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Der Hexer - NR08 - Im Bann des Puppenmachers

Der Hexer - NR08 - Im Bann des Puppenmachers

Titel: Der Hexer - NR08 - Im Bann des Puppenmachers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Howard zu retten. Wir sind zu deinem Schutz hier!«
    »Ein schöner Schutz«, sagte ich böse. »Ich bin der Bestie, die ihr auf mich angesetzt habt, dreimal mit knapper Not entkommen, und wäre Rowlf nicht im letzten Moment aufgetaucht, wäre ich jetzt schon tot. Ich verzichte auf einen solchen Schutz.«
    Looskamp schwieg, und auch Balestrano blickte mich sekundenlang verwirrt an. »Ich fürchte, ich verstehe Sie nicht ganz, Robert«, sagte er. »Wovon reden Sie?«
    »Wovon ich rede?« Diesmal mußte ich mich mit aller Macht beherrschen, um nicht loszuschreien. »Von diesem mechanischen Monstrum, das Sie auf meine Fährte gesetzt haben, Balestrano!«
    Der Ausdruck von Verwirrung in den Augen des alten Tempelherren wuchs. »Wovon reden Sie, Robert?« fragte er noch einmal. »Welches mechanische Monstrum? Was meinen Sie?«
    »Eisenzahn«, sagte ich böse.
    »Eisenzahn?« Balestrano wirkte jetzt vollends verstört. »Wer soll das sein?«
    »Blechkopp«, raunzte Rowlf. »Stell dich nich dumm, Alter. Du weißt genau, wen wir meinen.«
    »Nein, das weiß ich nicht«, sagte Balestrano erregt. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon Sie reden. Ich weiß nichts von irgendeinem mechanischen Monstrum, geschweige denn von irgend jemandem namens Eisenzahn oder« – er stockte einen Moment und blickte stirnrunzelnd in Rowlfs Richtung – »Blechkopp.«
    »Ich habe keine Ahnung, welchen Namen Sie diesem Ungeheuer gegeben haben«, sagte ich zornig. »Aber Sie wissen sehr gut, wovon ich spreche. Ich meine die Mordmaschine, die mich im Zug überfallen hat. Das Ding, das Sie gebaut haben, um –«
    »Niemand von uns hat so etwas getan, Robert«, unterbrach mich Looskamp scharf. »Im Gegenteil. Bruder Jean hat strikten Befehl gegeben, daß dir kein Haar gekrümmt wird.«
    »Dann sind seine Befehle offenbar nicht richtig verstanden worden«, antwortete ich böse.
    »Das ist unmöglich!« behauptete Looskamp. »Niemand würde es wagen, seinen Worten nicht zu gehorchen.« Er funkelte mich an, schürzte wütend die Lippen und fügte hinzu: »Wer weiß – vielleicht hast du dir alles nur ausgedacht, um einen Grund zu haben, gegen uns vorzugehen.«
    »Ausgedacht?« Wütend fuhr ich herum, stieß die Hand in die Rocktasche und zog das gläserne Auge hervor, das ich im Gras neben dem Bahndamm gefunden hatte. »Und was ist das?« fragte ich, während ich ihm das Glasauge hinhielt. »Habe ich mir das vielleicht auch nur ausgedacht?«
    Looskamp starrte sekundenlang abwechselnd mich und die schimmernde Glaskugel auf meiner Handfläche an, dann streckte er den Arm aus, nahm das Kunstauge mit spitzen Fingern auf und hielt es Balestrano hin. Der weißhaarige Tempelherr betrachtete es fast eine Minute lang, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Aber der Ausdruck auf seinen Zügen wandelte sich in dieser Zeit von Unglauben zuerst in Staunen, dann in Schrecken und schließlich Zorn. Schließlich gab er das Auge an Looskamp zurück und wandte sich wieder an mich.
    »Woher haben Sie das, Robert?« fragte er.
    Ich sagte es ihm. Balestrano hörte mit unbewegtem Gesicht zu, tauschte einen raschen Blick mit Looskamp und forderte mich dann auf, die ganze Geschichte zu erzählen. Ich tat es, schnell und erregt, aber ohne irgend etwas hinzuzufügen oder wegzulassen. Balestrano wirkte bestürzt, als ich zu Ende gekommen war.
    »Bruder de Laurec«, murmelte er. »Es gibt nur einen Mann unter uns, der so etwas erschaffen könnte.« Die Worte waren weniger an mich gerichtet als zu ihm selbst, und ich hörte den Schrecken, den er dabei empfand, deutlich aus seiner Stimme heraus.
    »Aber das ist unmöglich!« sagte Looskamp. »Bruder Sarim würde niemals gegen Euren Befehl handeln, Bruder Jean!«
    Balestrano schwieg eine ganze Weile. Als er schließlich antwortete, war seine Stimme ganz leise. »Wir werden es herausfinden, Bruder Looskamp«, sagte er. »Auf der Stelle. Kommt.«

    * * *

    Howards Körper schien ein einziger Schmerz zu sein, und seine Gedanken weigerten sich, in geordneten Bahnen zu laufen. Das Schwarz-Weiß-Muster des Schachbrettes verzerrte und bog sich immer wieder vor seinem Blick.
    »Warum gibst du nicht endlich auf?« fragte de Laurec. »Du hast keine Chance mehr, Howard. Matt in vier Zügen.«
    Howard stöhnte. Er wollte antworten, aber er konnte es nicht mehr. Alles in ihm war Schmerz.
    »Wie du willst«, sagte de Laurec, als er nicht antwortete. »Dann bin ich wohl am Zuge, wie es aussieht. Dame A7 schlägt Turm C7.«
    Rasselnd und klirrend

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