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Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb

Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb

Titel: Der Hexer - GK587 - Bücher, die der Satan schrieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Rowlf – haltet sie fest!«
    Sean keuchte eine Antwort, preßte Sallys Handgelenke fester gegen das Bett und versuchte gleichzeitig, seinen Kopf so weit wie möglich nach hinten zu biegen, als sie nach ihm biß. Seine Stirn glänzte vor Schweiß, und ich sah, wie sich die Muskeln an seinem Hals vor Anstrengung zu knotigen Stricken spannten. Auch Rowlf keuchte vor Anstrengung. Er und Sean waren vermutlich die beiden stärksten Männer, denen ich jemals begegnet war. Und trotzdem gelang es ihnen kaum, die Besessene zu halten.
    Howard ergriff mich am Arm, blickte mich ernst an und nickte stumm. Ich begriff nicht, was er meinte. Vielleicht wollte ich es auch nicht begreifen.
    »Geh«, sagte er leise.
    Sally begann zu toben. Ihr Körper bog sich durch wie eine Stahlfeder, die bis zum Zerreißen angespannt wird. Ich spürte ihren Haß wie einen Schlag.
    Langsam ging ich auf das Bett zu, und Sallys Schreie wurden gellender, je weiter ich mich näherte. Ihre Augen loderten.
    Und plötzlich hörte sie auf, sich zu wehren. Ihr Widerstand erlahmte von einer Sekunde auf die andere, und ich fühlte, wie der Haß, der mir bisher wie eine unsichtbare Pranke entgegengeschlagen war, von einer Sekunde auf die andere in unbeschreibliche Furcht umschlug.
    »Mutter«, wimmerte sie. »Hilf mir. Schick ihn fort! Hilf mir. Er will mir weh tun!«
    Hinter mir stieß ihre Mutter einen wimmernden, halberstickten Laut aus. Ich hörte Schritte, Geräusche wie von einem Handgemenge, dann einen abgehackten Schrei und Howards beruhigende Stimme, ohne daß ich die Worte verstanden hätte. Ich machte einen letzten Schritt, blieb dicht vor Sally stehen und streckte die Hand aus. Die Bewegung geschah wie von selbst. Ich wußte nicht, warum ich das tat; es geschah fast gegen meinen Willen, als ich ihre Stirn berührte, einen Moment zögerte und dann die ganze Hand gegen ihr Gesicht drückte; den Handballen über ihrem Mund, Zeige- und Ringfinger auf ihren Augenlidern.
    Es war, als berührte ich glühendes Eisen. Ein mörderischer Schmerz fraß sich durch meinen Arm und setzte jeden einzelnen Nerv in Brand, aber er erlosch, ehe ich mir seiner richtig bewußt werden konnte.
    Dann ...
    Peitschende Tentakelarme
    Haß
    Schwarze Finsternis, eine Ebene, die bis ans Ende der Welt und darüber hinaus führte
    Formlose Scheußlichkeiten, die sich in schwarzen Seen aus brodelndem Teer suhlten
    Dunkle, lichtlose Schächte, die ins Herz der Hölle und vielleicht tiefer führten
    Pestgruben voller gestaltloser Schrecken, aus denen der Odem der Hölle emporweht
    Aber auch:
    Ein Gefühl des Verlustes, tiefer und schmerzhafter als alles, was ich je zuvor gespürt hatte
    Und bodenloser, vernichtender Haß auf alles Lebende, Fühlende, Denkende. Ein Haß, der zweitausend Millionen Jahre gewachsen war, der die Abgründe der Zeit und die Grenzen der Realität überwunden hatte
    Es waren keine Bilder, die ich sah. Keine Gedanken, die ich empfing. Es war keine Form der Kommunikation, wie ich sie jemals zuvor gekannt hatte, sondern etwas vollkommen Fremdes, Bizarres. Für einen Moment, einen winzigen, zeitlosen und doch ewigen Moment nur, schien mein Geist mit dem dieses Dinges in Sally zu verschmelzen, waren wir ein Wesen, das nur noch zufällig in zwei verschiedenen Körpern wohnte. Ich fühlte den Kampf, der tief in meinem Inneren stattfand, kein Ringen unterschiedlicher Kräfte, sondern ein blitzartiges, ungeheures Zusammenprallen zweier diametral entgegengesetzter Pole ungeheurer Macht, ein Gefühl, als explodiere tief in meinem Inneren eine gewaltige, lodernde Sonne, in einem Bereich meiner Seele, der meinem bewußten Zugriff normalerweise auf ewig verschlossen war, aber ich war nicht viel mehr als ein unbeteiligter Zuschauer, macht- und hilflos.
    Dann war es vorbei. Der Kampf endete so abrupt, wie er begonnen hatte, und ich fühlte, wie sich das formlose schwarze Etwas zurückzog, mit einem lautlosen Todesschrei. Ich taumelte. Schwäche und Übelkeit verschleierten meinen Blick. Meine Hand löste sich von Sallys Gesicht. Ich wankte, sank kraftlos auf die Knie und kippte zur Seite. Das Zimmer begann vor meinen Augen zu verschwimmen, aber ich sah noch, wie Sallys Körper in Seans und Rowlfs Griff erschlaffte.
    Und wie sich etwas Finsteres, Körperloses von ihr löste. Es war wie eine Woge aus reiner Finsternis, ein schwarzes, tentakelarmiges, zerfließendes Ding, das wie Nebel aus ihrem Körper quoll und verging, als es in den Lichtschein der Petroleumlampe geriet.
    Dann

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