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Der Hexer - NR08 - Im Bann des Puppenmachers

Der Hexer - NR08 - Im Bann des Puppenmachers

Titel: Der Hexer - NR08 - Im Bann des Puppenmachers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Zügen vertiefte sich. »Du haßt mich noch immer, Gaspard«, sagte er leise. »Ich hatte gehofft, daß –«
    Gaspard unterbrach ihn mit einer wütenden Handbewegung. »Hassen?« schnappte er. »Wie kommst du darauf, Howard? Ich hasse dich nicht. Ich verachte dich. Und ich verfluche den Tag, an dem ich dich kennengelernt habe. Du bist es nicht wert, daß ich dich hasse.«
    Lovecraft fuhr wie unter einem Schlag zusammen. »Es tut mir leid, Gaspard«, flüsterte er. »Ich hatte gehofft, daß die Zeit die Wunde ein wenig geheilt hat, aber ich sehe, daß du mir nicht vergeben hast.«
    »Was willst du?« schnappte Gaspard. Sein Gesicht war jetzt zur Maske erstarrt, und seine Stimme klang kalt und, schneidend wie die einer Maschine.
    Howard atmete hörbar ein. »Ich brauche deine Hilfe, Gaspard.«
    »Meine Hilfe?« Gaspard lachte, aber es klang nicht sehr amüsiert. »Wobei, mein Freund«, fragte er. »Ich habe nur eine Tochter. Wenn du auf ein Abenteuer aus bist, kann ich dir leider nicht dienen. Aber Paris ist groß.«
    Howard krümmte sich wie unter einem Hieb. »Bitte, Gaspard«, sagte er, beinahe flehend. »Ich kann nicht mehr sagen, als daß es mir leid tut. Und es war niemals ein Abenteuer für mich, das mußt du mir glauben. Ich habe es ernst gemeint.«
    Gaspard nickte. »Das habe ich auch gedacht, damals. Und Ophelie auch. Bis zu dem Morgen, an dem du verschwunden warst.«
    Rowlf blickte verwirrt zwischen Howard und dem grauhaarigen Franzosen hin und her. Ophelie? dachte er. Er hatte diesen Namen noch niemals gehört.
    »Ich hatte keine andere Wahl«, antwortete Howard leise. »Ich mußte Paris verlassen. Ich war in Gefahr. Und Ophelie und du wäret es auch gewesen, wenn ich geblieben wäre.«
    »Wäre sie auch in Gefahr geraten, wenn du geschrieben hättest?« fragte Gaspard kalt. »Oder hattest du kein Geld mehr, um das Porto zu bezahlen?«
    Howard seufzte. »Ich hatte keine Wahl«, sagte er noch einmal. »Du weißt nicht, was damals geschehen ist.«
    »Doch«, sagte Gaspard ruhig. »Du scheinst mich für einen Narren zu halten, Howard. Deine Brüder kamen zu mir, keine Woche, nachdem du Ophelie im Stich gelassen hattest.«
    Howard erschrak sichtlich. »Sie waren hier?« keuchte er. »Haben sie... haben sie Ophelie etwas getan?«
    Gaspard schürzte die Lippen, schüttelte den Kopf und starrte Howard mit unverhohlenem Haß an. »Nein«, sagte er. »Sie haben ihr nichts getan. Aber das war kaum dein Verdienst. Was willst du?« fragte Gaspard noch einmal. »Ophelie ist nicht hier. Sie ist nicht einmal in Paris.« Er schnaubte. »Wenn du gekommen bist, um sie zu sehen, hast du den Weg umsonst gemacht. Sie will dich nie wiedersehen. Und ich auch nicht.«
    »Ich bin nicht ihretwegen hier«, murmelte Howard. »Ich versuche seit einer Woche, Kontakt mit dem Orden aufzunehmen. Bisher ist es mir nicht gelungen.«
    »Und jetzt glaubst du, ich könnte dir dabei helfen?« Gaspard lachte hart. »Wenn das alles ist – warte.« Er drehte sich um, verließ den Raum durch eine Seitentür und kam kaum eine Minute später zurück, ein kleines, in braunes Papier eingeschlagenes Päckchen unter dem Arm.
    »Was ist das?« fragte Howard verwirrt, als Gaspard ihm das Paket entgegenhielt.
    »Woher soll ich das wissen«, schnappte Gaspard. »Es wurde für dich abgegeben – vor ein paar Tagen.«
    Howard griff zögernd nach dem zigarrenkistengroßen Päckchen. »Abgegeben?« vergewisserte er sich. »Von wem?«
    »Einem Fremden«, antwortete Gaspard. »Einem Mann, den ich vorher nie gesehen habe. Er hat mir fünfhundert Francs gegeben und das Päckchen.« Sein Gesicht verzog sich, als spräche er über eine Obszönität. Plötzlich griff er in die Innentasche seines abgewetzten Rockes, zog ein zusammengefaltetes Bündel mit Geldscheinen hervor und schleuderte es Howard vor die Füße. »Das sind die fünfhundert Francs«, sagte er angewidert. »Nimm sie und gib sie ihm wieder. Ich will nichts, was irgendwie mit dir zu tun hat, behalten. Er sagte, du würdest kommen und es holen.« Er wartete, bis Howard das Päckchen an sich genommen hatte, dann deutete er mit einer Kopfbewegung zur Tür.
    »Aufmachen kannst du es draußen«, sagte er kalt. »Geh. Und komm nicht wieder.«
    Eine endlose Sekunde lang starrte Howard den grauhaarigen Franzosen noch an, dann drehte er sich auf dem Absatz herum und stürmte aus dem Laden, so schnell, daß Rowlf Mühe hatte, überhaupt mit ihm Schritt zu halten.

    * * *

    Der Aufprall hatte mir das Bewußtsein

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