als stünde sie in der Landschaft, nachdem ein Brand

Weitere Kostenlose Bücher