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Der Hexenschwur: Roman (German Edition)

Der Hexenschwur: Roman (German Edition)

Titel: Der Hexenschwur: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deana Zinßmeister
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regungslos entgegen.
    »Schau, was ich hier habe«, sagte sie lächelnd und setzte sich auf den Schemel. Als das Kind näher kam, klirrte die Kette, und Karoline musste an sich halten, um nicht laut aufzuheulen.
    »Komm, Dämonenkind«, flüsterte sie. »Iss den Brei!«
    Sie schöpfte mit einem Löffel das Mus aus der Schüssel und fütterte das Kind.
    Arne hatte sich leise auf die Treppe geschlichen und setzte sich so, dass das Kind ihn nicht sehen, er es aber beobachten konnte.
    Er hoffte, dass das Laudanum, das er dem Brei untergerührt hatte, bald wirken und das Kind betäuben würde. Da das Mittel bitter schmeckte, hatte Karoline dem Gerstenmus mehrere Löffel Honig beigemischt. Das Kind schien den süßen Geschmack nicht zu kennen, denn es schmatzte laut und verlangte grunzend nach mehr. Als es plötzlich in seine Richtung blickte, erschrak Arne. Er glaubte in den Zügen des Kindergesichts Ähnlichkeiten zu erkennen, die nicht sein konnten. Vorsichtig rutschte er eine Stufe tiefer, um besser sehen zu können. Der Sonnenstrahl, den das Kind fangen wollte, beschien nun sein Gesichtchen, und Arne schloss geschockt die Augen.
    Müde rieb sich das Kind die Augen, als es die Schüssel mit dem Brei leergegessen hatte. Das Betäubungsmittel zeigte Wirkung. Nicht mehr lange und es würde schlafen.
    Karoline schaute Arne mit verzweifeltem Blick an.
    Er nickte ihr zu und flüsterte: »Es wird alles gut werden.«
    Franziska und Magdalena erwärmten Wasser, um das Kind zu baden, und Arne stellte verschiedene Salben und Tinkturen bereit, um die Schürfwunden und Flohbisse zu versorgen. Johann ging in die Scheune und schärfte die Schere, damit sie dem Kind die zotteligen Haare abschneiden konnten, während Jodokus das Kinderbett vom Speicher holte, das Karoline mit Seifenwasser gründlich reinigte. Alle mussten sich sputen, denn Arne konnte nicht sagen, wie lange das Schlafmittel das Kind ruhigstellen würde. Da er auch nicht wusste, wie viele Tropfen ein Kind vertrug, hatte er dem Mus nur eine geringe Menge des Betäubungsmittels beigemengt.
    »Ist alles vorbereitet?«, fragte er, und jeder nickte. »Dann werde ich das Kind jetzt holen«, sagte er.
    Jodokus bat: »Ich möchte das Dämonenkind aus dem Keller tragen. Schließlich habe ich es da unten angekettet«, erklärte er und kämpfte mit seinen Gefühlen.
    Das Kind lag auf seinem schäbigen Lager und schlief tief und fest. Es hörte nicht, wie die Männer zu ihm kamen und seine Fesseln lösten. Auch als Jodokus es hoch ins Leben trug, regte es sich nicht.
    Karoline entkleidete das Kind, während ihr Mann es sanft festhielt.
    »Es ist ein Junge!«, flüsterte Franziska.
    Arne nickte. »Das habe ich mir gedacht«, murmelte er und betrachtete das Kind nachdenklich.
    Jodokus hob den Knaben vorsichtig in das warme Wasser. Als das Wasser den Körper des Kindes umspülte, zuckte es und grunzte leise im Schlaf. Vorsichtig wusch Karoline den angetrockneten Schmutz von dem dünnen Leib. Danach nahm Johann die geschärfte Schere und schnitt dem Kind die verfilzten Haare ab. Je klarer das Gesichtchen zu erkennen war, desto öfter schaute Arne von dem Kind zu Magdalena. Als er Eriks forschenden Blick bemerkte, nickte er.
    »Hur kan det vara så?« , fragte Erik erschüttert.
    »Ich weiß nicht, wie das sein kann, aber es ist anscheinend so. Die Ähnlichkeit zwischen Magdalena und dem Knaben ist nicht zu leugnen«, flüsterte Arne ihm zu.
    Als Johann die Haare abgeschnitten hatte, legte Jodokus den Knaben auf ein Handtuch, das Franziska auf dem Tisch ausgebreitet hatte. Karoline trocknete sich die nassen Hände ab und schaute das Kind an, als sie wisperte: »Das kann nicht möglich sein!« Fassungslos schauten nun alle zu dem Knaben und von ihm zu Magdalena.
    »Was ist?«, fragte das Mädchen, das auf der anderen Seite des Tisches stand. Als sie keine Antwort erhielt, stellte sich Magdalena neben ihre Tante und schaute in das schlafende Gesicht des Kindes.
    »Er sieht aus wie ich«, flüsterte sie.
    »Wir müssen uns beeilen«, durchbrach Arne die Stille, da niemand etwas sagte und alle nur auf das Kind starrten. »Ich weiß nicht, wie lange das Laudanum wirkt.«
    Karoline nickte unter Tränen und trocknete den Jungen ab. Arne versorgte die Flohbisse im Gesicht, am Hals und an Armen und Beinen und seine Schürfwunde am Fußknöchel, die das Eisen verursacht hatte. Dann zog Karoline dem Knaben einen frischen Kittel über, während Benjamin ihn ängstlich betrachtete. Jodokus nahm das

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