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Der Hexer - NR08 - Im Bann des Puppenmachers

Der Hexer - NR08 - Im Bann des Puppenmachers

Titel: Der Hexer - NR08 - Im Bann des Puppenmachers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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knurrte etwas Unverständliches, riß sein drittes Streichholz an und fluchte ungehemmt los, als der Schwefelkopf absprang und seine Finger versengte. Aus den Schatten vor ihm erscholl ein leises, tiefes Lachen. »Sparen Sie sich die Mühe, mein Freund«, sagte die Stimme. »Ich mache Licht – warten Sie.«
    Sekunden später glomm das milde weiche Licht einer Petroleumlampe im hintern Teil des Ladens auf, und ein schmalschultriger, weißhaariger Mann trat hinter einem der Regale hervor. In seinen Augen, die in ein Netz winziger verästelter Fältchen eingebettet waren, glomm ein spöttisches Funkeln auf, als er erst Rowlf ansah und dann in meine Richtung blickte.
    »Und auch Sie sollten mit dem Versteckspielen aufhören und herauskommen, Mister Craven. Und stecken Sie die Waffe weg. Wir sind nicht Ihre Feinde, das wissen Sie doch«, sagte Jean Balestrano.

    * * *

    »E5 auf F3«, sagte Sarim triumphierend. »Schach, mein lieber Freund.«
    Howard duckte sich instinktiv, obwohl er wußte, wie sinnlos es war. Sarims Springer – eine mehr als zwei Meter große Scheußlichkeit, die wie ein säbelzahniger Alptraum von Pferd aussah – sprang mit einem gewaltigen Satz auf das angegebene Feld und zermalmte Howards vorletzten Bauern. Ein Hagel winziger, scharfkantiger Stahlsplitter brach aus den Nüstern des silbernen Riesenpferdes und traf Howards rechte Hand. Gleichzeitig zuckte ein blauweißer Blitz aus der Stirn der Eisenkreatur und traf den schwarzen König, und ein zweiter Schmerz zuckte durch Howards Körper. Er fiel auf die Knie und stemmte sich mit letzter Kraft wieder hoch. Vor seinen Augen begann sich das Schachfeld zu verzerren.
    »Dein Zug, mein Freund«, sagte de Laurec gehässig. »Und wenn ich dir einen Rat geben darf – streng dich ein wenig an. Matt in vier Zügen, würde ich sagen.«
    Howard ignorierte seine Worte und versuchte verzweifelt, sich auf das Spiel zu konzentrieren. Seine Gedanken wirbelten ziellos durcheinander, und jeder einzelne Schlag seines Herzens vibrierte als dumpfer Schmerz bis in seinen Schädel. Wenn er sich nur konzentrieren könnte! Er hatte gespielt wie nie zuvor in seinem Leben. Mehr als die Hälfte von Sarims Figuren war geschlagen, aber auch die schwarzen Reihen hatten sich gelichtet – und für jede geschlagene Figur war eine neue Wunde in seinem Körper hinzugekommen. Er hatte kaum noch die Kraft, zu stehen, und das Denken fiel ihm immer schwerer.
    »E1 auf... F1«, sagte er mühsam. Rasselnd setzte sich sein König in Bewegung und kroch von dem bedrohten Feld herunter. De Laurec schüttelte tadelnd den Kopf.
    »Das war nicht besonders klug«, sagte er. »Du hast meine Königin übersehen, fürchte ich. Dame H8 schlägt Bauer C4 und bietet Schach.«
    Howard spannte sich, als die gewaltige silberne Dame diagonal über das Feld herangerast kam und seinen letzten Bauern niederwalzte. Ein handlanger Metallpfeil raste heran und bohrte sich in seine Schulter; eine halbe Sekunde später glühte der schwarze König unter einer neuerlichen Entladung grellblauer elektrischer Energie auf. »F8 auf... G8«, stöhnte Howard.
    Sarim seufzte. »Du enttäuschst mich wirklich, Bruder«, sagte er. »Dame C4 auf D4 und schon wieder Schach.«
    Diesmal betäubte ihn der elektrische Schock beinahe.
    Sekundenlang versuchte Howard die schwarzen Schleier zu vertreiben, die sein Bewußtsein zu verschlingen drohten. Sarims Gestalt schien sich wie in einem Zerrspiegel zu biegen, als er zu ihm aufsah.
    »War das wirklich so klug?« fragte de Laurec. »Du wirst sterben, wenn du nicht achtgibst.«
    »Das... glaube ich nicht«, stöhnte Howard. »Du warst schon immer ein guter Spieler, Sarim, aber du machst noch heute die gleichen Fehler wie vor zehn Jahren.«
    »Ach?« fragte de Laurec. »Und welche?«
    »Du ziehst zu schnell«, murmelte Howard. Er wollte aufstehen, aber seine Muskeln versagten. »Dieser Zug... kostet dich die Königin«, keuchte er. »Springer C2 schlägt Dame D4.«
    Mit letzter Kraft stemmte er sich hoch und sah zu seinem Pferd hinüber. Die Figur rührte sich nicht.
    »Was bedeutet das?« flüsterte er. »Willst du... mich betrügen?«
    De Laurec schüttelte den Kopf. »Keineswegs, Howard. So wenig, wie ich deinen Springer übersehen habe. Ich möchte dir nur Gelegenheit geben, dir diesen Zug noch einmal zu überlegen. Ich spiele fair, weißt du?«
    Mühsam taumelte Howard auf die Füße, wischte sich mit der Hand Blut und Tränen aus den Augen und drehte den Kopf. Die

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